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Durst: Thriller (German Edition)

Durst: Thriller (German Edition)

Titel: Durst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Riva
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Chemiker, an dessen Namen ich mich nicht erinnere, hat die Apologeten des Polywassers– und davon gab es damals ziemlich viele– dazu aufgefordert, es wie eine hochgefährliche Substanz zu behandeln. ‹
    Matheus starrte in den verlassenen Speisesaal.
    Wieso habe ich nicht eher daran gedacht?
    Nachdem er in aller Eile sein Frühstück beendet hatte, stieg er ins nächstbeste Taxi und ließ sich in die Klinik São Vicente zwischen Botafogo und Humaitá bringen. Es war ein Luxuskrankenhaus, das jedoch eher an ein Hotel erinnerte. Am Empfang standen zwei ziemlich hübsche Damen in tadellosen Uniformen.
    » Guten Tag, ich suche Doktor Branco. «
    » Wen dürfen wir melden? «
    Matheus kam sich lächerlich vor, aber er sagte es trotzdem. » Ich bin ein Freund von Augusto Miller. «
    Die beiden Frauen schauten sich an und baten ihn dann, in einem der Sessel im Empfangsbereich Platz zu nehmen. Nach etwa zehn Minuten erschien eine blonde Frau um die sechzig. Ihr Gesicht war müde, aber der Kittel gab den Blick auf einen drahtigen Körper frei.
    » Kommen Sie bitte mit « , forderte sie Matheus auf.
    Sie gingen zu den Aufzügen und eilten im dritten Stock einen langen Korridor entlang. Die Lampen spendeten ein dezentes Licht, und es waren keine Fliegen zu sehen. Schließlich traten sie durch eine Tür, die zur Intensivstation führte.
    » Bitte beeilen Sie sich. « Die Ärztin zeigte auf ein Bett, das von Maschinen umstellt war und nur von einer kleinen bläulichen Lampe beleuchtet wurde. Matheus trat ein paar Schritte vor und bemühte sich um größtmögliche Ruhe. Ernesto Baduel öffnete ein Auge und starrte ihn an, dann verzogen sich seine rissigen, fast blutleeren Lippen zu einem Lächeln.
    Eine Stunde später saß Matheus vor einer Fruchtsaftbar, wo sich einige Gäste über unansehnliche Sandwiches und frittierte Kroketten beugten, und bestellte einen Orangensaft. Er fühlte sich entsetzlich müde. Schnell nahm er sein Handy und wählte eine Nummer.
    » Cássia? «
    » Schätzchen! «
    » Hallo. Alles in Ordnung? «
    » Wann kommst du wieder, sag? «
    » Das weiß ich noch nicht, aber ich wollte dich um einen Gefallen bitten. «
    Cássia schwieg. » Ich höre « , sagte sie dann.
    » Ich weiß nicht, ob du das für mich tun kannst, aber ich hoffe, es geht. Es ist wichtig. «
    » Willst du mich um etwas bitten, das gegen das Gesetz verstößt? «
    » Weiß ich nicht. Du bist die Anwältin. «
    » Okay, Matheus, dann schieß mal los. «
    Matheus packte den Strohhalm aus, der neben dem Saft lag, und begann mit seinen Erläuterungen. Cássia Toledo hörte aufmerksam zu.
    Nach dem Telefonat wurde Matheus von einer plötzlichen Unruhe befallen. Zu allem Überfluss lag ein absolut toter Sonntag vor ihm. Er kramte in seiner Jeanstasche, fand die Telefonnummer, die ihm Francesca auf einen Zettel geschrieben hatte, und rief sie an.
    » Ja bitte? «
    » Hier ist Matheus. Erinnerst du dich an mich? «
    » Hallo, Matheus. Klar erinnere ich mich an dich. Wie sonderbar. Ich wollte dich auch anrufen, aber du hattest mir deine Nummer gar nicht gegeben. «
    » Ach so, ja. Wieso wolltest du mich denn anrufen? «
    » Ich denke, du solltest heute noch einmal kommen. Wenn das Wetter schön ist, machen wir sonntags auf dem Biliardo ein Picknick mit den Patienten. Das könnte interessant für dich sein. «
    » Weißt du etwas über meinen Bruder, das du mir nicht sagen willst, Francesca? «
    » Vielleicht. Du musst aber kommen, da du ja nicht einmal ein Foto von Ulisses hast. «
    Matheus dachte ein paar Sekunden nach. » Okay. Ich gehe schnell ins Hotel und fahr dann los. Bis später. «
    » Gut, tschüss. «
    An der Rezeption erfuhr Matheus, dass sein Schlüssel nicht da war.
    » Den hat Ihre Frau abgeholt « , sagte die Empfangsdame.
    » Wer? «
    » Vor einer halben Stunde. Sie ist schon im Zimmer. «
    Matheus stülpte die Lippe vor.
    Ich wusste es.
    » Ist irgendetwas nicht in Ordnung? «
    » Nein, nein, danke. «
    Er klopfte an seine Zimmertür.
    Sarah Clarice öffnete in Jeans und BH , ein Handtuch in der Hand.
    » Überraschung. «
    Matheus lachte nicht. » Du bist verrückt. «
    Sie lächelte immer noch. » Möchtest du nicht hereinkommen? «
    » Erst erklärst du mir bitte, was das soll. «
    » Okay, aber komm doch wenigstens herein. «
    » Sarah Clarice… «
    Jetzt wurde sie ernst. » Ich habe mich nicht mehr sicher gefühlt, Matheus. Health Scanner ist auch in die Sache verwickelt. Marianne hat man rausgeschmissen, und für sie ist

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