Duocarns - Schlingen der Liebe: 2
bin?«, fragte Ulquiorra eindringlich.
Xan schüttelte den Kopf.
»Ich bin Taranias Sohn.«
»Nein!« Xanmeran blickte zu Boden, seine Kiefer mahlten. Konnte das sein? Ja, es konnte sein. Er hatte die zerstörte Frau auch noch geschwängert. Er merkte kaum, wie sich seine Fingernägel die Wand hinter ihm bohrten und Furchen zogen.
Ulquiorra sah ihn weiterhin prüfend an.
In seiner Fassungslosigkeit fehlten ihm die Worte. Xanmeran stieß sich von der Wand ab und verbeugte sich. »Willkommen, Sohn!«
Zu mehr war er nicht fähig. Das musste er erst einmal verarbeiten.
Ulquiorra wandte sich ab und setzte sich wieder zu Trianora, die inzwischen von Meodern in Beschlag genommen worden war. Meo ließ seinen ganzen Charme spielen und Trianoras glockenhelles Lachen klang einige Male durch den Raum.
Xanmeran ging langsam zu einem der großen Fenster und blickte in den gefrorenen Garten. Es hatte angefangen zu schneien. Leise segelten dicke Flocken aus dem grauen Winterhimmel und setzten sich wollig weiß auf die Gartenmauer und das gefrorene Gras.
Er hatte einen Sohn. Ulquiorra war offensichtlich derjenige, der das Tor geöffnet hatte. Xan drehte sich um und blickte zu ihm. Nun sah er, dass Ulquiorra nur eine Hand besaß. Was hatte ihn die Hand gekostet? Seine Suche nach der Anomalie? Aus den Gesprächen entnahm er, dass es nicht gut um Duonalia stand. Die Bacanis hatten sich ausgebreitet wie die Pest. Hatte er deshalb die Duocarns gesucht? Oder ihn, seinen Vater? Ob Tarania noch lebte?
Xanmeran hatte viele Fragen. Aber er fühlte die Abneigung seines Sohnes ihm gegenüber. War jetzt der richtige Zeitpunkt ihn zu befragen? Was sollte er Maureen erzählen? Ihr Götter. Maureen war noch in seinem Zimmer!
Er drehte sich wieder zum Fenster und schloss die Augen. Liebte er sie? Wie alle Duonalier hatte er eher ein kühles Temperament – obwohl er in seinem Zimmer beileibe nicht kühl agiert hatte. Es gab keine Fremdlinge auf Duonalia – schon gar keine Erdlinge. Sollte er sich dafür entscheiden zurückzukehren und sie mitzunehmen, würde sie denn überhaupt ohne ihre Mitmenschen leben können?
Mischungen zwischen Völkern waren auf Duonalia verpönt. Mit Maureen an seiner Seite stellten sie ein Außenseiter-Pärchen dar. Das war ihm gleichgültig, entschied er. Außerdem hatten die Duonalier wohl im Moment anderes zu tun, als sich um Rassenreinheit zu kümmern.
Xanmeran wandte sich an Solutosan . »Hast du eine Idee, wie man die Bacanis auf Duonalia aufhalten könnte?«
Solutosan drehte den Kopf und blickte ihn ernst an. Die Sterne in seinen Augen waren fast verschwunden. »Die Bacanis sind so vielzählig, die Duonalier nur noch etwa zwanzigtausend. Die Duocarns sind eine Handvoll. Das heißt, selbst wenn wir zurückkehren, müssen wir es unbemerkt tun und im Untergrund agieren.«
Ulquiorra trat zu ihnen. Xanmeran blickte ihm fest in die Augen.
Sein Sohn hatte seine kämpferischen Gene, das zeigte sein Gesichtsausdruck. »Wir werden kämpfen müssen«, sagte er, »aber es kann kein offener Kampf sein.«
Xan und Solutosan nickten.
»Wenn die Duonalier keine Kämpfer sind, müssen wir eben welche aus ihnen machen«, beschloss Solutosan. »Die Frage ist wie.«
Karate, dachte Xanmeran, wäre ein guter Anfang. Es würde von seiner Philosophie und auch von seiner Technik dem Gemüt der Duonalier entgegen kommen. »Die Frage ist«, er wandte sich an seinen Sohn, »wie oft du das Tor aktivieren kannst, um jemanden zu transportieren«.
»Ich glaube schon, dass es öfters machbar ist. Jede Öffnung wird mir mehr Erfahrung bringen«, antwortete Ulquiorra.
Xanmeran blickte zu Solutosan. »Wir würden von einem der Monde agieren müssen. Am besten vom östlichen. Wir müssten langsam anfangen und die Duonalier ausbilden – ihnen beibringen, sich zu wehren. Ich würde Maureen überreden, sie im Kampf zu trainieren.«
»Maureen?«, fragte Ulquiorra.
»Ja, meine Partnerin. Sie ist ein Mensch und beherrscht eine waffenlose Kampfkunst.«
Ulquiorra runzelte nachdenklich die Brauen.
Das Sternenkind Halia kam zu ihnen getapst. Die Kleine konnte inzwischen schon gut laufen, trug eine Latz-Jeans und ein StarWars-Shirt. Sie hob die Ärmchen zu Solutosan, der sie auf den Arm nahm. Halia schlang die Arme um seinen Hals und schaute Ulquiorra mit ihren grünen Sternen-Augen prüfend an.
»Warum hast du nur eine Hand?«, fragte sie.
Ulquiorra betrachtete sie. Er lächelte
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