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Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Durch die Hölle in den Himmel (German Edition)

Titel: Durch die Hölle in den Himmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Plüg
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kurzem Zögern, von panischer Angst getrieben, weiter wie wild auf ihn ein. Sie stach und flehte mit verweinter Stimme:
    „Geh weg - lass mich - geh weg von mir.“
    Doch Hassan hockte weiterhin, ohne zu begreifen, was da mit ihm passierte, mit seinem ganzen, erschlaffenden Gewicht auf ihr.
    Aus Angst, die genährt wurde durch den Anblick des aufrecht über ihr sitzenden, aus vielen Wunden blutenden Körpers, hieb sie immer hektischer  mit dem Schraubenzieher auf seinen Körper ein.
    Mit leerem, glasigem Blick, hob Hassan einen Arm, als wollte er Nadine abwehren, fiel stattdessen aber mit einem leisen Grunzen rückwärts über ihre Füße und blieb dort regungslos auf der Seite liegen.
    Nadine stach noch einmal ins Leere, bevor sie begriff, dass sie sich von ihrem Peiniger befreit hatte.  
    Obwohl sich dieses Drama in vielleicht weniger als einer Minute abgespielt hatte, kam es Nadine vor, als wäre es ihr ganzes Leben gewesen.
    Für sie gab es nichts anderes mehr, als dieses Blut in dem Sie zu schwimmen schien. Ihr bisheriges Leben, bis zu dieser Gewalttat, schien wie ausgelöscht.
    Ein hysterischer Weinkrampf, der ihren Körper heftig durchschüttelte, ließ keinen rationalen Gedanken aufkommen.
    Erst als ihr Hirn die Realitäten wieder an sich heranließ, erkannte sie endlich die zwingende Notwendigkeit, hier so schnell wie möglich zu verschwinden.
    Zitternd richtete sie sich auf und stand weinend auf wackligen Beinen vor dem Blutbad, welches sie gerade angerichtet hatte. Mit einem eigenartigen Gefühl registrierte sie, dass Hassan offensichtlich tot war und vermied ihn weiterhin anzusehen.
       „Ich muss hier ganz schnell raus“, dachte sie und bemerkte im selben Moment ihren mit Blut durchtränkten Pullover.
    Im Nebenraum, erinnerte sie sich, gab es einen kleinen Kleiderschrank mit Spiegeln und ein Waschbecken.
       „Darin werde ich womöglich etwas von Karen zum Anziehen finden.“
    Sie erschrak fürchterlich, als sie ihr Spiegelbild sah. Der gesamte Oberkörper, die Hände, das Gesicht, alles war mit Blut beschmiert. Selbst ihre Beine hatten noch Blutspritzer abbekommen.
     
Kapitel 50
    Mit zittrigen Händen zog sie sich den Rock und Pullover aus.  Als sie sich das Blut von ihrem Körper abwusch, schüttelte sie der nächste Weinkrampf, dennoch konnte sie sich wenigstens dazu zwingen, sich so weit zu säubern, dass sie auf der Straße nicht auffallen würde.
    Im Schrank fand sie eine Bluse und eine leichte Sommerhose in die sie notdürftig hineinpasste.
       „Jetzt darf mich nur kein Nachbar sehen, wenn ich aus dem Keller gehe.“
    Sie löschte das Licht, als sie den kleinen Nebenraum verließ und versuchte ohne großen Erfolg, Hassan dabei zu ignorieren. Ein Schauer durchfuhr ihren Körper, als sie sich mit fast geschlossenen Augen an ihm vorbeitastete. Sie war nicht in der Lage die Angst vollkommen zu unterdrücken. Es war, als fürchtete sie, dass seine Hände jeden Moment nach ihren Beinen greifen würden.
    Noch etwa einen Meter bis zur Tür. Ihre Finger erreichten den Lichtschalter. Nachdem es dunkel wurde, tastete sie sich an der Wand entlang bis zur Tür vor. In dem Augenblick, als ihre Hand nach dem Griff suchte, hörte sie jemanden die Treppe hinabsteigen.
    Das Grauen breitete sich in ihrem Rücken aus, denn hinter ihr lag Hassan, von dem sie jetzt nicht mehr weg konnte, wegen des Fremden auf der Treppe, den sie genauso wenig sehen konnte, wie Hassan. Verzweifelt presste sie den Rücken gegen die Wand und beide Hände vors Gesicht.
       „Wenn der ausgerechnet hier rein will, zu Hassan, dann…“ schlagartig waren sämtliche Gedanken wie eingefroren.
    Dann endlich fiel ihr dieses typische Schlurfen von Pantoffeln auf.
       „Wer Hausschuhe trägt, wohnt hier, und wer hier wohnt, verkehrt bestimmt nicht mit Hassan“, kam ihr der erlösende Geistesblitz.
    Und richtig, das Schlurfen zog an ihrem Versteck vorbei.
    Nadine schätzte die Entfernung zur Treppe ab und sah eine Chance, trotzdem unbemerkt aus dem Keller zu kommen. Wenn sie hier noch weiter so ausharren müsste, würde sie Wahnsinnig werden.
    Das Schlurfen verstummte in einigen Metern Entfernung und wurde durch das Rasseln eines Schlüsselbundes ersetzt. Ruckelnd und knarrend wurde mühsam eine Tür geöffnet.
       „Jetzt“, dachte sie, „jetzt muss ich hier raus.“ Glücklicherweise ließ sich diese Tür leise öffnen, da sie für den ständigen Publikumsverkehr gut geölt war. Sie trat raus in den Kellergang der nur

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