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Durch Himmel und Hoelle

Durch Himmel und Hoelle

Titel: Durch Himmel und Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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blinden Idioten. Sie stellen keine Fragen, solange ihre Bäuche voll sind und es genügend Spielchen für sie gibt, bei denen sie sich amüsieren. Hirnlos sind sie wie eine Herde Schafe.«
    »Ihr seid also das Gehirn des Schmugglerrings? Und was ist mit dem Squire? Ist er auch nur ein Schauspieler?« fragte Elysia.
    »O nein, er ist ganz echt. Er hatte einen kleinen Besitz im Nor- den, aber der taugte nicht zum Schmuggeln. Wir brauchten viel Geld. Nein, sein Anwesen hatte keinen Platz in meinen Plänen, und der Squire macht, was immer ich will. Er weiß, daß ich diejenige mit Grips bin, und dafür sorge, daß er genug Cognac und Zigarren hat und von Lakaien umgeben ist«, prahlte sie.
    »Und was für Pläne habt Ihr?«
    »Na ja, ich denke, Ihr habt ein Recht, es zu erfahren.« Sie über- legte kurz, um es spannender zu machen, »Ihr spielt immerhin eine wichtige Rolle dabei.«

»Was, ich?« rief Elysia überrascht.
    »O ja. Ihr seid der Hauptpunkt unseres Planes - eigentlich ein Hindernis, aber eines, das in Kürze beseitigt wird. Unglücklicher- weise ist mein erster Versuch fehlgeschlagen. Ihr habt doch nicht wirklich geglaubt, daß Ihr neulich von einer verirrten Wildererku- gel angeschossen worden seid?« Die Erinnerung machte ihr schein- bar Freude. Der Drang, mit ihren Taten anzugeben, war zu groß, und ihr Hang zur Grausamkeit, den sie normalerweise unter- drückte, trieb sie dazu, ihr Opfer ein bißchen zu quälen.
    »Ihr habt auf mich schießen lassen? Jemanden angeheuert, der mich erschießen sollte?« fragte Elysia fassungslos und merkte, wie sich ihre Angst zu einem eiskalten Knoten in ihrem Magen verhär- tete.
    »Ja, es war hervorragend geplant, nur hat der Idiot Euch ange- schossen, statt Euch zu töten. Jetzt werde ich Euch mit weniger Fi- nesse beseitigen müssen, aber ich habe keine andere Wahl. Ich stehe wirklich unter großem Zeitdruck. Ihr wißt ja, die vielen Gäste und dann noch eine neue Fracht, die heute nachmittag eingetroffen ist. Es war ein Glück, daß heute dieser Nebel aufgezogen ist. Wir kön- nen etwas schneller mit allem fertig werden. Das ist eine meiner wichtigsten Ladungen. Nie zuvor habe ich eine so hohe Summe für eine Fracht bekommen. Deshalb werde ich mich persönlich darum kümmern. Der Squire ist bereits unten, aber ich kann mich nicht darauf verlassen, daß er alles unter Kontrolle hat. - Seid Ihr Euch überhaupt im klaren, wieviel Scherereien Ihr mir gemacht habt?« fragte Mrs. Blackmore ganz beiläufig. »Ihr solltet Euch wirklich bei mir entschuldigen. Ich mußte mir den Kopf zerbrechen, wie ich Euch loswerden könnte, zusätzlich zu meinen anderen Geschäften, die eigentlich meine gesamte Aufmerksamkeit erfordern. Wenn ich nur daran denke, wieviel kostbare Zeit ich damit verschwendet habe, mir einen Plan für Euch auszudenken.«
    Elysia starrte sie ungläubig an. Die Frau war irrsinnig. Sie stand

da und sprach ruhig über ihren Tod und erwartete auch noch, daß man sie dafür bewunderte. Hatte sie denn überhaupt kein Gewis- sen? Mrs. Blackmore kannte wohl nicht einmal das Wort Reue. Sie war nur irritiert über die zusätzliche Belastung.
    »Wie rücksichtslos von mir, Madame«, erwiderte Elysia giftig, in der Hoffnung Zeit zu gewinnen. Sie ballte die Hände zu Fäusten und versuchte nicht zu zeigen, wieviel Angst sie hatte. Sie würde vor diesen Kreaturen nicht in Panik geraten - diese Freude wollte sie ih- nen nicht gönnen. »Etwas macht mich neugierig, seid doch bitte so gut und klärt mich auf. Warum wollt Ihr meinen Tod? Ich habe Euch doch nie geschadet.«
    »Mir nie geschadet?« wiederholte Mrs. Blackmore verächtlich. »Um meine Rechte habt Ihr mich gebracht, jawohl.«
    »Das ist doch absurd! Ich habe nie etwas genommen, was Euch gehört.«
    »Ihr seid Lady Trevegne, Marquise von St. Fleur, oder etwa nicht?« fragte sie herausfordernd und wedelte mit der Pistole vor Elysias Gesicht herum.
    Elysia nickte. »Ja«, sagte sie leise und versuchte, mehr Abstand zwischen sich und Mrs. Blackmore zu bringen.
    »Den Titel hast du mir gestohlen!«
    Elysia starrte sie fassungslos an. Wovon in aller Welt redete sie überhaupt? Sie mußte den Verstand verloren haben.
    »Louisa sollte jetzt Marquise sein, nicht du! Dann hätte ich all deine Besitzungen, dein Geld und deine Stellung und wäre nicht mehr nur die Frau eines einfachen Squire. Aber du wirst dafür be- zahlen. Du mit deinem feinen Getue. Dein aristokratisches Blut wird dir nichts nützen, und wie all die anderen

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