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Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition)

Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Paffenroth
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Kopf gegangen: Obwohl auf der anderen Seite des Zaunes unzählige Tote untergebracht waren, wusste ich, dass meine Mom und mein Dad nicht dabei waren – ich würde sie niemals berühren können, und auch wenn sie dadurch sicherer und besser dran waren als die »normalen« Toten, waren sie gleichzeitig auch weniger real. Meine Mom hatte mir gezeigt, dass sie sie nicht vergessen hatte, und ich hatte das auch nicht.
    Ich versank in der warmen Umarmung meiner Mom und vergrub meine Nase ganz tief darin, während sie meinen Kopf und meinen Nacken streichelte. An jenem Abend gab es nichts, wofür man sich entschuldigen, wofür man gratulieren oder worüber man trauern musste, und ich erkannte, dass Milton recht hatte: Stattdessen gab es unendlich viel, dem wir unsere Verehrung schuldeten, und mir selbst wurde bewusst, wie sehr ich meine beiden Elternpaare verehrte. Auch dieses Gefühl habe ich zuvor und danach sehr oft verspürt, aber in jener Nacht ergriff und erfüllte es mich zum ersten Mal vollkommen.
    Als der Wagen vor dem Museum hielt, stieg ich aus, um die endgültige Auflösung der Zeremonie zu vollziehen. Ich hatte Mr. Caine gebeten, mein Gelübde-Pate zu sein, also jenes Mitglied unserer Gemeinde, das mich nach meinem Gelübde wieder in der Gemeinde willkommen hieß. Er hatte mir sehr dabei geholfen, mich mental auf das vorzubereiten, was ich soeben durchgemacht hatte. Und er hatte mir besonders dabei geholfen, die Bedeutung des Ganzen zu verstehen. Mr. Caine nahm meine Hand und führte mich zu einem mächtigen Holzhaufen auf dem Museumsparkplatz. Der beißende, durchdringende Petroleumgeruch, der von dem Holz ausging, war in gewisser Weise sogar ganz angenehm. Die ganze Stadt war versammelt, und ein paar Leute hielten Fackeln in der Hand. Mr. Caine strahlte mich mit seinem freundlichen, beruhigenden Lächeln an. Ich lächelte zwar nicht nur im Unterricht, sondern allgemein nicht gerne – und vor so vielen Menschen wäre es eigentlich vollkommen undenkbar gewesen –, aber es war so dunkel und sein Lächeln schenkte mir so viel Selbstvertrauen, dass ich es wagte, meine Mundwinkel anzuheben und mich so für seine Ermunterung zu bedanken.
    Er stand mit den Händen auf meinen Schultern hinter mir. »Bürger unserer Stadt«, rief er. »Zoey hat uns vor einigen Stunden voller Freude verlassen, und nun kehrt sie mit noch größerer Freude und Hoffnung zurück. Sie ist mit allen Rechten und der Verantwortung einer Frau zu uns zurückgekommen. Sie wird ihren Mitmenschen mit allem menschenmöglichen Mut, aller Geduld und aller Stärke dienen und sie lieben, in guten wie in schlechten Zeiten. Und wir werden sie weiterhin genauso beschützen und lieben, wie wir es seit jenem segensreichen Tag getan haben, an dem wir sie fanden. Sie wird uns dabei helfen, den Weg in eine bessere Zukunft zu erhellen, und sie wird nun dieses Feuer entzünden.«
    Er nahm der Person, die neben ihm stand, die Fackel ab und reichte sie an mich weiter. Instinktiv griff ich mit meiner rechten Hand danach, da ich gelernt hatte, mit rechts Hände zu schütteln und auch die meisten anderen höflichen und sozialen Gesten wie ein Rechtshänder abzuwickeln. Mr. Caine zog die Fackel zurück und schob meine rechte Hand sanft zur Seite. »Mit deiner linken Hand, Zoey«, sagte er so leise, dass ich sicher war, dass ihn niemand sonst gehört hatte. »Verstell dich nicht.«
    Als ich sie mit der linken Hand ergriff, lächelte er wieder.
    »Die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft sollte nie bedeuten, dass du leugnest oder versteckst, wer du wirklich bist, Zoey, deshalb solltest du sie auch nicht mit einer solchen Geste beginnen.« Dann wandte er sich wieder von mir ab und rief noch lauter: »Das Licht, Zoey, das Licht dieser Nacht wirst du für uns entzünden.«
    Ich hielt die Fackel an das Holz, das sich blitzschnell entzündete. Die Menge jubelte.
    Mr. Caine nahm mir die Fackel aus der Hand und gab sie wieder in die Menge zurück. Dann beugte er sich ein Stück zu mir herunter, um mich zu umarmen. »Schäme dich nie dafür, wer du bist, Zoey«, flüsterte er. »Das sollte heute Nacht eines deiner Gelübde sein.«
    Er ließ mich wieder los, und die anderen strömten in Scharen herbei, um mir zu gratulieren, und dabei streckten sie ihre Hände ebenso gierig nach mir aus wie die Toten. Irgendwie hatten die Hände der Toten mir jedoch weniger Angst gemacht als ihre lebendigen, unberechenbaren Gliedmaßen. Besonders unangenehm fand ich es, als ich einige Kinder in

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