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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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brasilianischen Geheimdienste in Brasilia geschickt worden, und die hat sie an Washington weitergereicht. Bald müssten wir aber Namen haben. «
    Der Drache seufzte. » Das ist nicht gerade erfreulich. «
    » Dieser Vorfall kann das ganze Programm verzögern « , mischte sich Agata ein. » Wir brauchen freie Bahn auf dem Land, ohne polizeiliche Ermittlungen und so. «
    » Ich weiß « , sagte der Drache. » Ich hätte gern einen Malzkaffee. «
    Agata stöhnte. In diesem Moment kam aber auch der Kellner, um sich zu erkundigen, ob alles in Ordnung sei. Nachdem er die Bestellung aufgenommen hatte, verschwand er wieder.
    Der Drache wandte sich an Ping Xiong. » Da ist noch etwas, hattest du gesagt? «
    » Ja, in der Tat. « Sie schien unschlüssig, wie sie anfangen sollte. » Es sieht so aus, als hätte sich jemand auf die Spur des Narcissus gesetzt. «
    » Kannst du etwas deutlicher werden? «
    » Wir hatten da schon so etwas aus Salvador gehört, was aber nicht weiter beunruhigend war. Irgendwann kam dann allerdings der Name Ernesto Baduel ins Spiel. «
    Der Drache runzelte die Stirn. » Der Physiker, klar. Ich bin ihm vor vielen Jahren in den Vereinigten Staaten begegnet. Was hat der denn damit zu tun? «
    » Die Leute, die den Narcissus im Visier haben, sind irgendwie auf Baduel gekommen. «
    Das Gesicht des Drachen erstarrte, aber er versuchte, es zu verbergen, indem er in eine Scheibe Ananas biss. » Und was ist genau passiert? «
    » Ein Unfall. «
    Schweigen.
    Ping Xiong fuhr fort. » Wir haben allerdings das letzte Gespräch zwischen Baduel und den beiden fraglichen Personen mit anhören können. «
    Der Drache starrte irgendwohin ins Leere. » Endlich « , rief er, als nun der Kaffee kam.
    Agata erkannte an seiner Stimme, dass er nervös war.
    » Und wer sind diese fraglichen Personen? «
    Ping Xiong drehte ihm den Bildschirm zu, und er hielt sich die Brillengläser vor die Augen.
    » Der Mann heißt Matheus Braga und ist ein ziemlich renommierter Chemiker « , sagte Ping Xiong und schob dann den Cursor auf das andere Bild, um es zu vergrößern.
    Der Drache schien aus einem Traum erwacht zu sein und schaute abwechselnd auf die beiden leuchtenden Bilder.
    » Und dieses… Mädchen? «
    » Das ist Sarah Clarice Young, eine Soziologin, die bei Health Scanner arbeitet. « Agata Knolls Stimme war ruhig und tief, und ihre kalten Augen betrachteten das außergewöhnliche Gesicht der jungen Frau, die man vor ein paar Tagen auf der Straße fotografiert hatte. » Ein ziemlich hartnäckiger Typ, wie es scheint. «

Fünfter Teil
    Fisch

30
    Er war dem weißen Lederball hinterhergelaufen, bis der gegen die Beine der Frau rollte, die auf der Betonbank saß. Der ernste, fast zornige Gesichtsausdruck des Kindes blieb unverändert, als es nun langsam hinging, um sich den Ball zurückzuholen. Carlo Apostolo hatte nur selten ein Kind von so offenkundiger Schönheit gesehen.
    » Gabriel « , schalt die Frau. » Kannst du nicht mal einen Moment still sitzen? «
    Das Kind war aber schon wieder am anderen Ende des Platzes, dribbelte um die Karren der Straßenverkäufer herum und war dann plötzlich verschwunden. Die Frau stand auf. » Gabriel, bleib hier! «
    Sieben Uhr abends am Largo do Catumbi. Eine Reihe von VW -Bussen wartete darauf, in die Favelas Coroa, Mineira, Falete und andere zurückzufahren. Im Himmel von Rio de Janeiro hingen schwarze Wolken, so als wäre Sommer. Es war aber Winter und unnatürlich heiß. Hinter ihnen rasten die Autos auf dem Viadotto 31 de Março zum Santa-Bárbara-Tunnel.
    Jetzt kehrte das Kind, weiterhin mit der Miene des misstrauischen Löwen, zu seiner Mutter zurück. Die stand noch auf demselben Fleck, eine Hand in die Hüfte gestützt.
    Carlo hatte eine Papiertüte mit gerösteten Erdnüssen in der Hand. Als Floriana ihn sah, schaute sie schnell auf ihren Sohn, als wollte sie ihn mit Blicken fesseln, damit er nicht wieder davonlief. Dann blickte sie Carlo an. Der hielt ihr die Tüte hin.
    » Möchtest du? «
    Sie musterte ihn leicht ironisch. Zwischen den Lippen hatte sie ein zitronengelbes Gummiband, mit dem sie sich jetzt die langen Haare zusammenband.
    » Schon wieder in der Gegend? «
    » Ich warte auf den Bus. Erdnüsse? « , fragte Carlo und zog so die Aufmerksamkeit des Sohnes auf sich.
    Die Frau drückte Gabriel an sich. Der schaute Carlo nun ebenfalls an und nickte, mit einem bettelnden Blick zu seiner Mutter hinüber.
    Die schnaubte. Im nächsten Moment hatte Gabriel schon eine

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