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Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Titel: Durch die Hölle in den Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Plüg
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einfach zu viel ist. Wichtig ist ihnen nur, dass sie es selbst haben, statt der Menschen, die draußen verhungern.
    Das haben meiner Meinung nach, nicht einmal die oftmals sehr grausamen Landesfürsten getan. Aber genau das ist es doch, was die Superreichen heute machen.“
       „Die sitzen auf Bergen von Geld, das weder sie noch ihre Kindeskinder jemals ausgeben können.
       „Genau, da sie sich ihr Geld nicht selbst drucken, haben sie es zwangsläufig von anderen, denen es dadurch natürlich fehlt.“
       „Und dann beschweren sie sich über mangelnde Umsätze. Das ist hochgradig pervers.“
       „Was glaubt ihr? Sehen die nicht auch Bilder von hungernden Kindern? Ertragen sie den Anblick, weil sie der Überzeugung sind - wenn auf dieser Welt Menschen hungern, sind sie eben nicht lebensfähig - oder ignorieren sie einfach, dass es diese leidenden Menschen überhaupt gibt?
    Wenn sie so schlau sind, wie sie sich geben, müssten sie doch den Zusammenhang zwischen ihrem unnatürlichen Reichtum und der Armut auf der anderen Seite erkennen können. Und wenn sie es erkennen, wovon ich ausgehe“, sagte Bernd, „dann hab ich für die kein passendes Wort mehr. Und ich bin mit Schimpfworten gut ausgestattet.“
       „Das kann ich nur bestätigen, “warf Helga ein.
       „Und wie viele von denen rennen auch noch in die Kirche? haben aber von den zehn Geboten nicht die geringste Ahnung.“
       „Die werden die Zehn Gebote besser kennen als wir“, sagt Henry, „aber die wissen auch, wie sie die auslegen müssen, um besser über die Runden zu kommen, als andere Menschen.
    Nehmen wir mal den Sport als Beispiel. Beim Fußball laufen zweiundzwanzig Spieler auf den Platz, die sich inzwischen fast alle bekreuzigen, um ihren Gott um Hilfe zu bitten. Dabei ist der gute Mann nicht einmal in der Lage, die ärmsten Schweine auf dieser Welt, aus ihrer Not zu befreien. Und diese überbezahlten Egoisten verlangen, dass sich ihr Gott darum kümmert, in welches Tor der von ihnen getretene Ball fliegt. Obwohl auch sein Gegner, denselben Gott, mit der gleichen Bitte belästigt. Was bilden sich diese Millionäre in ihren kurzen Hosen eigentlich ein. Begreifen diese Idioten nicht, dass der Herrgott, wenn er denn gerecht wäre, ihnen lieber von ihrem Reichtum etwas nehmen würde, um die Armen nicht verhungern zu lassen?“
       „Da schau einer an“, sagt Bernd mit einem breiten Grinsen, „habt ihr dass gesehen? Bei seiner Predigt für die Menschlichkeit, war Henry einen Moment lang Mutter Teresa wie aus dem Gesicht geschnitten. Obwohl die in ihrem ganzen Leben keine so lädierte Nase hatte.“ 
       „Genau, Henry, wenn du so weitermachst“, warf der mit dem Zollstock spöttisch ein, „verdienst du dir schon zu Lebzeiten deinen Heiligenschein.“
    Ausgerechnet Helga sprang ihm zur Seite. „Also, da muss ich Henry mal Recht geben, auch wenn es mir schwer fällt. Aber ein wenig mehr Rücksicht würde uns allen weiterhelfen.“
       „Natürlich“, sagt Bernd, „wenn sich aber nicht alle daran halten, sieht man schnell mal so verbeult aus wie Henry.“
       „Ja“, antwortet der Verspottete, „dann werden wir außerdem alle gemeinsam im selben Sumpf verrecken. Tausende von Jahren haben nicht ausgereicht, um die Menschen zur Vernunft zu bringen. Ihnen klar zu machen, dass sie nur gemeinsam überleben können.“
       „Na, na, Henry, jetzt glaubst du schon, dass die Menschheit nicht überleben kann, weil wir keinen Respekt vor einander haben?“ fragte Bernd. „Wir entwickeln uns immer weiter, haben unser Auto, Fernseher, Telefon, Computer, Essen, Trinken und ein Dach über dem Kopf, wo siehst du das Problem?“
       „Genau das ist die falsche Art die Menschheit zu betrachten. Wenn jeder nur seine eigenen Bedürfnisse sieht, werden wir auf Dauer nicht überleben können.“
       „Du übertreibst jetzt aber ganz gewaltig, Henry. Wir beherrschen die Luft, die Meere und das Festland sowieso. Da behauptest du, dass die Menschen aussterben.“
       „Wir beherrschen nicht, mein lieber Bernd, wir leben in einer Welt die uns erträgt. Statt dafür dankbar zu sein, versuchen wir sie zu zerstören. Mit den Abgasen vergiften wir die Luft und machen, obwohl wir wissen was wir damit anrichten, immer fröhlich weiter. Die Ozeane sind bald nur noch tote Wassermassen, weil wir hemmungslos alles Leben darin zerstören.
    In der Landwirtschaft werden rücksichtslos Pestizide eingesetzt, die zwar dem Profit einiger

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