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Durch den Sommerregen

Durch den Sommerregen

Titel: Durch den Sommerregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Hinz
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nicht durch uns kaputt gegangen, das war sie vorher schon, aber offenbar brauchte er mich, um sich den Schritt leichter zu machen.“
    „Wann habt ihr geheiratet?“
    Ich scharre mit den Fersen im Dreck des Feldwegs und sehe auf meine Fußspitzen.
    „Ein Jahr später, nachdem die Scheidung vollzogen war. Es war nichts Spektakuläres, nur die kurze Zeremonie im Standesamt. Unsere Familien haben sich erst an dem Tag kennengelernt. Heute denke ich, er war einfach nicht in der Lage, alleine zu sein. Wäre ich nicht gekommen, hätte er seine Frau nie verlassen. Es ging nicht unbedingt um mich, auch wenn er mich sicherlich auf seine Weise geliebt hat, aber die Hauptmotivation war einfach, direkt von einem gemachten Nest ins nächste zu springen.“
    „Du warst blutjung. Er hat dich ausgenutzt.“ Er sagt es, als wäre es eine nicht widerlegbare Tatsache.
    „Mich nicht unbedingt, aber meine Naivität mit Sicherheit.“
    „Das ist ein und dieselbe Sache. Aber das bist du nicht mehr, Helena. Weder blutjung noch naiv. Was haben deine Eltern eigentlich dazu gesagt?“
    „Sie waren natürlich überhaupt nicht begeistert und haben auch für kurze Zeit versucht, dagegen zu arbeiten. Aber mal ehrlich, was macht man mit einer starrköpfigen Tochter, die man nicht verlieren will? Es blieb ihnen keine andere Wahl als sich damit auseinanderzusetzen.“
    „Starrköpfig bist du immer noch.“ Er küsst meine Schulter und stiehlt sich einen Schluck von meinem Schokoshake.
    „Ein wenig und ich stehe dazu, auch wenn ich heute einiges anders machen würde. Was hast du eigentlich vorher gemacht, bevor du Tätowierer geworden bist? Das ist ja selten ein Job, in den man gleich einsteigt.“
    Die Sonne ist inzwischen vom Horizont verschluckt worden und mit jeder Minute wird es dunkler und kälter.
    „Ich bin Automechaniker und habe den Beruf sogar bis vor einem Jahr noch ausgeübt. Das Tätowieren habe ich schon ein paar Jahre nebenbei gemacht, doch den letzten Schliff habe ich erst von Sam bekommen. Er ist wirklich verflucht gut. Markus natürlich auch, aber Sam und ich sind uns im Stil ähnlicher.“
    „Würdest du mich tätowieren?“
    Gabriel holt tief Luft und sieht mich erschrocken von der Seite an.
    „Ehrlich? Ich hätte nicht gedacht, dass du so etwas willst.“
    „Warum nicht? Weil ich der biedere Bücherwurm bin?“
    „Das hab ich nicht gesagt. Ich meine das nicht negativ, wenn ich sage, dass du mir nicht wie der Typ dafür herscheinst.“
    Allmählich fange ich an, zu zittern. Ich ziehe die Beine an und umschlinge sie mit meinen Armen.
    „Du machst das beruflich und hast gerade mal ein einziges Tattoo. Das ist auch nicht das typische Erscheinungsbild in deinem Beruf. Fragen dich die Kunden eigentlich nie danach?“
    Gabriel bemerkt mein Zittern und zieht mich an sich.
    „Sehr oft sogar. Aber das geht niemanden etwas an.“
    „Wer hat es gestochen?“
    „Sam. Wie gesagt, er ist verdammt gut. Aber jetzt fahren wir nach Hause, bevor du mir noch erfrierst.“
    Er zieht die Schiebetür vom Bus zu und will aufstehen, um auf den Fahrersitz zu klettern, aber ich halte ihn an der Hand fest.
    „Jetzt hab ich mir einen Rock angezogen, weiß aber immer noch nicht, wozu eigentlich.“ Mit einem unschuldigen Lächeln schaue ich ihn an und lehne mich dann auf der ausgebreiteten Decke zurück.
    „Helena“, stöhnt er auf.
    Grinsend spreize ich die Beine und versuche ihn mit den Füßen an mich zu drücken.
    „Was ist? Sag mir nicht, du hast es noch nie im Auto gemacht.“
    „Das ist nicht der Grund. Ich hab die Gummis vergessen.“
    Wortlos greife ich neben mich in meine Handtasche und hole eine quadratische Folienpackung hervor. Mehr Aufforderung braucht er nicht, um mich an den Fußgelenken an sich zu ziehen und sich zwischen meine Schenkel zu schieben.
    Sofort presst er seinen Mund auf meinen und schiebt seine Hand unter meinen Rock und in mein Höschen, wo er zuerst nur sanft über den Venushügel streichelt.
    Ich mache mich an seinem Gürtel zu schaffen und öffne seine Hose. Mit den Fingern fahre ich in seine Shorts und nehme ihn in die Hand. Er ist schon vollständig erigiert, doch ich spüre ihn pulsieren und weiter anschwellen. Gabriel küsst meinen Hals und nimmt mir damit die Möglichkeit, ihn weiter zu berühren.
    In der Enge des Fahrzeugs explodiert der intensive Duft unserer Erregung und benebelt mich regelrecht. Gabriel will noch tiefer wandern und mit dem Kopf in meinem Schoß verschwinden, aber ich ziehe ihn

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