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E-Bike Tour de Suisse (German Edition)

E-Bike Tour de Suisse (German Edition)

Titel: E-Bike Tour de Suisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Lesgrandes
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Tag: Rheinroute Waldshut-Basel

     
    Martin entscheidet sich für den linksrheinischen Weg auf der schweizer Seite. An diesem 3. Tag überschreitet er zum ersten Mal auf seiner Tour de Suisse die Grenze zur Schweiz. Er fährt über die Rheinbrücke in den schweizer Ort Koblenz. Hier findet sich der älteste internationale Bahnviadukt zwischen Chur und Mainz, 1859 eröffnet. Die Einmündung der Aare in den Rhein ist sehr beeindruckend. Martin wird der Aare noch öfters begegnen, hier bekommt er schon einen ersten Blick auf die beeindruckenden Naturerlebnisse, welche sie ihm auf seiner Tour immer wieder bietet.
    Auf die Besichtigung der Artilleriefestung hat er verzichtet. Dort sind noch heute die Originalgeschütze in den Verteidigungsstellungen des 2. Weltkrieg zu sehen. Die Schweiz musste nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Frankreich einen entsprechenden Überfall auf die Schweiz befürchten. Sie hat deshalb kurz nach dem deutschen Einfall in Frankreich die totale Mobilmachung ausgerufen. Verteidigungsstellungen findet man überall in der Schweiz, natürlich besonders an den Grenzen. Aber nicht nur dort. In allen Brücken sind Sprengkammern eingebaut, damit diese im Verteidigungsfalle schnell gesprengt werden können. Gott sei Dank, diese Probleme haben wir heute nicht mehr. Martin kann ohne Kontrollen jederzeit über die Grenze hin und her wechseln.

    Basel – Waldshut
Quelle: openstreetmap
    Über Schwaderloch, das zur Zeit des römischen Kaisers Valentinian (364 – 375 n. Chr.) zum Schutz gegen die Angriffe der Alemannen erbaut wurde, kommt er zu dem malerisch an einer Engstelle des Rheins gelegenen Laufenburg. Den Ort Laufenburg gibt es auf der badischen und auf der schweizer Seite des Rheins. Beide neigen sich so einander zu, dass sie zu einer einzigen Stadt zu verschmelzen scheinen. Auf beiden Seiten des Rheins sind es idyllische, historische Städtchen mit lebhafter Geschichte, mittelalterlich reizvoll und trotzdem umtriebig und modern.
    In der Tat: Die beiden Städte Laufenburg waren bis 1801 eine Einheit und haben schon im Jahre 1315 das Stadtrecht erworben. Erst infolge der Kriege Napoleons wurde die Stadt im Frieden von Lunéville in einen schweizer und einen badischen Teil aufgespalten. Dennoch haben sich die Schwesterstädte viele Gemeinsamkeiten bewahrt. Es ist eine Stadt in zwei Ländern, getrennt nur vom Rhein, über den die beiden Städte eine steinerne Brücke verbindet. Diese beiden Städte sind ein besonderes Kleinod des Hochrheins, jeder Winkel ein Postkartenmotiv.

    Laufenburg - Schweizer Seite
    Allmählich wird der Rhein immer breiter, in Wallbach ist er schon recht beachtlich und macht hier einen Bogen nach Norden. Es finden sich Mauerreste von drei römischen Warten und einem römischen Kastell. Martin fährt weiter nach Rheinfelden. Auch Rheinfelden gibt es wieder als einen badischen und als einen schweizer Ort. Rheinfelden ist der höchste Ort des schiffbaren Rheins. Die Rheinfeldener bezeichnen ihre Stadt als „Die Stadt, die alles hat.“ Das besagt wohl alles.
    Weiter geht es nach Kaiseraugst. Dieser Ort mit jetzt etwa 5.000 Einwohnern wurde vor etwa 2000 Jahren mit der Gründung der römischen Kolonie Augusta Raurica besiedelt. Im zweiten nachchristlichen Jahrhundert, hatte diese Kolonie bis zu 20.000 Einwohner. Es war ein kleines Rom am Rhein, eine römische Militär- und Handelsstadt. Ein Freilichtmuseum zeugt von der historischen Bedeutung von Kaiseraugst. Der Name Kaiseraugst stammt aus der lange dauernden Zugehörigkeit zum habsburgisch-österreichischen Kaiserreich von 1442 bis 1801, welches dem Dorf zu seinem klingenden Namen verhalf. Das erstmals 1811 als Siegel verwendete Ortswappen weist dagegen mit seiner Darstellung eines Wachturms in die römische Vergangenheit zurück. Heute ist Kaiseraugst mit seiner Nähe zu Basel ein attraktiver Wohn- und Arbeitsort. Es hat bei nur 5.000 Einwohnern rund 3.500 Arbeitsplätze.
    Über Muttenz, einem ehemaligen Bauerndorf, jetzt eine Wohn- und Arbeitsstatt mit 17.000 Einwohnern, erreicht Martin schließlich Basel mit den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft.
    Der Rhein macht bei Basel zwischen den Ausläufern des Schwarzwalds und des Schweizer Jura einen scharfen Knick nach Norden. Bereits die Kelten hatten eine nennenswerte Siedlung an diesem Rheinknie. Naheliegend, dass auch römische Legionäre hier stationiert waren. In ihrer Blütezeit lebten etwa 20.000 Menschen in der damaligen römischen Kolonie Augusta Raurica.

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