Duocarns - Die drei Könige (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
doppelten Lichtflächen nur als monotones, sanftes Rauschen in den stillen Gängen ankam. Er öffnete leise die letzte Tür in einem abgelegenen Flur.
Trianora saß, wie er erwartet hatte, an einem der Labortische vor etlichen Petrischalen und beträufelte diese mit einer Pipette. Über ihrem Gewand trug sie ein Überkleid aus grober Faser zum Schutz. Der lange, blonde Zopf hing ihr bis auf die Hüfte. Sie schien völlig vertieft und hob irritiert den Kopf. Dann lächelte sie und eine Röte huschte über ihre Wangen. »Ulquiorra!« Sie sprang auf.
»Bleib sitzen, Triasan, ich wollte dich nicht stören. Ich bin nur hier, um kurz mit dir zu sprechen«. Er legte ihr seine intakte Hand auf den Arm. »In einem Arn ist in der Aula eine Besprechung mit allen Wissenschaftlern wegen der Geschehnisse auf dem östlichen Mond.«
»Warst du da?«, fragte sie. »Ich habe so lange nichts mehr von dir gehört.«
Ulquiorra schob sich auf den Drehstuhl neben ihrem und strich sich das Haar hinters Ohr. »Es ist viel passiert, Triasan. Folderan ist tot. Wir haben kein Duonat mehr und müssen Neuwahlen ansetzen.«
Trianora nickte, wenig erstaunt. Sie erhob sich, brachte die Petrischalen in den Brutschrank zurück und streifte die Schutzhandschuhe von den Händen.
Sie besaß so kleine, weiße Hände. Und trotzdem waren sie kräftig und konnten zupacken. Sie kannten sich schon so lange. Sie war die Freundin, auf die immer Verlass gewesen war. Würde er sich auch in Zukunft bei ihr anlehnen können?
»Das habe ich mir alles bereits gedacht, Ulquiorra. «Sie blickte ihn prüfend an. »Warst du denn endlich einmal beim Prothesenmacher?«, erinnerte sie ihn freundlich.
»Dazu hatte ich bisher keine Zeit, Triasan«, meinte er leichthin. »Ich habe mich an diesen Zustand gewöhnt.« Das war eine Lüge, und er hoffte, dass sie ihm diese nicht ansah. »Lass uns lieber zu dem Treffen gehen. Das ist im Moment wichtiger.«
Sie runzelte leicht die Stirn und er wusste, sie würde nicht lockerlassen. Sie hatte sich immer um seine Gesundheit gekümmert. Ohne sie wäre er in der Zeit, in der er nach der Anomalie geforscht hatte, wahrscheinlich verhungert.
»Na komm!« Er erhob sich und ging zur Tür.
Trianora streifte den groben Schutzkittel ab und ordnete ihr Gewand. Gemeinsam verließen sie das Labor und durchquerten das Silentium. Der Regen hatte aufgehört, die Monde hatten sich verschoben und die sanfte und gleichbleibende duonalische Sonne erhellte die Gänge des ehrwürdigen Gebäudes. Ulquiorra hielt Trianora höflich die Tür der Aula auf.
Die Männer und Frauen in weißen Dona-Gewändern unterhielten sich bereits telepathisch. Spekulationen über die Geschehnisse flogen durch den Raum. Ihr Eintreten beendete die Gespräche. Dann stürzten die Fragen auf Ulquiorra ein. Er lächelte und hob abwehrend die Arme. Der Anblick seines handlosen Stumpfes ließ die Fragen verstummen. Die Wissenschaftler setzten sich.
»Bitte fragt ruhig. Ich antworte euch gern.«
Tadorus hatte sich seine Fragen zurechtgelegt. »Stimmt es, dass Marschall Folderan von den Bacanis getötet wurde?«
Ulquiorra nickte. »Er war zu deren Marionette geworden und wurde auch so behandelt. Man hat ihn vor aller Augen hingerichtet. Ein Einschreiten war nicht möglich.«
Tadorus schluckte. »Ist es wahr, dass die Bacanis inzwischen das gesamte Duonat ausgelöscht haben?«
»Das stimmt«, antwortete Ulquiorra.
Wieder flogen die Stimmen der Wissenschaftler wirr durch den Raum. Nachdem sie abgeklungen waren, holte Ulquiorra sein Datentablett aus der Tasche und suchte die richtige Datei.
»Wir sind im Moment regierungslos. Wenn ich von wir spreche, meine ich – bitte jetzt nicht unterbrechen – einen derzeitigen Bevölkerungsstand von geschätzten zweihunderttausend Bacanis und etwa zwanzigtausend Duonaliern«. Die Männer und Frauen starrten ihn sprachlos an.
» Was ist aus uns geworden? «, flüsterte Dana, die Chemikerin. »Wir haben hier im goldenen Käfig gelebt, während uns die Bacanis ausgelöscht haben?«
Ulquiorra blickte sie ernst an . »Das ist eine unabänderliche Tatsache. Aber eine weitere Wahrheit ist, dass die Ausrottung der Duonalier endgültig vorbei ist, weil die Duocarns wieder auf Duonalia sind und uns eine Waffe gegen die Bacanis in die Hand gelegt haben. Einen Virus, mit dem wir in deren Genetik eingreifen und sie vernichten können.«
»Dann sollten wir das tun!« Tadorus war aufgesprungen. Die Stimmen der Wissenschaftler erhoben sich
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