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Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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und wusste, was viele dieser Särge enthalten würden. In den kommenden Wochen würden das DMORT und die lokalen und staatlichen Behörden alles Erdenkliche tun, um jedes am Schauplatz gefundene Gewebefetzchen zu identifizieren. Fingerabdrücke, medizinische und zahnmedizinische Daten, DNS, Tätowierungen und Familienfotos würden die Hauptinformationsquellen sein, und die Anthropologen des Teams würden einen sehr großen Anteil an diesem Prozess haben. Trotz all unserer Bemühungen war abzusehen, dass einige Särge nur sehr wenig enthielten. Eine abgetrennte Extremität. Eine verkohlte Backenzahnkrone. Ein Schädelfragment. In vielen Fällen würde das, was man nach Hause schicken konnte, nur wenige Gramm wiegen.
    »Sobald die Bearbeitung der Unglücksstelle abgeschlossen ist, werden alle Überreste von der provisorischen Sammelstelle für die Leichen hierher gebracht«, fuhr Larke fort. »Wir gehen davon aus, dass der Transport in den nächsten Stunden anläuft. Dann erst beginnt für uns die eigentliche Arbeit. Sie alle wissen, was Sie zu tun haben, also möchte ich Sie nur noch an ein paar wichtige Dinge erinnern, und dann halte ich den Mund.«
    »Das wäre das erste Mal.«
    Mildes Gelächter.
    »Trennen Sie auf keinen Fall persönliche Habe von Opferpaketen, bevor nicht alles vollständig fotografiert und registriert ist.«
    Ich dachte an die Raggedy Ann.
    »Nicht jedes Opferpaket wird jeden Arbeitsschritt durchlaufen. Aber wenn ein Schritt ausgelassen wird, vermerken Sie das deutlich in den dazugehörigen Unterlagen. Ich will später nicht raten müssen, ob eine Zahnuntersuchung nicht gemacht wurde, weil keine Zähne vorhanden waren oder weil dieser Schritt übersehen wurde. Schreiben Sie etwas auf jedes Blatt in einem Paket. Und sorgen Sie dafür, dass die Information bei der Leiche bleibt. Wir wollen für jede Identifikation eine komplette Dokumentation.
    Und noch eins. Wie Sie sicher alle schon gehört haben, hat das FBI einen Anruf bezüglich einer Bombe bekommen. Achten Sie also auf Explosionsspuren. Prüfen Sie Röntgenaufnahmen auf Bombenfragmente und Schrapnelle. Untersuchen Sie Lungen und Trommelfelle auf Druckschäden. Suchen Sie nach Sprenkelungen und Lichtblitzverbrennungen. Sie kennen die Routine ja.«
    Larke hielt inne und sah sich in dem Raum um.
    »Einige von Ihnen machen so etwas zum ersten Mal, andere sind schon alte Hasen. Ich brauche keinem von Ihnen zu erzählen, wie hart die nächsten Wochen werden. Machen Sie Pausen. Keiner arbeitet mehr als zwölf Stunden pro Tag. Wenn Sie sich überwältigt fühlen, gehen Sie zu einem psychologischen Berater. Das ist kein Zeichen von Schwäche. Diese Leute sind zu Ihrem Wohle da. Nehmen Sie sie in Anspruch.«
    Larke steckte seinen Kugelschreiber an den Notizblock in seiner Hand.
    »Ich schätze, das ist alles; nun möchte ich noch meinem Personal und Earls DMORT-Leuten dafür danken, dass sie so schnell hierher gekommen sind. Und was den Rest angeht – bitte verschwinden Sie jetzt aus meinem Leichenschauhaus.«
    Während der Raum sich leerte, ging ich zu Larke, um ihn nach der Passagierliste zu fragen. Magnus Jackson kam im selben Augenblick zu ihm und nickte mir zur Begrüßung zu. Ich kannte den Ermittlungsleiter von der gemeinsamen Arbeit an einem Flugzeugabsturz vor einigen Jahren und wusste, dass er kein großer Süßholzraspler war.
    »Hallo, Tempe«, sagte Larke zu mir und wandte sich dann an Jackson.
    »Wie ich sehe, haben Sie ein komplettes Team mitgebracht.«
    »Bei dieser Geschichte dürfte es mächtig Druck geben. Bis morgen haben wir knapp fünfzig Leute hier.«
    Ich wusste, dass vor Ort nur eine oberflächliche Untersuchung des Wracks stattfinden würde. Waren die Einzelteile erst einmal fotografiert und registriert, würde man sie zu Wiederaufbau und Analyse in eine geeignete Halle bringen.
    »Was Neues wegen der Bombe?«, fragte Larke.
    »Zum Teufel, das war wahrscheinlich nur ein übler Scherz, aber die Medien stürzen sich darauf wie die Geier. CNN nennt ihn den Blue-Ridge-Bomber, ohne es mit der Geografie allzu genau zu nehmen. ABC hat ihn den Fußball-Bomber getauft, aber das klingt irgendwie nicht so gut.«
    »Das FBI kommt mit an Bord?«, fragte Larke.
    »Sie sind hier und rütteln schon am Zaun, also wird’s wahrscheinlich nicht mehr lange dauern.«
    Ich mischte mich ein, da ich einfach nicht länger warten konnte.
    »Haben wir eine Passagierliste?«
    Der ME nahm einen Ausdruck aus seiner Tasche und gab ihn mir.
    Ich spürte

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