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Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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keine Rauchmeld –«
    »Mr. Jack –«
    »Ich beantworte die Fragen eine nach der anderen.«
    Jackson deutete auf eine Frau mit einer Buddy-Holly-Brille.
    »Wie lange hat es gedauert, bis die Hitze in der Reisetasche so groß war, dass ein Feuer entstand?«
    »Lassen Sie mich eins noch einmal deutlich machen. Wir reden hier von einem Schwelbrand, eine glimmende Art der Verbrennung, die entsteht, wenn der wenige vorhandene Sauerstoff in Kontakt kommt mit einem Feststoff, Kohle etwa oder Holzscheite. Dies ist kein Aufflammen. In einem engen Raum wie etwa dem Inneren der Tasche kann ein Schwelbrand schon bei zweihundertfünfzig bis dreihundertfünfzig Grad Celsius erreicht und aufrechterhalten werden.«
    Er deutete auf einen anderen Journalisten.
    »Wie konnte die Rumflasche das Feuer in der Tasche überstehen?«
    »Ganz einfach. Am anderen Ende des Temperaturspektrums kann ein Schwelbrand sechshundert bis sechshundertfünfzig Grad Celsius erreichen, das ist die Temperatur einer brennenden Pfeife oder Zigarette. Das reicht kaum aus, um eine Flüssigkeit enthaltende Glasflasche zu verändern.«
    »Und die Rauchablagerungen bleiben auf der Flasche?«
    »Ja. Außer sie wird über längere Zeit einem sehr intensiven Feuer ausgesetzt, was nicht der Fall war, da es innerhalb der Tasche passierte.«
    Sein Finger wanderte weiter.
    »Die Ermüdungsspuren im Metall haben das Feuer ebenfalls überstanden?«
    »Um Stahl zu schmelzen, braucht man Temperaturen von weit über tausend Grad Celsius. Rissspuren, die typische Hinweise auf Ermüdung sind, überstehen im Allgemeinen Feuer der Art, wie ich sie beschrieben habe.«
    Er deutete auf einen Reporter des Charlotte Observer.
    »Bekamen die Passagiere mit, was passierte?«
    »Diejenigen, die nahe am Explosionspunkt saßen, haben wahrscheinlich die Erschütterung gespürt. Aber alle dürften die Explosion gehört haben.«
    »Was ist mit Rauch?«
    »Rauch dürfte über die Heizung und die Klimaanlage in die Passagierkabine gelangt sein.«
    »Waren die Passagiere die ganze Zeit bei Bewusstsein?«
    »Die Art von Verbrennung, die ich beschrieben habe, kann giftige Gase freisetzen, die sehr schnell auf Menschen wirken.«
    »Wie schnell?«
    »Bei Alten und sehr Jungen vielleicht schon nach neunzig Sekunden.«
    »Konnten diese Gase in die Passagierkabine gelangt sein?«
    »Ja.«
    »Wurden in den Opfern Spuren von Rauch oder giftigen Gasen gefunden?«
    »Ja. Dr. Tyrell wird dazu gleich eine Erklärung abgeben.«
    »Wie können Sie bei so viel Rauch so sicher sein in Bezug auf die Herkunft der Ablagerungen auf der Rumflasche?« Der Frager sah aus, als wäre er erst sechzehn.
    »Es wurden Fragmente von Lindenbaums Pfeife geborgen, und mit Hilfe von unverbrannten Tabakkrümeln im Pfeifenkopf wurden vergleichende Untersuchungen angestellt. Die Ablagerungen auf der Flasche waren Nebenprodukte der Verbrennung dieses Tabaks.«
    »Wie konnte es zu dem Treibstoffleck kommen?«
    »Als das Feuer im Frachtraum ausbrach, kamen die Flammen nur mit einem Teilstück der Treibstoffleitung in Kontakt. Dies dehnte die Leitungswand oder führte zu einer Belastung, die den Haarriss ein Stückchen weiter öffnete.«
    Jackson rief einen Reporter auf, der ein bisschen aussah und klang wie Dick Cavett.
    »Soll das heißen, dass das ursprüngliche Feuer die Explosion nicht direkt verursachte?«
    »Ja.«
    »Was verursachte dann die Explosion?«, fragte er weiter.
    »Ein Kurzschluss. Das ist die zweite Entzündungssequenz.«
    »Wie sicher können Sie sich sein?«
    »Relativ sicher. Wenn Strom eine Explosion auslöst, geht die elektrische Energie nicht verloren, sondern wird irgendwo geerdet. Schäden, die durch elektrische Erdung hervorgerufen werden, konnten an eben jenem Teilstück der Treibstoffleitung festgestellt werden. Solche Schäden findet man normalerweise an Kupfergegenständen und eher selten an Stahlteilen.«
    »Ich kann nicht glauben, dass das Feuer in der Tasche die Explosion nicht ausgelöst hat.« Cavett machte nur einen schwachen Versuch, seine Skepsis zu verbergen. »Wäre das denn nicht der Normalfall?«
    »Ihre Frage ist durchaus sinnvoll. Das dachten wir zunächst nämlich auch, aber sehen Sie, in einer so kurzen Entfernung von der Quelle des Entweichens sind die Dämpfe noch nicht genug mit Luft durchmischt. Die Dämpfe müssen sich mischen, bevor es zu einer Entzündung kommen kann, aber wenn sie es tun, ist die Explosion ohrenbetäubend.«
    Eine andere Hand.
    »Wurde die Analyse von staatlich

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