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Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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gesehen?«
    »Ja.«
    »Kennst du ihn?«
    O ja.
    Ich nickte.
    »Damit sollte das auch geklärt sein. Sag diesem Polizisten, er soll sich mit Tyrell in Verbindung setzen und die Situation erläutern.« Er lehnte sich zurück. »Das widerrechtliche Betreten wird schwieriger.«
    »Ich habe nichts widerrechtlich betreten«, sagte ich erregt.
    »Wie sicher bist du dir mit diesem Fuß?«
    »Ich glaube nicht, dass er zu jemandem auf der Passagierliste gehört. Das war der Grund, warum ich dort herumgesucht habe.«
    »Wegen des Alters?«
    »Hauptsächlich. Er wirkte aber auch verwester.«
    »Kannst du das Alter beweisen?«
    »Wie meinst du das?«
    »Bist du dir absolut sicher, dass der Besitzer des Fußes alt war?«
    »Nein.«
    »Gibt es noch andere Untersuchungen, die deine Altersschätzung stützen könnten?« Pete, der Anwalt.
    »Ich prüfe die Histologie, sobald die Objektträger fertig sind.«
    »Wann wird das sein?«
    »Solche Präparationen dauern ewig –«
    »Geh gleich morgen hin. Die sollen deine Objektträger vorrangig behandeln. Gib keine Ruhe, bis du die Kragenweite dieses Kerls und den Namen seines Buchmachers kennst.«
    »Ich könnte es versuchen.«
    »Mach’s.«
    Pete hatte Recht. Ich hatte mich zu sehr einschüchtern lassen.
    »Dann identifiziere den Mann mit dem Fuß und schieb das Ergebnis Tyrell in den Arsch.«
    »Wie soll ich das anstellen?«
    »Wenn dein Fuß nicht aus der Maschine stammt, dann muss er einem Ortsansässigen gehört haben.«
    Ich wartete.
    »Fang damit an, dass du herausfindest, wem das Anwesen gehört.«
    »Und wie soll ich das machen?«
    »Hat sich das FBI der Sache schon angenommen?«
    »Sie sind an der Ermittlung beteiligt, aber solange es keinen Beweis für Sabotage gibt, haben sie nicht offiziell das Sagen. Außerdem werden sie mir mit meinem augenblicklichen Status kaum mitteilen, was sie denken.«
    »Dann finde es selber heraus.«
    »Wie?«
    »Schau dir im Bezirksgericht die Grundbucheinträge für das Anwesen und die Steuerliste an.«
    »Kannst du mir erklären, wie das geht?«
    Ich machte mir Notizen, während er redete. Als er geendet hatte, war meine alte Entschlossenheit wieder da. Kein Jammern mehr und kein Selbstmitleid. Ich würde diesen Fuß untersuchen, bis ich jedes Detail aus dem Leben seines Besitzers kannte. Dann würde ich herausfinden, woher er kam, eine wasserdichte Identifikation verfassen und sie Larke Tyrell auf die Stirn klatschen.
    »Vielen, vielen Dank, Pete.«
    Ich beugte mich zu ihm und küsste ihn auf die Wange. Ohne zu zögern, zog er mich an sich. Bevor ich ausweichen konnte, erwiderte er meinen Wangenkuss, ließ dann seine Lippen zu meinem Hals, meinem Ohr, meinem Mund wandern. Ich roch die vertraute Mischung aus Schweiß und Aramis, und eine Million Bilder explodierten in meinem Hirn. Ich spürte die Arme und die Brust, die ich schon zwei Jahrzehnte kannte, die Arme, die einst nur mich gehalten hatten.
    Ich liebte Sex mit Pete. Immer schon, von diesem ersten verzauberten Erdbeben der Liebe in seinem winzigen Zimmer an der Clarke Avenue in Champaign, Illinois, hin zu den späteren Jahren, als die Liebe langsamer und tiefer wurde, eine Melodie, die ich so gut kannte wie die Kurven meines eigenen Körpers. Die Liebe mit Pete war allumfassend. Es war reines Gefühl und totale Loslösung. Ich brauchte das jetzt. Ich brauchte das Vertraute und Tröstende, die Sprengung meines Bewusstsein, das Anhalten der Zeit.
    Ich dachte an meine stille Wohnung. Ich dachte an Larke und seine »einflussreichen Leute«, an Ryan und die unbekannte Danielle, an Trennung und Distanz. Dann wanderte Petes Hand zu meinem Busen.
    »Die können mich doch alle mal«, dachte ich.
    Und dann dachte ich gar nichts mehr.

9
    Ich erwachte, weil ein Telefon klingelte. Pete hatte die Vorhänge zugezogen, und es war so dunkel, dass es mehrere Male klingelte, bis ich den Apparat fand.
    »Triff mich heute Abend im Providence Road Sundries, und ich kauf dir einen Burger.«
    »Pete, ich –«
    »Du bist ein zäher Verhandlungspartner. Triff mich im Bijoux.«
    »Es ist nicht das Restaurant.«
    »Morgen Abend?«
    »Ich glaube nicht.«
    Die Leitung summte.
    »Weißt du noch, als ich den Volkswagen kaputtfuhr, aber unbedingt weiterfahren wollte?«
    »Von Georgia nach Illinois ohne Scheinwerfer.«
    »Du hast fast tausend Kilometer lang nicht mit mir geredet.«
    »Es ist was anderes, Pete.«
    »Hat es dir gestern Nacht nicht gefallen?«
    Ich hatte es geliebt.
    »Darum geht’s nicht.«
    Ich hörte

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