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Durch Himmel und Hoelle

Durch Himmel und Hoelle

Titel: Durch Himmel und Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Mylady. Auch körperlich, nicht nur dem Namen nach. Ich habe diese eisige Fassade niedergerissen, hin- ter der du dich versteckst. Hast du geglaubt, du könntest mich täu- schen, wenn dein Haar wie Flammen lodert und deine Augen mich herausfordern, dich zu unterwerfen? O Mylady, du wirst bald den Lohn deiner Schönheit ernten.«
    »Du bist ein Teufel!« flüsterte Elysia, wohl wissend, daß sie die Schlacht verloren hatte.
    »Jawohl, Mylady, und mich treibt die Begierde des Teufels an.« Jetzt bewegte er sich, drückte sie in die Kissen, öffnete ihre Schenkel und drang sanft und vorsichtig in sie, bis sie plötzlich ei- nen stechenden Schmerz und steigenden Druck in sich spürte. An- scheinend hatte er keine Kontrolle mehr über seinen Körper, nach- dem er mit dem ihren verschmolzen war, hatte nur noch den unstill- baren Drang, sich zu befriedigen.
    Elysia blieb reglos liegen. Sie atmete im Takt mit ihm. Sein Arm umfing sie und zog sie wieder unter sich. Sie versuchte, sich halb- herzig zu wehren, aber er duldete keinen Widerstand.
    »Diesmal, Mylady, wirst du meine Lust mit mir teilen.«
    Sie fühlte wieder den schon vertrauteren Druck in sich und spürte seine harte Männlichkeit. Aber als er sich diesmal bewegte, löste er Gefühle aus, die sich wie ein Buschfeuer in ihrem Körper ausbreite- ten, bis sie laut keuchte und etwas tief in ihrem Innersten explo- dierte. Sie versank in einer Welt des Entzückens und der Freude, so daß sie vor Erregung fast die Besinnung verloren hätte. Er schien wie von Dämonen getrieben und liebte sie während der ganzen

Nacht, bis er mehr von ihrem Körper und ihrer Seele besaß als sie selbst. Elysia hatte das Gefühl, daß alle Energie und alle Gefühle aus ihrem Körper geflossen wären. Alex hatte ihre Lebenskraft in sei- nem Körper aufgesogen. Sie glaubte, sterben zu müssen, als er sich aus ihr zurückzog.
    Sie blieb schwer atmend und mit tränenüberströmtem Gesicht liegen. Elysia drehte ihren Kopf und legte ihn schüchtern auf seine Brust. Alex sah sie an und zog sie näher zu sich, dann strich er ihr das zerzauste Haar mit sanfter Hand aus dem Gesicht. Elysia schloß ihre schweren Augenlider und seufzte, sie fühlte sich geborgen. Eine Hand stahl sich um seinen Nacken, und sie schlief ein.

Die ganze Welt ist Bühne.
    Und alle Frauen und Männer bloße Spieler:
    Sie treten auf und gehen wieder ab;
    Shakespeare
    9. K APITEL
    Elysia hörte das Klappern von Geschirr und Besteck und grub ihren Kopf noch tiefer in die weichen Federkissen, um ihr Gähnen zu ver- bergen.
    Die Kammerzofe öffnete die schweren Vorhänge, und ein Bündel Sonnenstrahlen drang in den schattenverhangenen Raum ein. »Es ist elf vorbei, Mylady«, sagte Lucy und nahm dem Mädchen das Frühstückstablett ab.
    Elysia setzte sich bestürzt auf. Elf vorbei! Das konnte nicht sein. Sie schaute auf die kleine Uhr, die auf dem Kaminsims tickte und schüttelte ungläubig den Kopf. Sie mußte wie eine Tote geschlafen haben. Sie wollte aufstehen, schlüpfte aber schnell wieder unter die Decke, als sie sich ihrer Nacktheit bewußt wurde. Sie wurde rot bis unter die Haarspitzen, als sie ihr Hemd über einem kleinen vergol- deten Stuhl hängen sah. Ihr Morgenmantel lag auf dem Teppich, wohin ihn eine achtlose Hand geworfen hatte.
    Lucy sah ihren beschämten Blick, setzte das Tablett ab und griff nach einem gerüschten weißen Bettjäckchen. Sie reichte es ihr mit der taktvollen Bemerkung, es wäre doch sehr kühl, und sie könnte vielleicht die extra Wärme brauchen. Elysia streifte dankbar die Jacke über und beschäftigte sich im Gegensatz zu sonst sehr ein-

dringlich mit ihrem Frühstück. Sie zwang sich, ein paar Gabeln von dem duftigen Omelett zu essen, bis sie hörte, daß Lucy gegangen war. Sie warf einen Blick auf die geschlossene Tür zu Alex' Zimmer. War sie wirklich gestern nacht in seinem Zimmer gewesen? Alex - jetzt konnte sie seinen Namen ohne jede Schwierigkeit aussprechen.
    Elysia spürte, wie ihr ganz heiß wurde bei dem Gedanken an das, was zwischen ihnen beiden passiert war, in dieser verzauberten Mit- ternachtsstunde, die sich endlos hingezogen hatte. Eigentlich sollte sie ihn hassen, aber das konnte sie nicht. Er hatte gesagt, daß er sie nicht zwingen würde, sich ihm hinzugeben, und er hatte sein Ver- sprechen auch gehalten. Sie hatte sich seinen Begierden willig unter- worfen, und ihre waren den seinen fast ebenbürtig gewesen. Sie konnte ihm wirklich keinen Vorwurf daraus machen, daß es

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