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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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annimmst. «
    » Fünf ist die perfekte Zahl. Du weißt ja, dass es für die Chinesen fünf Elemente gibt und nicht nur vier: Holz, Feuer, Metall, Wasser und Erde. Fünf Geschmäcker gibt es und auch fünf Kardinalpunkte. «
    » Ich weiß, Agata. Der fünfte Kardinalpunkt ist die Mitte. Der wichtigste. Wie lautet also deine Antwort? «
    » Danke. Ich nehme dein Geschenk gerne an. «
    Der Drache lächelte. » Während du im Aschram meditiert hast, haben wir fast alle Geschäfte nach London transferiert. Es war nicht mehr möglich, die Dinge von Neu-Delhi aus zu regeln. London ist das Finanzzentrum der Welt. Wir arbeiten mit den Vereinigten Staaten, mit Asien, Afrika, Russland und sogar mit Australien zusammen. Mit der ganzen Welt also. «
    Agata musterte ihn. » Irre ich mich, oder hast du Südamerika nicht genannt? «
    » Nein, dort sind wir tatsächlich nicht vertreten. «
    » Wie kommt’s? «
    » Das hat keinen besonderen Grund. Wir sind einfach nie in diesen Markt gegangen. «
    Agata war aufgefallen, dass Sebastian mit der Antwort gezögert hatte und plötzlich zerstreut wirkte. » Es gibt etwas, das ich dich nie gefragt habe. « Sie machte eine Pause. » Wo bist du eigentlich geboren? «
    » Ich bin in Argentinien aufgewachsen. «
    Sie schaute ihn überrascht an. » In Argentinien? Und ist deine Familie noch dort? «
    Sebastians Augen verfinsterten sich. Er wollte etwas sagen, schwieg dann aber. Agata bemerkte seine Miene. » Entschuldigung, ich wollte nicht indiskret sein. «
    » Eines Tages erzähle ich dir die Geschichte, Agata. Jetzt denke ich aber, dass wir in die Gänge kommen sollten. Die Hitze wird unerträglich, und um ehrlich zu sein, schlägt mir dieser Gestank von verbrannten Leichen allmählich auf den Magen. «

28
    Normalerweise vergaß der Drache keine Gesichter, aber das dieses Mannes mit dem grünen Mantel und der karierten Schiebermütze sagte ihm gar nichts, und so verließ er das thailändische Restaurant, ohne ihn groß zu beachten. In dieser winzigen Gaststätte kannte ihn sowieso keiner, was in seinen Augen ihren wesentlichen Vorzug darstellte.
    Er ging in Richtung St. James’s Square. Es war Herbst 1982, und London zeigte sich mit dem bedeckten Himmel und dem feinen Nieselregen von seiner besten Seite. Nach etwa fünfzig Metern merkte der Drache, dass der Mann ihm folgte, ließ sich jedoch nichts anmerken. Ohne den Schritt zu beschleunigen, bog er von der Piccadilly links in die Princes Arcade ab. Nachdem er rechts in die Jermyn Street eingebogen war, blieb er vor dem Schaufenster von Comma stehen, einem Buchladen, in dem er gelegentlich kaufte. Sekunden später kam der Typ an ihm vorbei. Ehe der Mann sich’s versah, fand er sich an der Scheibe wieder und spürte etwas Hartes im Rücken.
    » Du hast fünfzehn Sekunden, um mir zu erklären, warum du mich verfolgst. «
    » Immer mit der Ruhe, ist doch alles in Ordnung. Erinnern Sie sich nicht mehr an mich? «
    Der Drache war überrascht. » Nein, sollte ich? «
    » Ja, sollten Sie. «
    Der Drache kniff die Augen zusammen und musterte den Mann.
    » Ach ja. Sie sind der Russe. Jetzt erinnere ich mich… «
    » Dustakov. «
    » Klar, Dustakov. Irgendetwas an Ihrem Namen will mir einfach nicht gefallen. «
    Der Russe zog eine Grimasse und versuchte, sich aus der Umklammerung zu befreien. » Er gefällt Ihnen nicht? «
    » Sagen Sie, was Sie von mir wollen. «
    » Haben Sie dieses Mal Zeit? «
    » Ich habe nie Zeit. Sagen Sie einfach, was Sie wollen. «
    » Doktor… Drache. Geben Sie mir eine halbe Stunde, und Sie werden es nicht bereuen. «
    Er schaute zu einem Pub mit einem rot-goldenen Schild hinüber. The Lyon.
    » Okay. « Der Drache nickte und überquerte die Straße. Im Pub wählte er einen abgelegenen Tisch im hinteren Teil des Schankraums.
    Er bestellte einen Tee, der Russe eine Cola.
    » Erinnern Sie sich an die Einladung, die ich ausgesprochen habe? « , fragte der Russe.
    » Nur zu gut. «
    » Heißt das, Sie haben sich mit der Sache befasst? «
    » Nicht nur das, ich habe sogar die Forschung unterstützt. Sowohl hier als auch bei Ihnen, über einen unserer sowjetischen Teilhaber. «
    Dustakov schaute ihn verblüfft an. » Das wusste ich nicht. «
    » Seien Sie beruhigt, niemand weiß das. «
    » Gut. Und zu welcher Überzeugung sind Sie gelangt? «
    » Soll das ein Witz sein? Ich denke, Sie wissen besser als ich, was für ein Ende das Wasser II , wie Sie es nennen, genommen hat. Polywasser… Arbeiten Sie nicht mit Derjagin

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