Duocarns - Schlingen der Liebe: 2
überwältigte sie.
Jetzt konnte sie schlafen. Er war da und das war gut.
Wenn Solutosan es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, er hätte Chrom für verrückt erklärt. In der alten Bacani Basis saßen zwei Duonalier im Ruhemodus. Der Mann, den Chrom Ulquiorra nannte, hatte feingeschnittene, aristokratische Gesichtszüge, rabenschwarzes, langes Haar, war feingliedrig und schlank. Seine Begleiterin, eine zierliche Blondine mit einem langen Zopf bis auf die Hüfte, hatte ebenfalls die milchweiße, auf Duonalia übliche, Haut und sanfte Züge mit vollen Lippen. Chrom hatte ihren Namen mit Trianora angegeben. Die Gewänder aus Donafaser waren zerfetzt. Besonders das des Mannes, das seinen glatten Oberkörper freigab.
»Ein Energetiker«, flüsterte Patallia neben ihm ehrfürchtig. »Ich wusste nicht, dass es auf Duonalia noch welche gibt.«
»Sie haben nach uns gefragt?« Solutosan stellte Chrom die gleiche Frage nun zum dritten Mal.
»Ja, nach den Duocarns.«
»Warum sollte sich jemand aus Duonalia die Mühe machen, die Anomalie zu rekonstruieren, um die Duocarns zu finden?«, fragte Solutosan leise.
»Weil wir ohne euch verloren sind«, antwortete der Mann. Er blickte Solutosan fest an, erhob sich steif und stellte sich vor. Sanft weckte er seine blonde Begleiterin. Die blinzelte.
» Was ist auf Duonalia passiert?« Solutosan straffte den Körper und ballte die Fäuste. Jetzt kam nichts Gutes, das ahnte er.
»Die Bacanis haben uns verdrängt und die Bevölkerung reduziert. Es ist schwer die Anzahl der verbliebenen Duonalier zu schätzen, da viele im Verborgenen leben – ich schätze ihre Anzahl auf zwanzigtausend!«
»Was?«, riefen Chrom, Psal, Solutosan und Patallia aus einem Mund.
»Wir waren einhundertfünfzigtausend!«, keuchte Patallia.
Das waren entsetzliche Neuigkeiten! Solutosan begann im Raum auf und ab zu wandern, die Fäuste immer noch geballt und folgte dem Bericht des Duonaliers.
Ulquiorra nickte. »Ich bekam vor langer Zeit den Auftrag von Marschall Folderan euch zu suchen. Inzwischen ist der Marschall nur noch eine Puppe der vier herrschenden Bacani Rudel. Die Duonalier wurden gesiebt und nur die klügsten Köpfe behalten. Am Wichtigsten scheinen den Bacanis Raumfahrt-Spezialisten zu sein, denn sie haben die Raumfahrt enorm vorangetrieben. Soweit ich weiß, haben etliche Schiffe mit Bacanis bereits Duonalia verlassen. Sie versuchen, sich auch auf anderen Planeten niederzulassen. Aus sicherer Quelle weiß ich, dass sie Massenvernichtungswaffen entwickeln.« Ulquiorra holte Luft. »Wir hatten mit euch unsere einzige Abwehr verloren. Nur ich habe noch einige Duocarn Gene.«
»Wie kommt das?« Solutosan blieb stehen.
»Ich bin der Sohn Xanmerans.«
Stille. Nur das Hecheln der Wölfin war noch zu vernehmen.
»Xanmeran hat einen Sohn?«, fragte Solutosan gedehnt.
»Ja«, bestätigte Ulquiorra. »Meine Mutter hieß Tarania.«
»Weiß Xanmeran das?«, fragte Patallia gespannt.
»Ich denke nicht.« Ulquiorra strich sich verlegen durchs Haar.
»Die Frage ist«- , Solutosan begann wieder im Zimmer auf und ab zu laufen, »- wie wir in so einer Situation überhaupt noch helfen können. Wie hoch schätzt du die Bacani Bevölkerungsdichte?«
Die Frage ging an Ulquiorra. »Das ist sehr schwer zu berechnen, da viele verstreute Rudel auf dem Land leben. Sie haben die Duonalier aus den Dörfern vertrieben. Ich schätze die Bacanis inzwischen auf etwa zweihunderttausend.«
Solutosan ließ sich auf einen Sessel fallen und stützte den Kopf in die Hände, die Finger im Haar vergrabend.
»Zuerst müssen alle hier sein«, sagte er langsam, zog sein Handy hervor und wählte. Tervenarius machte mit David einen Badeurlaub auf den Bahamas. »Terv es ist etwas passiert, dass deine sofortige Anwesenheit in Vancouver erfordert. Bitte komm nach Hause! Es ist wirklich dringend!«
Tervenarius schwieg einen Moment. »David wird nicht begeistert sein«, sagte er schließlich, »aber wir kommen mit dem nächsten, verfügbaren Flugzeug.«
»Danke, Terv.« Solutosan legte auf. »Sie nehmen die nächste Maschine. Ist es möglich, dass wir dein Tor benutzen, um nach Duonalia zurückzukehren?«
Ulquiorra nickte. »Ja, aber es können immer nur zwei Lebewesen gleichzeitig reisen. – Das nehme ich zumindest an. Meine Erfahrungen sind noch begrenzt.«
Solutosan sah ihn nachdenklich an. »Ich kann in diesem Fall nicht für die anderen entscheiden. Einige sind zweifellos des
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