E-Bike Tour de Suisse (German Edition)
seine 4. Etappe. Er passiert nochmals die 3-Länder-Brücke.
Dreiländerbrücke Kleinhüningen - Huningue
Anschließend durchquert er Basel und gelangt über Arlesheim nach Dornach. Die beiden Städte sind Zentren der Anthroposophie, die von dem österreichischen Philosophen und Pädagogen Rudolf Steiner gegründet wurde. Rudolf Steiner wurde am 27. Februar 1861 geboren, sein Geburtstag jährt sich in 2011 zum 150. Mal. Er hat die Waldorfschulen und Waldorfkindergärten gegründet, weltweit gibt es inzwischen über 1000 hiervon. Ferner mehrere hundert heilpädagogische und sozialtherapeutische Einrichtungen, international erfolgreiche ethische und sozial-ökologische Bankinstitute sowie zahlreiche Kliniken und landwirtschaftliche Betriebe. Auf allen Kontinenten bezeugen diese, wie nachhaltig sich Steiners Gedanken bis heute ausgebreitet haben.
Französisches Jura - Scheltenpass
Quelle: openstreetmap
Rudolf Steiner hat ebenso die anthroposophische Geisteswissenschaft gegründet und war Pionier der biologisch-dynamischen Landwirtschaft und einer der einflussreichsten Reformer des 20. Jahrhunderts. Seine Ideen und Innovationen inspirieren bis heute Unternehmer, Künstler und Wissenschaftler auf der ganzen Welt und prägen in vielfaltigen Formen unser aller Kultur- und Alltagsleben.
In Dornach findet sich auf dem Dornacher Hügel das Goetheanum, Zentrum eines weltweit tätigen Netzwerks spirituell engagierter Menschen. Das Goetheanum geht ebenfalls auf Rudolf Steiner zurück. Es ist ein beeindruckendes Bauwerk, überwiegend aus Beton und Sitz der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft sowie der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft.
Im Goetheanum finden zahlreiche Veranstaltungen statt. Angefangen von Vorträgen, Fachkolloquien und Ausstellungen über Schauspiel- und Eurythmieaufführungen bis zu großen internationalen Kongressen. Sie bieten die Möglichkeit, sich auf künstlerischem und wissenschaftlichem Feld über spirituelle Fragen auszutauschen und fortzubilden.
Die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft ist der innere Kern der Anthroposophischen Gesellschaft und wurde von Rudolf Steiner in den Jahren 1923/24 gegründet. Martin ist das alles wohlbekannt. Seine 3 Kinder waren alle in der Waldorfschule. Im Goethenaum hat er sich fast eine ganze Woche lang die Aufführungen von Goethes Faust in seiner vollen, ungekürzten Länge angeschaut. Deswegen muss er natürlich an diesem Zentrum der Anthroposophie vorbeifahren.
Arlesheim und Dornach haben ein sehr mildes Klima, die Gegend wird deshalb als Riviera des Kantons Solothurn bezeichnet. Martin hat einen herrlichen Blick auf die Region bis zu den Vogesen und zum Schwarzwald.
Der Birs entlang fährt er auf von der Straße abgesonderten Radwegen nach Laufen. Er findet eine Gegend voll stiller und erholsamer Schönheit. Sie ist durch den Jurakalk mit ihren Karsterscheinungen geprägt, eine von Wäldern eingefasste reiche Kulturlandschaft. Im Frühjahr findet man das üppige Gelb der Rapsfelder. Martin begegnet reifen Getreidefeldern, die unmittelbar vor der Ernte stehen.
Romantische Burgruinen, ein mittelalterliches Wasserschloss, barocke Kirchen und Kapellen sowie intakte Dorfpartien und Stadtmaueranlagen erinnern an die lebhafte Vergangenheit des Tales. Für die Basler und die umliegenden Gemeinden ein ideales Naherholungsgebiet.
Auf der Weiterfahrt ist aus der Birs nun „La Birse“ geworden, denn er hat den deutsch sprechenden Kanton Basel-Landschaft verlassen und ist im französisch sprechenden Kanton Jura angekommen.
Martin betritt die historische Altstadt von Delémont stilgerecht durch die Porte de Porrentruy, die 1756 bis 1759 erbaut wurde. Delémont ist die Hauptstadt des Kantons und auch das kulturelle, wirtschaftliche und industrielle Zentrum. Es bietet einen beeindruckenden touristischen Rahmen mit einem ansprechenden historischen Zentrum.
Bei einer kleinen Getränkepause im Schatten hoher Bäume unterhält sich Martin mit einem Radfahrer aus Delémont. Es stellt sich heraus, er ist eigentlich Spanier. Aber er spricht perfekt deutsch, schwyzerdytsch, französisch und natürlich spanisch. Außerdem noch etwas englisch, so dass er sich auch in der englischen Sprache zumindest verständigen kann. Martin beneidet diese Sprachgenies. Er kann außer deutsch nur englisch und französisch so gut, dass es zu einer ordentlichen Verständigung ausreicht.
Von Delémont aus geht er nun die Juralandschaft an. Die Leute und die Landschaft
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