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E-Bike Tour de Suisse (German Edition)

E-Bike Tour de Suisse (German Edition)

Titel: E-Bike Tour de Suisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Lesgrandes
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einer Ruhepause.

Neunter Tag: Schifffahrt auf dem Lago Maggiore
     
    Martin und Melanie beginnen den nächsten Tag früh am Morgen. Schon vor 8 sind sie beim Frühstück, denn sie wollen um ½ 9 Uhr das Linienboot erreichen, das den ganzen Lago abfährt. Unter anderem fährt das Schiff von Cannobio nach Brissago und dann über die Brissago Inseln nach Locarno. Das Linienschiff legt, bildlich gesprochen, an jeder Milchkanne einen Halt ein und wechselt auch immer wieder die Seeseite. Aber das stört sie nicht, sondern ganz im Gegenteil, das gefällt ihnen. So können sie in Ruhe vom Schiff aus die Gegend betrachten. So früh am Morgen liegt noch Nebel über dem Lago und es ist noch etwas kühl. Sie setzen sich vorne im Schiff auf eine Bank. Sie wärmen sich gegenseitig.
    „Was willst du mir heute erzählen?“, fragt er Melanie.
    „Das weiß ich noch nicht“, gibt sie zur Antwort. „Ich warte erst mal ab, was von dir kommen wird. Darf ich dich daran erinnern, dass du beim Münze werfen gewonnen hast und deshalb der Erste sein darfst? Du darfst mir jetzt erzählen, was du mit den fünf Kinderkrankenschwestern-Schülerinnen aus Iserlohn alles erlebt hast. Storys über Kolleginnen höre ich immer gerne. Weißt du, ich bin eine schreckliche neugierige Klatschbase. Ich bin wahnsinnig gespannt“. Sie lacht.
    „Alles klar“. Er lacht zurück. „Bislang habe ich diese Erlebnisse noch niemand erzählt. Ich kann nie abschätzen, wie das ankommt und wollte vermeiden, dass der Zuhörer oder die Zuhörerin dies als protzige Angeberei betrachten. Aber nachdem du nun so darauf bestehst, darfst du mir keine Angeberei vorwerfen. Und du sollst nicht den Eindruck haben, ich geniere mich wegen Ereignissen aus meiner Jugendzeit. Aber lache mich bitte nicht aus, wenn dir das alles etwas unglaubwürdig vorkommt“.
    „Ganz bestimmt nicht“, versichert sie ihm. „Ich habe schon viele Geschichten von meinen Kolleginnen gehört. Da gibt es eine ganz breite Spanne. Inzwischen halte ich alles für möglich. Und du warst damals ja noch sehr jung. Da kann ich mir schon vorstellen, in welche Richtung deinen Geschichte zielt“.
    Martin: „Ich war 19 Jahre alt, hatte gerade mein Abi hinter mir und die Bundeswehr vor mir. Mit dem Studium musste ich also nun bis nach der Bundeswehr warten. Da wollte ich einfach nochmal raus von zuhause und ein paar Wochen lang meine Freiheit genießen. Ich hatte vorher etwas gejobbt und mir von dem dabei verdienten Geld einen gebrauchten Motorroller gekauft. Es war der Roller von meinem großen Bruder, den habe ich ihm abgekauft. Ich bin dann über Schaffhausen nach Thun gefahren. Nach Thun deshalb, weil dort eine Tante und ein Onkel von mir gerade Ferien machten, und da konnte ich bei denen in ihrer Ferienwohnung übernachten. Anschließend fuhr ich weiter zum Lötschberg“.
    „Du meinst damit wahrscheinlich den alten Lötschberg-Scheiteltunnel, der im Jahre 1913 gebaut wurde“, fragt Melanie dazwischen.
    „Ja“, bestätigt Martin. „Ich habe mich mit meinem Motorroller in Kandersteg verladen lassen. Personenbeförderung war da nicht vorgesehen. Die Leute blieben die 15 Minuten, welche die Fahrt dauert, einfach im Auto sitzen. Das ging bei mir natürlich nicht. Ich musste in den Gepäckwagen, zusammen mit meinem Roller. Als wir durch den Tunnel fuhren hat mir der Zugbegleiter die Waggontüre geöffnet, damit ich Fotos machen konnte. Zwischen mir und dem steilen Abhang, an dem der Zug entlang fuhr, war nur eine schmale Eisenstange. Wenn ich da durchgeflogen wäre, wäre ich einen ganz tiefen steilen Abhang hinuntergestürzt. Aber wie du mir ansiehst, es ist nichts passiert und ich hatte einen einmalig schönen Ausblick auf die Berge und in das Tal der Rhône. Und als ich dann in Goppenstein angekommen war, bin ich mit dem Motorroller über Steg und den Simplonpass weiter nach Rimini in Italien gefahren.“
    „Und was war jetzt mit den fünf Kinderkrankenschwestern-Schülerinnen?“ Melanie führt ihn auf das Thema zurück. Dies scheint sie wohl ganz besonders zu interessieren, erwartet sie doch eine besonders spannende Geschichte. Sie will vermeiden, dass er sich in Erzählungen über die schöne Landschaft flüchtet.
    Martin fährt fort. „Ich wollte deshalb nach Rimini fahren, weil mir eine Freundin, also keine intime, sondern eine ganz normale Freundin, erzählt hat, dass dort die Mädchen besonders lieb zu den jungen Männern sein sollen und bereitwillig deren Wünsche erfüllen würden. Ich

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