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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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Salon und erhob sich vom Sofa, um den Drachen zu begrüßen. Einst musste dieser längliche Raum mit dem Kreuzgewölbe und den kahlen Wänden das Refektorium gewesen sein.
    » Du hast dir die Haare geschnitten « , sagte der Drache. » An irgendjemanden erinnerst du mich jetzt… «
    » Ach ja? «
    » Genau, an diesen Mönch, dem ich vor vielen Jahren in der Mongolei begegnet bin. «
    » Danke. « Die Frau verzog das Gesicht. » Meine Großeltern sind Mongolen. «
    » Siehst du? « Die blauen Augen des Drachen lachten auf ihre typische Weise.
    Agata warf Ping Xiong einen mahnenden Blick zu, und die beeilte sich zu sagen: » Ach, Doktor, ich möchte Ihnen meine herzlichsten Glückwünsche aussprechen. Gestatten Sie? «
    » Nur zu. «
    Die Assistentin ging zum Drachen und küsste ihn auf die Wange.
    » Mädels, kommt mir nicht zu nahe… «
    Die beiden Frauen lachten.
    » Jetzt lasst uns aber zur Sache kommen. Eigentlich hatte ich heute ja nicht vor, langweilige Probleme zu wälzen. Ich wollte euch das Land zeigen, in dem ich geboren bin. «
    Mit großer Geste zeigte er auf das Licht, das durch einen großen Rundbogen in der Rückwand des Saals fiel. Die Einrichtung des Hotels beschränkte sich strikt aufs Wesentliche. In dem ehemaligen Refektorium befanden sich nichts als ein paar wenige Möbel. Als er sich auf das weiße Sofa setzte, wandte sich der Drache wieder an Ping Xiong.
    » Agata hat gesagt, dass es Nachrichten aus Brasilien gibt? «
    Ping Xiong nickte und zog ihren Laptop aus der weichen schwarzen Gummihülle.
    Der Drache strich unterdessen mit einer Hand, die nur aus Haut und Knochen bestand, seine salbeigrüne Leinenhose glatt. » Lass doch bitte Obst und Wasser bringen « , sagte er zu Agata. » Und ein weichgekochtes Ei mit Vollkornbrot. « Sie erhob sich und verschwand in einem anderen Raum.
    » Eigentlich handelt es sich um zwei Dinge « , begann Ping Xiong. » Heute Morgen im Flugzeug habe ich in einer brasilianischen Zeitung eine Nachricht entdeckt. «
    » Was für eine Nachricht? «
    » Vor zwei Tagen hat es auf der Fazenda von Yaraibi einen Vorfall gegeben. «
    Der Drache steckte zwei Finger in die Tasche seines weißen Hemds und zog eine Brille hervor. » Die Fazenda der Johannsens. «
    » Die jetzt uns gehört. Oder besser gesagt, der Been International. «
    » Klar. « Er fuchtelte ungeduldig. » Was für ein Vorfall? «
    » Ein Blutbad. «
    » Ein Blutbad? Was soll das heißen? «
    » Ein bewaffnetes Kommando ist in die Fazenda eingefallen und hat ein paar Bauern umgebracht… «
    » Mir war gar nicht klar, dass die Fazenda besetzt ist. «
    » Soviel ich weiß, ist sie das auch nicht. Allerdings ist sie so groß, dass man sich da nicht sicher sein kann. «
    Der Drache schien gar nicht zuzuhören. Er wirkte nachdenklich. In diesem Moment kam Agata in Begleitung eines Kellners zurück, der schnell wieder fortgeschickt wurde. Der Drache nahm das Ei und klopfte mit dem Löffel darauf herum.
    » Wie viele Leute sind gestorben? «
    Bevor sie antwortete, warf sie Agata einen Blick zu. » Dreizehn. Und es gibt Schwerverletzte. «
    Der Drache tunkte ein Stück Brot in sein Ei, kaute darauf herum und trank dann einen großen Schluck Wasser.
    » Weiß man, wer es war? «
    » Die Bundespolizei ermittelt. Die Gegend wird natürlich noch überwacht. Selbst für brasilianische Verhältnisse ist ein solches Blutbad nicht normal. Das kann kein Zufall sein, würde ich sagen. «
    Der Drache biss in ein Stück Vollkornbrot und schaute Ping Xiong an. » Dass die Bundespolizei ermittelt, scheint mir nicht so interessant zu sein, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf. Eigentlich hatte ich dich gefragt, ob man weiß, wer es war. «
    Ping Xiong rutschte auf die Sofakante. Agata beobachtete sie. » Darauf wollte ich gerade hinaus, Doktor. Als ich die Nachricht sah, habe ich sofort eine E-Mail an eine unserer Kontaktpersonen in den Vereinigten Staaten geschrieben. Sie steht in Verbindung mit einer Abteilung, die mit verschiedenen Satellitenüberwachungsstationen auf der ganzen Welt vernetzt ist. In Brasilien ist es das INPE , das Institut für Raumforschung, das zu den besten überhaupt gehört, auch wenn das nur wenige wissen. Sie haben ein äußerst effizientes Kamerasystem, mit dem sie die Zerstörung des Regenwalds beobachten. «
    » Gut « , sagte der Drache und schnitt sich eine Scheibe Ananas ab. » Haben wir Aufnahmen? «
    Ping Xiong schüttelte den Kopf. » Noch nicht. Sie sind erst an die Zentrale der

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