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Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Durch Mark und Bein: 4. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Der Richter nannte ihn einen Betrüger und Karrierekriminellen.«
    »Ich meinte den Hund.«
    »Boyd ist ein Chow-Chow. Oder zumindest der größte Teil von ihm. Wir brauchten einen DNS-Test, um den Rest zu klären.«
    Er aß die andere Hälfte der Brezel.
    »Na, warst du in letzter Zeit mit irgendwelchen guten Leichen aus?«
    »Sehr lustig.« Mein Gesichtsausdruck zeigte ihm wohl, dass es nicht so war.
    »Entschuldigung. Muss ziemlich grausig sein da oben.«
    »Wir stehen das schon durch.«
    Wir unterhielten uns eine Weile, dann lud Pete mich zum Essen ein. Normalerweise lief es so, dass er mich fragte und ich ablehnte. An diesem Tag dachte ich an Larkes Anschuldigungen, an Annes und Teds Abenteuer in London und an meine leere Wohnung.
    »Was gibt’s denn?«
    »Linguine con vongole.«
    Eine Spezialität Petes. Muscheln aus der Dose und verkochte Spaghetti.
    »Da besorge ich lieber Steaks, während du dich mit dem Klempner herumschlägst. Wenn dann die Leitungen wieder frei sind, können wir das Fleisch grillen.«
    »Es ist eine Toilette im ersten Stock.«
    »Na und?«
    »Es wird gut für Bird sein, wenn er sieht, dass wir auch weiterhin Freunde sind. Ich glaube, er gibt noch immer sich die Schuld.«
    Typisch Pete.
     
    Boyd kam zum Abendessen zu uns, setzte sich neben den Tisch und nahm den Blick nicht von den Fleischscheiben. Hin und wieder legte er einem von uns beiden eine Pfote aufs Knie, um uns an seine Anwesenheit zu erinnern.
    Pete und ich redeten über Katy, über alte Freunde und über alte Zeiten. Er erzählte von einem Prozess, der eben lief, und ich berichtete von einem meiner jüngeren Fälle, einem Studenten, den man neun Monate nach seinem Verschwinden erhängt in der Scheune seiner Großmutter gefunden hatte. Es freute mich, dass wir eine Ebene der Ungezwungenheit erreicht hatten, auf der ein normales Gespräch möglich war. Die Zeit verging wie im Flug, und Larke und seine Beschwerde wichen aus meinen Gedanken.
    Nach dem Dessert aus Erdbeeren und Vanilleeis gingen wir mit dem Kaffee ins Arbeitszimmer und schalteten die Nachrichten an. Der Absturz der TransSouth Air war die Titelgeschichte.
    Ein Frau mit entschlossenem Gesicht stand auf dem Aussichtspunkt, mit den Great Smoky Mountains als Kulisse, und redete von einem Turnier, an dem vierunddreißig Sportler nie mehr würden teilnehmen können. Sie berichtete, dass die Absturzursache noch immer ungeklärt sei, obwohl man inzwischen mit ziemlicher Sicherheit von einer Explosion in der Luft ausgehen könne. Siebenundvierzig Opfer seien bereits identifiziert, und die Ermittlungen liefen rund um die Uhr.
    »Toll, dass sie dir Urlaub gegeben haben«, sagte Pete.
    Ich erwiderte nichts.
    »Oder haben sie dich in geheimer Mission hierher geschickt?«
    Ich spürte ein Zittern in meiner Brust und hielt den Blick auf meine Doc Martens gerichtet.
    Pete rutschte näher und hob mit dem Zeigefinger mein Kinn.
    »He, Baby, ich mach doch nur Spaß. Alles in Ordnung mit dir?«
    »Mir geht’s gut.«
    »Willst du erzählen, was los ist?«
    Anscheinend wollte ich es, denn die Worte sprudelten mir nur so aus dem Mund. Ich erzählte ihm von den Tagen des Blutes, von den Kojoten und meinem Versuch, die Herkunft des Fußes aufzuklären, und von der anonymen Beschwerde und meiner Suspendierung. Ich ließ nichts aus außer Andrew Ryan. Als ich schließlich zum Ende kam, saß ich mit untergeschlagenen Beinen auf der Couch und drückte mir ein Kissen an die Brust. Pete sah mich aufmerksam an.
    Einige Augenblicke lang sagte keiner etwas. Die Schuluhr an der Wand tickte laut, und ich fragte mich nebenbei, wer sie wohl aufzog.
    Tick-Tack-Tick.
    »Na, das hat jetzt gut getan«, sagte ich und streckte die Beine aus.
    Pete fasste meine Hand, ohne den Blick von mir abzuwenden.
    »Was willst du dagegen unternehmen?«
    »Was kann ich denn schon tun?«, fragte ich gereizt und zog meine Hand zurück. Dass ich mir so das Herz ausgeschüttet hatte, war mir schon jetzt peinlich, und mir graute vor dem, was ich wusste, dass kommen würde. Pete hatte immer denselben Rat parat, wenn andere ihn ärgerten: »Die können mich doch alle mal.«
    Er überraschte mich.
    »Dein DMORT-Kommandant wird die Sache mit dem unbefugten Betreten der Unfallstelle bereinigen. Ansonsten ist der Fuß von zentraler Bedeutung. War jemand dabei, als du das Ding aufgehoben hast?«
    »Es war ein Polizist in der Nähe.«
    »Einer aus der Gegend?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Hat er die Kojoten

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