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Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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stimmt nicht an dieser Sache.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Was stimmt nicht?«
    »Tyrell war ziemlich nervös. Ich kenne ihn erst seit einer Woche, aber einen nervösen Eindruck hat er mir bis jetzt nicht gemacht. Er weiß, dass du mit Überresten nicht unsachgemäß umgegangen bist, und er weiß, dass Earl Bliss dich letzte Woche dorthin bestellt hat.«
    »Wer steckt also hinter der Beschwerde?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich habe auf jeden Fall vor, es herauszufinden.«
    »Das ist nicht dein Problem, Ryan.«
    »Nein.«
    »Wie stehen die Ermittlungen?« Ich wechselte das Thema.
    Ich hörte, wie ein Streichholz angerissen wurde, und dann ein tiefes Einatmen.
    »Simington sieht allmählich ziemlich viel versprechend aus.«
    »Der Kerl mit der hoch versicherten Frau?«
    »Da gibt’s noch Besseres. Der frisch gebackene Witwer besitzt eine Straßenbaufirma.«
    »Und?«
    »Leichter Zugang zu Plastik-X.«
    »Plastik-X?«
    »Plastiksprengstoff. Das Zeug wurde in Vietnam benutzt, aber jetzt wird es an zivile Firmen für den Einsatz am Bau, in Bergwerken und bei Abrissen verkauft. Sogar Farmer bekommen es, um Baumstümpfe aus dem Boden zu sprengen.«
    »Werden Sprengstoffe denn nicht streng kontrolliert?«
    »Ja und nein. Die Vorschriften für den Transport sind strenger als die für Lagerung und Einsatz. Wenn zum Beispiel ein Highway gebaut wird, braucht man einen Spezialtransporter mit Begleitfahrzeugen und eine vorgeschriebene Route, die dicht befahrene Straßen meidet. Aber wenn das Zeug erst mal vor Ort ist, wird es in einer mobilen Stahlkammer mit der Aufschrift SPRENGSTOFF in großen Buchstaben irgendwo auf einer Wiese gelagert. Die Firma heuert irgendeinen alten Zausel als Wächter an und bezahlt ihm einen Minimallohn, vorwiegend um die Versicherungsbedingungen zu erfüllen. Solche Stahlkammern können aufgebrochen oder woanders hingeschafft werden, oder sie verschwinden einfach.«
    Ryan zog an seiner Zigarette und atmete aus.
    »Das Militär muss über jede Unze Plastiksprengstoff Rechenschaft ablegen, aber Bautrupps müssen nicht so präzise Buch fuhren. Sagen wir, ein Sprengmeister bekommt zehn Stangen, verwendet Dreiviertel von jeder und schiebt sich den Rest in die eigene Tasche. Das merkt kein Mensch. Jetzt braucht der Kerl nur noch einen Zünder, und er ist im Geschäft. Oder er verkauft das Zeug auf dem schwarzen Markt. Für Sprengstoff besteht immer Nachfrage.«
    »Angenommen, Simington hat sich Sprengstoff unter den Nagel gerissen, hätte er ihn an Bord bringen können?«
    »Anscheinend ist das nicht sonderlich schwer. Terroristen haben Plastiksprengstoff flach gedrückt bis zur Stärke eines Bündels Geldscheine und ihn in ihre Brieftaschen gesteckt. Wie viele Wachmänner kontrollieren die Scheine in deiner Brieftasche? Und heutzutage gibt es elektronische Zünder, die nicht größer sind als eine Armbanduhr. Die libyschen Terroristen, die die PanAm 103 über Lockerbie sprengten, schmuggelten das Zeug im Gehäuse eines Kassettenrekorders an Bord. Simington hätte also durchaus einen Weg finden können.«
    »O Gott.«
    »Außerdem habe ich Neuigkeiten aus la belle province. Am Anfang dieser Woche wurden ein paar Hausbesitzer argwöhnisch wegen eines Ferrari, der in ihrer Straße parkte. Offensichtlich stehen in diesem Teil Montreals Sportwagen, die über hunderttausend Dollar kosten, normalerweise nicht über Nacht herum. Und das Ganze erwies sich als nützlicher Tipp. Die Polizei fand den Besitzer, einen gewissen Alan ›der Fuchs‹ Barboli, mit zwei Kugeln im Kopf im Kofferraum. Barboli war Mitglied der Rock Machine und hatte Verbindungen zur sizilianischen Mafia. Carcajou hat den Fall übernommen.«
    Opération Carcajou war eine Behörden übergreifende Einsatztruppe zur Bekämpfung der illegalen Motorradbanden in der Provinz Quebec. Ich hatte bei einer Mordserie bei ihr mitgearbeitet.
    »Denkt Carcajou, dass Barboli eine Rache für Petricelli war?«
    »Oder Barboli hatte mit dem Anschlag auf Petricelli zu tun, und die großen Jungs bereinigen jetzt die Zeugenliste. Falls es überhaupt ein Anschlag war.«
    »Wenn Simington sich Sprengstoff besorgen konnte, hätten die Hells Angels bestimmt kein Problem damit gehabt.«
    »Für die wäre das nicht mehr Aufwand als bei McDonald’s einen Cheeseburger zu kaufen. Hör mal, warum kommst du nicht wieder zurück und sagst diesem Tyrell –«
    »Ich will hier erst noch ein paar Knochenproben untersuchen, um meine Altersschätzung

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