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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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aufgerissen.
    » Sehen Sie? Eine Erklärung für diese Phänomene hat man nie gefunden. «
    » Dann verraten Sie mir doch bitte, wer angeordnet haben soll, die Suche nach dem Polywasser einzustellen. Und kommen Sie mir nicht mit dem CIA ! Vielleicht hat das Polywasser ja mitten im Kalten Krieg dafür gesorgt, dass sich russische und amerikanische Wissenschaftler ein wenig zu gut verstehen… «
    Dustakov fixierte den Drachen. » Wissen Sie es wirklich nicht? «
    Der Drache schwieg einen Moment, dann schüttelte er den Kopf. » Nein, sagen Sie es mir. «
    » Ihre Kollegen waren es, die Wasserriesen, die das Polywasser nicht wollten. Es ist ja auch nicht schwer zu begreifen, dass es eine ernsthafte Bedrohung für ihre Geschäfte darstellt. Eine gigantische Verschwörung wurde in Gang gesetzt… «
    Der Drache schaute lange in seinen Tee und trank dann einen Schluck. » Das sind doch Fantasien, Dustakov. «
    » Sind es nicht, glauben Sie mir. Derjagin hat Fedyakins Entdeckung geklaut, um es mal so auszudrücken. Er ist aber weiter gegangen, weil er die Implikationen begriffen hat. Derjagin zufolge ist Polywasser nämlich Wasser in seiner chemisch stabilen Form. Das bedeutet, dass die anomale Form früher oder später sämtliches Wasser kontaminieren und in Wasser II verwandeln würde. Verstehen Sie? «
    Der Drache ließ sich gegen die gepolsterte Rückenlehne sinken. Er musterte Dustakov. » Jetzt, wo Sie davon sprechen, erinnere ich mich, dass ich einen Artikel gelesen habe, in dem vor einer solchen Gefahr gewarnt wurde. «
    » Sicher, von John Wright. Der Artikel wurde angegriffen und durch den Kakao gezogen, als wäre er das Werk eines Verrückten. Das Problem ist, dass Wright etwas vollkommen Richtiges erkannt hatte. «
    Der Russe stützte die Ellbogen auf den Tisch. » Doktor Drache, ich hatte Gelegenheit, persönlich mit Fedyakin zu sprechen, und er hat bestätigt, dass Wrights Befürchtungen begründet sind. Das Polywasser existiert, und es ist gefährlich. «
    Die Pupillen des Drachen weiteten sich wie die einer Katze bei Einbruch der Dunkelheit. » Was wollen Sie mir eigentlich mitteilen, Dustakov? «
    » Wenn wir eine große Wassermenge in eine Oberfläche aus Mikroräumen einsperren könnten, in ein Labyrinth aus winzigsten Kapillaren– vielleicht nach Art der natürlichen Porosität von Felsen–, könnten wir versuchen, all dieses Wasser in modifiziertes Wasser zu verwandeln. Wir könnten es weiterhin Polywasser nennen, oder auch polymerisches Wasser, wenn Ihnen das lieber ist, aber das ist nicht der Punkt. Entscheidend ist, dass wir dieses Wasser II in der Hand haben, viel Wasser II , sehr viel mehr, als die Wissenschaftler in ihren Labors je reproduzieren konnten. « Er machte eine Pause und spielte mit seinem leeren Glas. » Und wissen Sie, wo wir eine solche Menge Wasser unterbringen könnten? «
    Der Drache senkte die Stimme. » In einem natürlichen Grundwasserreservoir vermutlich. «
    » Genau. « Dustakov lächelte sanft. » In einem Grundwasserreservoir mit bestimmten Eigenschaften vielmehr. Sie sind ja nicht alle gleich, wie Sie wissen. Ideal wäre eine Schicht zwischen einem Deckel aus Basaltgestein vulkanischen Ursprungs und einem Bett aus Sandstein, das sich in hunderten von Jahren durch Erosion herausgebildet hat. Im Prinzip sieht das aus wie bei diesen Sandwiches hier. « Der Russe zeigte auf die Theke. » In einem solchen Wasserleiter, der einem Korallenschwamm ähnelt, lagert das Wasser wie in einem unsichtbaren Spinnennetz. «
    Der Drache schlug einen ironischen Tonfall an. » Ich nehme an, Sie wissen auch schon, wo sich ein Wasserreservoir mit solchen Eigenschaften finden ließe. «
    » Sicher. Ich denke an den Guaraní-Aquifer– › Guaraní ‹ nach dem indigenen Stamm, der in diesem Gebiet lebte, bevor er von den Portugiesen ausgerottet wurde. Dieser Grundwasserleiter erstreckt sich über eine Fläche von über einer Million Quadratkilometern unter dem fruchtbaren Ackerland Südbrasiliens, außerdem unter Teilen von Paraguay und Uruguay und praktisch unter dem gesamten argentinischen Norden. «
    Der Drache spürte eine unangenehme Hitzewallung, seine Hände waren plötzlich schweißnass.
    Dustakov entging das nicht, und er fügte hinzu: » Ihnen dürfte klar sein, was für eine wirtschaftliche Bedeutung es hätte, all dieses Wasser zu besitzen, von der politischen Bedeutung mal ganz zu schweigen. «
    Der Drache bedachte den Russen mit seinem finstersten Blick. » Mir ist immer noch

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