Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition)

Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Paffenroth
Vom Netzwerk:
Menschen hier, und auch nicht diesen Typen dort hinten bei der Hütte. So ist das nun mal. Und ich schätze, das wird auch immer so bleiben. Und jetzt komm hier rüber und hilf mir.«
    Ich entspannte mich ein wenig und nickte Will zu. Gemeinsam hoben wir die Frau hoch und schleppten sie zu den anderen. Dann setzte Will sich in den Schatten des Trucks und versteckte sich vor ihnen, damit sie sich ein wenig beruhigten. Er sah auf die Felder hinaus, um zu sehen, ob noch mehr von ihnen kamen. Lucy und ich saßen ein wenig abseits und schauten in die andere Richtung, um ein Auge auf diejenigen werfen zu können, die wir gefesselt hatten, und um nach Neuankömmlingen Ausschau zu halten. Es kamen jedoch keine.
    Allmählich wurde es spät. Ich wusste nicht, wie es Lucy und Will ging, aber ich fühlte mich erschöpft. Ich wollte einfach nur dort sitzen und mich ausruhen, aber ich spürte, dass es angesichts der neuen Bedrohung für Wills Gemeinde bald noch mehr zu tun geben würde.
    Als die Sonne unterging, wandte Will sich uns zu: »Ihr zwei geht jetzt rüber zu diesen Bäumen da, die sind ein Stück weiter vom Zaun entfernt. Die anderen Leute aus unserer Stadt werden bald hier sein. Ich werde ihnen erzählen, was passiert ist, und dann komme ich zu euch, sobald ich kann. Seid vorsichtig. Geht nicht zu weit weg.« Es war immer sehr nett, wenn er sich besorgt um uns zeigte. Lucy und ich verließen ihn und setzten uns unter die struppigen kleinen Bäume, vielleicht dreißig Meter von Will und dem Truck entfernt.
    Als es gerade dunkel geworden war, näherten sich Scheinwerfer. Der Mond stand hoch und hell am Himmel, sodass ich ein wenig von dem erkennen konnte, was sich dort abspielte. Ich sah eine Menge Leute und mehrere Fahrzeuge. Will sprach mit einem großen Mann und einem weiteren, bevor er sich von ihnen entfernte und durch das Gras auf uns zuschlenderte. Es dauerte einen Augenblick, bis er uns fand, aber dann machten wir uns gemeinsam auf den Weg durch das Wäldchen, weg von den anderen.
    Als wir ein kleines Stück gegangen waren, sagte Will: »Diese Leute werden ein Auge auf den Zaun halten, bis sie ihn morgen früh reparieren können. Dann bringen sie auch die Zombies in eines der Lager. Ich hab ihnen gesagt, dass ich mich hier draußen noch ein wenig umschauen und herausfinden will, wo diese Typen hergekommen sind. Ich muss erst mal weiter – könnt ihr denn noch?«
    Wir nickten.
    »Sehr gut. Nachts ist es hier draußen nicht wirklich sicher für mich, und den Spuren kann ich sowieso nicht richtig folgen. Am besten gehen wir zurück auf die Straße. Ich hab eine Werbetafel gesehen, als wir das erste Mal hier durchgekommen sind. Da kann ich raufklettern, dann können wir uns alle erst mal ausruhen.«
    Die Werbetafel – oder was davon übrig war – stand ein Stück vom Zaun entfernt. Die Pfosten und der Rahmen, die die Tafel gehalten hatten, waren noch da, aber die Tafel selbst war natürlich schon längst verschwunden. Lucy und ich setzten uns davor auf den Boden.
    »Danke, ihr beiden«, sagte Will. »Ich weiß nicht, ob ich Zoey hätte retten können, wenn ihr nicht gewesen wärt. Und ich will, dass ihr wisst, dass das die Wahrheit war, was ich zu ihr gesagt habe: Ich glaube, dass es in Ordnung war, dass ihr diesen Kerl umgebracht habt. Eigentlich war es nicht nur in Ordnung, sondern eine gute Tat, und sehr mutig.«
    Will trat einen Schritt zur Seite und zündete sich eine seiner Zigaretten an. Ich sah ihr Ende in der Nacht aufglühen. Er atmete aus und sprach mit leiserer Stimme weiter: »An die Sache mit dem Fressen gewöhnt man sich zwar nicht so leicht, aber trotzdem denke ich, dass du ein guter Mensch bist und mit Respekt behandelt werden solltest. Ich meine, ich weiß zwar, dass man uns allen beibringt, euch mit Respekt zu behandeln, aber jetzt, wo ich euch beide kennengelernt habe, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob es wirklich immer die richtige Lösung ist, euch einzusperren. Wenn ihr immer noch Mitglieder unserer Gemeinschaft seid, dann solltet ihr auch etwas tun, um uns zu helfen – so wie ihr es heute getan habt. Es tut mir leid, dass ihr all das mit ansehen musstet. Es war sehr hässlich, und ihr beide seid wirklich nett und solltet so etwas nicht sehen müssen. Ich wünschte, mehr Menschen wären so nett wie ihr.«
    Er nahm einen letzten Zug von seiner Zigarette und drückte sie auf dem Boden aus. »Ich werde jetzt da raufklettern, mich festbinden und versuchen, ein wenig zu schlafen. Ich hoffe,

Weitere Kostenlose Bücher