E-Bike Tour de Suisse (German Edition)
Emmanuelle ungeduldig zur Antwort. Bevor ich einen Mann dazu auffordern kann muss ich doch wissen, was dieses Wort bedeutet. Sonst macht der irgendetwas mit mir, was ich gar nicht will.“
„Weißt du, das Wort ‚Bumsen‘ kann man im sprachlichen Sinne gar nicht definieren, man kann das nur in der Praxis erleben. ‚Bumsen‘ ist wie ein fünfgängiges Menü in einem First-Class-Restaurant. Du weißt, dass ein solches Menü mehrere Stunden dauert. Im französischen Sprachraum dauert so ein Menü sogar noch viel länger als in Deutschland. Dabei hat ganz besonders auch die Frau etwas davon. Wie das in einem guten Restaurant so üblich ist, macht der Koch einen Menüvorschlag oder der Kellner bringt die Speisekarte und die Frau, die verwöhnt werden möchte, sagt dem Koch oder dem Kellner, was und wie sie es gerne hätte. Da gibt es zuerst einen Aperitif, dann die Vorspeise, den Hauptgang, dann die finale Vereinigung, bei dem möglichst Mann und Frau gleichzeitig ihren Höhepunkt erleben, und zum Schluss noch die Nachspeise. Das servieren Mann und Frau sich gegenseitig in würdiger Ruhe und ohne Hektik, so dass es für beide, also nicht nur für den Mann sondern auch für die Frau extrem befriedigend ist.“
Martin weiter. „Es gab in Deutschland früher einen Autoaufkleber, der vom Deutschen Sportbund propagiert wurde. Damit wollte man die Bevölkerung zum Sport treiben animieren. Auf dem stand geschrieben: ‚Trimm dich, lauf mal wieder!‘ Irgendwelche alternativen Lustmolche haben einen abgeänderten Aufkleber drucken lassen, mit folgender Aufschrift: ‚Trimm dich, bums mal wieder!‘“
„Le sport prend place dans le lit“. Emmanuelle lacht. „Das ist ja auch eine Aufforderung, Sport zu betreiben. Nur eben nicht auf dem Sportplatz, sondern im Bett.“
„Diese Art von Sport macht auch viel mehr Spaß“, stimmt Martin in ihr Lachen ein. „Eine Freundin von mir hatte diesen Aufkleber auf ihr Auto draufgeklebt. Wir haben den Text beide ganz toll gefunden.“
„Avez-vous fait l'amour?“, fragt Emmanuelle. Habt ihr Liebe gemacht?“
„Ich habe das Mädchen auf der Insel Rab kennengelernt. Dort hatte sie natürlich kein Auto dabei, von dem Aufkleber auf ihrem Auto habe ich erst später erfahren. Sie hat mir erzählt, dass sie den wieder entfernt hat, weil sich eine mit ihr befreundete Familie daran massiv gestört hat. Der Vater der Familie hat ihr gesagt, er könne einen solchen Aufkleber seinen Kindern nicht zumuten. Wenn sie bei ihnen zu Besuch komme, solle sie diesen vorher entfernen. Das hat sie dann auch getan, jedoch nur ungern“.
„Est-ce que tu as dormi avec elle? Oui ou non, je veux le savoir!“ Emmanuelle beharrt auf einer Antwort. „Hast du mit ihr geschlafen? Ja oder nein, ich will es wissen!“
„Das ist eine lange Geschichte“, gibt Martin zur Antwort. „Ich hatte damals kein Geld, um in Urlaub zu gehen, und habe daher in einem Studentenreisebüro in den Semesterferien für ein paar Wochen als Reiseleiter gearbeitet. Ich war da auf der Insel Rab in Kroatien und sie war Reiseleiterin bei einem anderen Reisebüro. Wir haben uns angefreundet und wir haben auch viele Veranstaltungen für die Reiseteilnehmer gemeinsam durchgeführt. Das war dann nur der halbe Aufwand für jeden.“
„Sie hat jedem immer gleich erzählt, dass sie verlobt ist. Sie hat mir trotzdem mehrmals signalisiert, dass sie gerne mit mir schlafen würde. Ich nehme jetzt an, dass ihre damalige Verlobung gar nicht so ernst gemeint war. Vermutlich hat sie das nur deshalb jedem erzählt, weil sie sich damit die Freiheit bewahren wollte, sich selber den ihr passenden Mann auszusuchen und nicht darauf angewiesen sein wollte, von einem x-beliebigen Mann genötigt zu werden, mit ihr zu schlafen. So konnte sie einen zudringlichen Mann immer damit abblocken, dass sie verlobt sei. Ich war damals noch der Meinung, wenn ich mit einer Frau ins Bett gehe, so sollte dies meine feste, dauerhafte Freundin sein und bin daher nie auf ihr Angebot eingegangen.“
„Tu n’as bas baisé ta copine? Pas d'amour pour elle?“. Emmanuelle schaut ihn zweifelnd an.
Sie versteht seine Verweigerung nicht „Du hast mit deiner Kollegin also wirklich nicht geschlafen, obwohl sie dich dazu aufgefordert hat?“
Martin: „Sie hat mich ein paar Mal gefragt, ob ich mit auf ihr Zimmer kommen wolle. Auf der Insel Rab war sie einmal mit mir allein in meinem Zimmer und hat dann plötzlich ein Aktfoto von ihr aus der Tasche geholt und mich gefragt,
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