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Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition)

Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition)

Titel: Dying to Live - Die Traurigkeit der Zombies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Paffenroth
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so wunderschöne, grazile Geschöpfe wie sie stets von Schmerz und Hässlichkeit umgeben waren. Es schien mir einfach nicht richtig zu sein.
    Während wir zum Lastwagen hinübergingen, wandte Will sich an Lucy: »Bist du okay? Ich wollte euch nicht in all das mit reinziehen. Aber ich bin froh, dass ihr da wart, um Zoey zu helfen – so heißt das Mädchen, das ihr kennengelernt habt. Aber, also, ich will nicht gemein oder undankbar sein, aber ich muss dich das einfach fragen: Überkommt dich immer noch dieses Gefühl, dass du Menschen fressen musst? Ich meine, es war ein bisschen hart für jemanden wie mich, das mit anzusehen, ohne nervös zu werden.«
    Lucy wirkte peinlich berührt und schüttelte den Kopf. Ich wusste zwar, was Will meinte, aber ich wusste auch, dass er und die anderen Männer diejenigen gewesen waren, die mit dem Töten angefangen hatten, nicht die arme Lucy. Sie war einfach ein wenig überwältigt gewesen und hatte die Kontrolle verloren.
    »In Ordnung. Du weißt, dass ich euch vertraue. Und ich brauche eure Hilfe.«
    Will inspizierte den Kipplaster der Männer. Hinten lagen diverse nützliche Dinge – Werkzeuge, Ketten, Seile, Rollen mit Klebeband, Abdeckplanen und zusätzliche Benzinkanister. Will sammelte die Seile, Ketten und ein paar Rollen des breiten grauen Klebebands am Ende der Ladefläche zusammen. »Ich bin mir zwar noch nicht ganz sicher, wie das ablaufen wird«, sagte er, »aber ich denke, wir sollten irgendeinen Plan haben, bevor wir aufbrechen. Der Truck ist garantiert ein Zombie-Magnet. Dinge, die mechanische Geräusche von sich geben, sind das immer. Ich werde sie von dem Loch im Zaun weglocken, und dann versuchen wir, sie zu fesseln. Je nachdem, wie viele es sind, brauche ich vielleicht eure Hilfe. Seid ihr dabei? Ich werde ihnen nicht wehtun, wenn ich es verhindern kann. Das wisst ihr.«
    Wir stimmten sofort zu.
    Als wir das riesige Loch im Zaun erreichten, waren bereits mehrere Menschen, die nicht mehr sprechen konnten, hindurchgegangen und tummelten sich nun auf den Feldern. Wie Will es vorhergesagt hatte, trotteten sie auf uns zu, sobald sie den Truck hörten. Will fuhr durch das Loch im Zaun und parkte den Wagen neben einem riesigen Metallmasten, einer von der Sorte, an denen die Drahtseile befestigt waren, durch die früher Strom geflossen war.
    Will kletterte aus dem Laster, während wir von der Ladefläche stiegen. »Also gut. Fangen wir an«, forderte Will uns auf. »Wenn noch mehr von ihnen auftauchen und wir in Schwierigkeiten geraten, kann ich auf den Strommasten steigen, aber jetzt wartet ihr beide erst mal hinter dem Truck.«
    Lucy und ich schlurften zum hinteren Teil des Trucks, während Will auf die Ladefläche kletterte. Er stieg über das Gerümpel, bis er das Ende des Lasters erreichte und neben uns stand. Die anderen kamen immer näher, und ihr Stöhnen, das beinahe nach Aufregung klang, wurde mit jedem Schritt lauter. Will reichte einen Teil der Seile und Ketten zu uns herunter und warf den Rest zusammen mit dem Klebeband neben den Truck.
    »Sie werden sich auf mich konzentrieren. Es wird ihnen schwerfallen, hier heraufzuklettern, deshalb sollte es kein Problem für euch sein, sie runterzuziehen. Ich glaube nicht, dass sie euch als Bedrohung begreifen oder wissen werden, wie sie darauf reagieren sollen, dass einer von ihnen sie runterzieht. Zerrt sie einfach vom Truck weg und fesselt sie, oder bindet sie zumindest an den Mast. Arbeitet zusammen. Ich hab nur sechs von ihnen gezählt, es sollte also kein allzu großes Problem sein.«
    Der erste Mann hatte uns bereits erreicht und krallte sich an der Seite des Trucks fest. Er wirkte nicht so ausgemergelt wie die meisten anderen von uns. Das Blau seiner Jeans war jedoch verblasst, sein Hemd bestand nur noch aus Fetzen und seine Schuhe waren komplett verschwunden. Er schien mich und Lucy kaum wahrzunehmen, nicht einmal, als Lucy eine Kette um seine Taille schlang. Sie führte sie über eine seiner Schultern und hinten wieder herunter, und dann zogen wir gemeinsam daran. Anstatt sich umzudrehen, uns anzugreifen oder zu versuchen, sich zu befreien, probierte er weiter, auf den Laster zu klettern. Im Gras fand er jedoch kaum Widerstand, sodass es uns ziemlich leicht fiel, ihn wegzuzerren. Wir schleppten ihn zum Fuß des Strommastes und machten die Kette mit einem Vorhängeschloss daran fest.
    Ein Mann, eine Frau und ein Kind hatten in der Zwischenzeit den Truck erreicht und tasteten sich an seiner Seite entlang. Das

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