Durch Himmel und Hoelle
Ohrfeige. Schließlich gelang es ihm, ihre wild fuchtelnden Arme unter seinen festzuklemmen, und sie mußte hilflos erdulden, daß er sie weiter trug.
Die abenteuerlustigen Ahnen des Marquis schienen ihm wohl- wollend zuzuzwinkern, als er mit dem strampelnden Mädchen in seinen Armen an ihren Bildern vorbeiging.
»Du Untier! Willst du mich vergewaltigen? Denn etwas anderes wird es nicht sein«, rief sie mit schriller Stimme. »Würdest du dich einer unwilligen Frau aufzwingen, die dich widerlich findet?«
»Nein, es wird keine Vergewaltigung sein, Elysia«, prophezeite er finster, als er seine Schlafzimmertür öffnete. »Ich werde die Sehn- sucht nach meinen Küssen und Zärtlichkeiten in dir wecken, bis du mich auf Knien anflehst, dich zu nehmen und dich zu meiner Frau zu machen. Bei Gott, du wirst es wollen!«
Das letzte, was Elysia sah, bevor er die Tür schloß, war der chine- sische Paravent. Die Lackgesichter grinsten grotesk. Die schmalen roten Lippen waren für immer in leerem Lächeln erstarrt, die schwarzen, schrägen Augen wirkten kalt und ausdruckslos, und die prächtig bunten orientalischen Kleider waren ein Hohn für die To- tenmaskengesichter.
Der Marquis warf Elysia aufs Bett und streifte sich seine Hose und sein Hemd ab. »Tu's nicht, Elysia«, warnte er, als sie versuchte aufzustehen, »jetzt gibt es kein Entrinnen mehr für dich.«
Elysia starrte in Panik seinen nackten Körper an. Ihre Angst war so groß, daß ihr Körper unwillkürlich zu zittern begann. Sie rollte sich vom Bett und versuchte, in ihr Schlafzimmer zu fliehen, aber Lord Trevegne war zu schnell für sie und hielt sie an ihren langen wehenden Haaren zurück. Mit einem schmerzlichen Ruck riß er sie wieder in seine Umarmung. »Angst, meine Liebe? Kannst du die Herausforderung nicht annehmen? Hast du Angst, daß ich recht habe?« fragte er leise, als er sie aus ihrem Morgenmantel schälte und das halb durchsichtige Nachthemd mit einer heftigen Bewegung von ihrem Körper riß.
Er hob sie hoch und warf sie erneut aufs Bett, ehe er sich auf sie legte. Sein langer, schlanker Körper drückte ihren in die weiche Ma-
tratze. Elysia wich seinen suchenden Lippen aus und drehte den Kopf hin und her, bis er ihn schließlich festhielt und sein Mund sich besitzergreifend auf ihren senkte.
Schwärze umfing Elysias Bewußtsein, und sie spürte die Nässe von Tränen auf ihren Wangen. Sie hatte mit schmerzenden, brutalen Küssen gerechnet, aber sie hatte sich geirrt. Er knabberte zärtlich und sanft an ihren verletzlichen Lippen, die noch geschwollen wa- ren von seinen zornigen Küssen vorher. Der Druck wurde stärker, aber nicht schmerzlich. Ihr Atem wurde eins mit seinem, und er küßte sie weiter, erforschte langsam ihren Mund, der sich seiner su- chenden Zunge öffnete.
Sie spürte, wie seine Hände über ihren Körper wanderten, fast hypnotisierend liebkosten sie ihre Haut - berührten sie und ließen ihren Körper zum Verräter an ihrem Verstand werden. Seltsame Gefühle durchströmten sie, als er sein Gesicht in ihrem weichen Haar vergrub, es um seinen Hals und seine Schultern wandt und sie aneinander fesselte. Alex setzte seinen langsamen, aber entschlosse- nen Angriff auf ihre Sinne fort, bis sie leise zu stöhnen anfing. Elysia war nicht mehr sie selbst. Sie hatte keine Kontrolle mehr über ihre Gefühle. Er war wie ein meisterlicher Puppenspieler, der mit seinen Schnüren jede ihrer Bewegungen kontrollierte, während sie unwill- kürlich ihre kraftlosen Arme um seinen Hals schlug, ihn enger an sich zog und sich einladend unter ihm bewegte, instinktiv auf der Suche nach dem Gipfel von Wonne und Befriedigung durch sein Liebesspiel.
Der Marquis lachte triumphierend, und seine Lippen schlossen sich gierig um ihren geöffneten Mund, als sie endlich seine Küsse er- widerte und ihm bereitwillig die ganze Süße ihres Mundes darbot.
»Begehrst du mich, Elysia?« fragte er mit rauchiger Stimme und übersäte ihr Gesicht mit Küssen, bevor er mit angehaltenem Atem auf ihre Antwort wartete.
Elysia drehte ihren Kopf, und dieses Mal suchte sie seine Lippen,
um ihm mit der Hingabe ihres Mundes auf seinen Kuß zu antwor- ten, der immer intensiver wurde, bis sich Alex schließlich losriß und heiser fragte: »Sag mir, daß du mich begehrst und mich willst. Soll ich dich verlassen?«
»Nein«, stammelte Elysia. »Ich will dich... Alex.«
Ihre Worte schienen ihn zu elektrisieren. »Ah, bald wirst du mir gehören, wirklich mir gehören,
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