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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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ein neuer Chef da. Er heißt Peter Slopoj und ist sicher so etwas wie ein Agent. « Sie öffnete ihren Rucksack und holte ein paar Ausdrucke heraus. » Hier, schau selbst. «
    Matheus nahm die Blätter, setzte sich aufs Bett und las.
    » Zwei Millionen Schweizer Franken auf einem Konto in Lugano? «
    » Und schau mal, wie das Konto heißt. «
    » Shadow. « Matheus nickte. » Ist das denn zu glauben? Das ist ja wie im Film. « Er las weiter und schüttelte den Kopf, dann blickte er Sarah Clarice an. » Aber wieso hat Health Scanner, wenn sie doch in der Sache mit drinstecken, das São-Francisco-Projekt überhaupt gemacht? «
    » Vermutlich hat man uns das Projekt gerade deswegen gegeben, damit man die Sache unter Kontrolle hat « , erklärte Sarah Clarice. » Das ist dann allerdings schiefgegangen, weil Marianne nicht eingeweiht war und ich mich so ins Zeug gelegt habe. «
    Matheus nickte. Dann schaute er sie wieder an. » Woher wusstest du eigentlich, in welchem Hotel ich bin? «
    » In der Mail von Apostolo stand doch, in welches Hotel du gehen sollst « , antwortete sie genervt.
    Er schwieg.
    » Bist du jetzt sauer? Missfällt es dir, dass ich gekommen bin? «
    » Nein, es missfällt mir nicht. «
    Sie lächelte. » Das ist alles ein Riesenschlamassel, Matheus, ich weiß. Aber was soll ich denn machen? «
    Er schüttelte den Kopf. » Nichts. « Sarah Clarice stand auf und ging in Richtung Bad. Als sie an ihm vorbeikam, blieb sie stehen und strich ihm über den Kopf.
    » Du wirst schon sehen, alles wird gut. «
    Einen Moment blieb sie so stehen. Ihre Arme baumelten an den Hüften herab. Matheus rutschte fort, aber sie griff nach seinem Handgelenk.
    » Ich kann nicht, Sarah Clarice. Lass mich, ich kann das nicht. «
    » Du bist ganz schön stur, Matheus. «
    Er starrte sie mit seinen türkisblauen Augen an. » Ach, und du? Bist du etwa nicht stur? «
    Sarah Clarice war der Situation nicht mehr vollständig gewachsen, das spürte sie. Trotzdem schob sie den Arm hinter den Rücken und hakte den BH auf.
    » Oh Gott, Sarah Clarice… Das kannst du nicht… «
    Jetzt lächelte sie nicht mehr. In ihrem Blick lag plötzlich eine unendliche Zärtlichkeit. » Komm her… Es ist alles meine Schuld, mach dir keine Sorgen, ich übernehme die volle Verantwortung, aber jetzt komm… «
    Francesca taxierte Sarah Clarice wie ein Bergsteiger den Berg, bevor er den Aufstieg beginnt.
    » Das ist Sarah Clarice « , sagte Matheus.
    » Sehr erfreut. « Francesca reichte ihr gerade mal bis an die Brust, verblüffte sie aber mit einem ziemlich festen Händedruck.
    Der Himmel war blau, und auf dem Biliardo standen Tische und Holzbänke. Jugendliche unterschiedlichen Alters saßen dort und aßen. Dazwischen sah man Leute aus der Favela, vermutlich Angehörige. Auch ein paar Ärzte hatten sich unter die Gäste gemischt.
    » Habt ihr Hunger? « , fragte Francesca. » Es gibt Lasagne und Salat. «
    » Super « , sagte Sarah Clarice.
    » Kommt, wir setzen uns an den Tisch da. « Francesca ging voran zu einem Tisch, der in der Nähe des NGO -Gebäudes stand.
    Während der Fahrt hatte Matheus Sarah Clarice auf den neuesten Stand gebracht und ihr auch von der überraschenden Begegnung mit Ernesto Baduel erzählt. Auch seine jüngsten Überlegungen hatte er erwähnt. Sarah Clarice hatte nur noch gestaunt. Als sie allerdings um nähere Erklärungen gebeten hatte, hatte Matheus sie auf den Abend vertröstet.
    Francesca versuchte zu begreifen, in welchem Verhältnis ihre beiden Gäste zueinander standen. Matheus war schweigsam, während Sarah Clarice sich erkundigte, wie Vita organisiert war. An ihrem Tisch saßen zwei Jungen um die fünfzehn und ein paar ältere Jugendliche, alle aus einem Rehabilitierungsprogramm. Sie lachten und langten ordentlich zu. Francesca schaute auf und winkte einen jungen Mann an ihren Tisch. Sie hatte Matheus’ Anspannung bemerkt und wollte endlich zur Sache kommen. Der Typ trat zu ihnen.
    » Das ist Wagner. «
    » Hallo, Wagner « , sagte der ganze Tisch im Chor.
    » Setz dich zu uns, Wagner. «
    Der Typ musterte Matheus, dann schaute er Francesca an, als würde er irgendetwas nicht verstehen.
    » Wagner, das ist Matheus « , begann Francesca. » Der Arzt, von dem ich dir erzählt habe. «
    Wagner sagte immer noch kein Wort.
    Francesca erklärte Matheus und Sarah Clarice, dass Wagner einer ihrer besten Patienten sei, ein ehemaliger Drogenhändler. Mit zwölf hatte er angefangen, als Drogenkurier zu arbeiten. Er war die

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