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Durch Himmel und Hoelle

Durch Himmel und Hoelle

Titel: Durch Himmel und Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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schwinden ließ und sie endlich zur ganzen Frau gemacht hatte. Sie fühlte sich

verloren, während sie bei ihm war, und tot ohne ihn. Jetzt seine Arme um ihren schlanken Körper zu spüren, seine Lippen auf den ihren...
    »Ich bin sicher, Lady Mariana, Ihr habt eine Verabredung, zu der Ihr zu spät kommt, laßt Euch bitte nicht länger aufhalten. Es schickt sich nicht, daß Eure Kutsche vor meiner Tür gesehen wird«, sagte Lord Trevegne höflich. Seine Stimme klang kalt und unpersönlich, als er die widersprüchlichen Empfindungen beobachtete, die über ihr Gesicht huschten. »Ihr wollt doch Euren Ruf nicht schädigen.«
    Lady Mariana sah ihn unentschlossen an und kaute nervös an ih- rer Unterlippe. Endlich fiel ihr eine Lösung ein und sie lächelte ver- führerisch.
    »Es stimmt, Linny wartet auf mich, deshalb muß ich gehen, aber können wir uns morgen treffen, wenn ich Zeit habe? Du weißt, wie Linny an meinen Röcken hängt, darum muß ich sehen, ob ich ein paar Minuten weg kann«, sagte sie hochmütig. Sie versuchte immer noch, ihn auf den Duke eifersüchtig zu machen.
    »Tut mir leid, Lady Mariana, aber morgen bin ich nicht mehr da.«
    »Oh, wo wirst du denn sein?« fragte sie neugierig, streifte ihre langen roten Handschuhe über und überlegte dabei, wie sie ihn wohl in ihr Schlafzimmer locken könnte.
    »Ich verlasse London.«
    »Aber du kannst London nicht den Rücken kehren - du kannst mich nicht verlassen!« rief Mariana erschrocken aus. »Du läufst weg«, stellte sie dramatisch fest, »aber das ist nicht nötig. Wenn du nur deinen dummen Stolz vergessen könntest und -«
    »Lady Woodley, was ich mache, geht Euch nichts mehr an, ich mußte noch niemals Rechenschaft über meine Handlungen ablegen, aber seit ich den Entschluß gefaßt habe, abzureisen, scheinen alle von mir Rechtfertigungen zu verlangen«, schloß er ungeduldig.
    »Ich lasse dich nicht weg!« schrie Mariana mit angsterfüllter Stimme. Wenn er jetzt wegging, würde sie ihn für immer verlieren.

Was er nicht sehen oder hören konnte, würde ihn nicht eifersüchtig machen, und er könnte, während er weg war, jemand anderen fin- den.
    Sie schlang die Arme um seinen Hals, schmiegte ihren Körper fest an seinen und küßte ihn leidenschaftlich. Ihr Mund versuchte, seine geschlossenen Lippen zu öffnen, doch er reagierte nicht, dann riß er ihre Arme gewaltsam von seinem Hals und stieß ihren heißen, schmiegsamen Körper zurück. Er wollte sie ein für allemal davon überzeugen, daß er nichts mehr für sie empfand, und sagte das erste, was ihm in den Sinn kam, um ihre Hoffnungen zunichte zu machen.
    »Wahrscheinlich bin ich das nächste Mal, wenn wir uns sehen, schon ein verheirateter Mann, und ich bezweifle, daß meine Frau unsere kleine Liaison genehmigen würde«, versetzte er mit kaum verhohlenem Grinsen, als er ihr erschrockenes Gesicht sah. Er hatte kein Mitleid mit einer Frau, die ihren Körper benutzte, um einen Mann zu erpressen. Vielleicht würde er wirklich heiraten. Das könnte mit Sicherheit einige Probleme, die sich in letzter Zeit ange- staut hatten, lösen. Er dachte dabei an die junge Tochter Squire Blackmores, seinem nächsten Nachbarn in Westerley. Er hatte sie länger nicht gesehen, um ehrlich zu sein, wußte er gar nicht mehr, wie sie aussah, aber sie müßte eigentlich im richtigen Alter sein. Au- ßerdem ließ der Squire immer wieder durchblicken, wie angenehm ihm diese Verbindung wäre. Ja, irgendeine kleine Unbekannte, je- manden, der ihm keine Schwierigkeiten machen und mit seiner Zu- neigung spielen würde.
    »Verheiratet! Du?« Mariana lachte schrill, sie glaubte, er wolle sie täuschen. »Wen denn, sag doch, wen? Doch nicht eine von den blö- den grünen Mädchen, die dir die ehrgeizigen Mütter anhängen wol- len. Du könntest die Bradshaw-Tochter probieren, laß mich sehen« - sie hielt inne -, »wie heißt sie doch gleich? Mary, ja Mary, glaube ich, aber natürlich sieht sie ein bißchen wie ein Pferd aus. Oder da wäre noch diese Caroline Soundso, die mit dem Riesenvermögen.

Das arme Ding, leider stottert und schielt sie ganz schrecklich - aber wenn du entschlossen bist, den Bund der Ehe zu schließen...« sie hielt inne und nagte an ihrer Fingerspitze, als würde sie überlegen, welche Mädchen für ihn noch in Frage kämen. Er unterbrach sie mit eisiger, harter Stimme:
    »Ich fürchte, du hast noch nicht das Vergnügen gehabt, die zu- künftige Lady Trevegne kennenzulernen, meine Liebe, sie lebt

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