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Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Röntgenbefunde, anthropologische und pathologische Erkenntnisse und dentale Details.
    Ich entdeckte eine bekannte Gestalt, mit einer halbmondförmigen Lesebrille auf der Nasenspitze, die oberen Zähne in die Unterlippe gegraben. Primrose Hobbs war dreißig Jahre lang Krankenschwester in der Notaufnahme gewesen und hatte sich danach ins Archiv des Presbyterian Hospital in Charlotte versetzen lassen, wo sie anstatt mit Defibrillatoren mit Datensätzen arbeitete. Aber ganz hatte sie die Unfallmedizin nicht hinter sich gelassen. Als ich zum DMORT kam, war sie bereits ein altgedientes Mitglied des Region-Vier-Teams. Sie war über sechzig, geduldig, tüchtig, und sie ließ sich durch absolut nichts aus der Fassung bringen.
    »Können wir einen Durchlauf machen?«, fragte ich und zog mir einen Klappstuhl an ihren Tisch.
    »Moment mal, Baby.« Primrose tippte weiter, das Gesicht vom Schein des Monitors erhellt. Dann schloss sie eine Datei und wandte sich mir zu.
    »Was haben Sie?«
    »Einen linken Fuß. Eindeutig alt. Wahrscheinlich männlich. Vielleicht schwarz.«
    »Mal sehen, wer einen Fuß braucht.«
    DMORT bedient sich eines Software-Pakets namens VIP, das den Bearbeitungsstand von Überresten registriert, alle Daten speichert und den Abgleich von antemortalen und postmortalen Daten erleichtert. Das Programm bearbeitet mehr als 750 Identifikationsmerkmale für jedes Opfer und speichert digitalisierte Daten wie Fotos und Röntgenaufnahmen. Bei jeder eindeutigen Identifikation erzeugt VIP ein Dokument, das alle benutzten Parameter enthält.
    Primrose drückte ein paar Tasten, und eine postmortale Tabelle erschien. Die erste Spalte war eine Liste der Fallnummern. Sie bewegte den Cursor seitlich zu einer Spalte mit dem Titel »Nicht geborgene Körperteile« und fuhr diese ab. Bis zu diesem Zeitpunkt waren vier Leichen ohne linken Fuß registriert. Primrose ging die Spalte durch und klickte jede an.
    Nummer 19 war ein männlicher Weißer mit einem geschätzten Alter von dreißig. Nummer 38 war eine weibliche Weiße mit einem geschätzten Alter von zwanzig. Nummer 41 war eine afroamerikanische Frau mit einem geschätzten Alter von zwanzig. Nummer 52 war ein männlicher Unterkörper, afroamerikanisch, mit einem geschätzten Alter von fünfundvierzig.
    »Die 52 könnte es sein.«
    Primrose sprang zu den Spalten mit Größe und Gewicht. Der Gentleman mit der Nummer 52 war schätzungsweise eins fünfundachtzig groß und hundertzwanzig Kilo schwer gewesen.
    »Unmöglich«, korrigierte ich mich. »Das ist nicht der Fuß eines Sumo-Ringers.«
    Primrose lehnte sich zurück und nahm ihre Brille ab. Einige graue Haare hatten sich aus dem Knoten auf ihrem Kopf gelöst und kräuselten sich an Stirn und Schläfen.
    »Bei diesem Unfall spielen Dentaldaten eine größere Rolle als DNS-Analysen, aber ich habe schon einige isolierte Körperteile eingegeben.« Sie ließ die Brille los, die nun an einer Kette um ihren Hals baumelte. »Bis jetzt hatten wir nur wenige Übereinstimmungen. Das bessert sich, je mehr Leichen bearbeitet sind, aber wahrscheinlich müssen Sie auf die DNS-Analyse warten.«
    »Ich weiß. Ich hatte nur gehofft, dass wir vielleicht einen Glückstreffer landen.«
    »Sind Sie sicher, dass er männlich ist?«
    Ich berichtete ihr von der Fordisc-Klassifikation.
    »Das Programm nimmt also ihren Unbekannten und vergleicht ihn mit Gruppen, deren Daten gespeichert sind.«
    »Genau.«
    »Und der Fuß fiel unter die Jungs.«
    »Ja.«
    »Vielleicht hat der Computer einen Fehler gemacht.«
    »Das ist durchaus möglich, da ich mir wegen der Rasse nicht sicher bin.«
    »Ist das wichtig?«
    »Klar. Einige Populationen sind kleiner als andere. Denken Sie nur an die Mbuti.«
    Sie hob ihre grauen Augenbrauen.
    »Die Pygmäen des Ituri-Regenwalds«, erklärte ich.
    »Wir haben hier keine Pygmäen, Süße.«
    »Nein. Aber möglicherweise waren Asiaten an Bord. Einige asiatische Populationen sind kleiner als westliche, und sie haben deshalb auch eher kleine Füße.«
    »Nicht so wie meine zierlichen Fünfundvierziger.« Sie hob einen gestiefelten Fuß und lachte.
    »Worüber ich mir ziemlich sicher bin, ist das Alter. Die Person war über fünfzig. Sogar deutlich drüber, glaube ich.«
    »Schauen wir doch einmal in der Passagierliste nach.«
    Sie setzte die Brille wieder auf, drückte auf Tasten, und eine antemortale Tabelle erschien auf dem Bildschirm. Sie war ähnlich wie die postmortale, nur dass die meisten ihrer Kästchen Daten

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