E-Bike Tour de Suisse (German Edition)
Velo-Fahrer wird man beachtet und bewundert, auch wenn man sich durch einen Elektromotor helfen lässt, das gibt ihm Auftrieb.
Wenig später erreicht er Brissago mit seinen 2.000 Einwohnern. Der Ort ist nur wenige Kilometer von der italienischen Grenze entfernt. Wer die schöne Natur am Lago Maggiore genießen möchte, kann in diesem schönen Ort seinen Standort aufschlagen. Die Landschaft ist durch Kamelien, Forsythien, Mimosen und Robinien geschmückt. Teilweise haben die Hotels einen direkten Zugang zum See. Der Urlauber findet ideale Plätze zum Baden. Schon um 1000 vor Christus wurden in Brissago Terrassen angelegt, um den Boden besser nutzen zu können. Die Römer führten den Weinanbau, die Kastanien und Nüsse ein. Diese Neuerungen bestimmten dann lange Zeit maßgebend die Wirtschaft des Ortes. Heute ist der Ort durch den Tourismus geprägt. Nach Brissago verlässt er die Schweiz. Der erste größere Ort, den Martin in Italien erreicht, ist San Bartolomeo. Dieser gehört bereits zum Verwaltungsbezirk Cannobio.
Jetzt sind es nur noch 5 km bis Cannobio. Dies ist eine Gemeinde mit 5.200 Einwohnern und gehört zu der italienischen Provinz Verbano-Cusio-Ossola, Region Piemont. Cannobio befindet sich auf dem Schwemmkegel des Flusses Cannobino, im Hinterland dehnt sich das Valle Cannobina aus. Der Stadtname geht zurück auf das römische Canobinum. Cannobio lebt überwiegend vom Tourismus. Es liegt an der piemontesischen Uferseite des Lago Maggiore und verfügt über zahlreiche geschichtliche Zeugnisse aus römischer Zeit und aus dem Mittelalter. Neben der herrlichen Umgebung bietet es zahlreiche Möglichkeiten für Sport und Freizeit wie Wandern und Radfahren in die umliegenden Berge, Wassersport wie Surfen, Kitesurfen, Wasserski, Segeln, Kat-Segeln, Tauchen, Kajak fahren und Fischen. Besonders beliebt sind die Strände am See. Baden im See und Sonnenbaden am Strand sind Schwerpunkte der touristischen Aktivitäten.
Cannobio: beliebter Badeort mit historischem Stadtkern
Cannobio besitzt einen historischen Stadtkern und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Sehenswert ist unter anderem die Kirche San Vittore mit romanischem Turm, die Wallfahrtskirche Santa Pietà, die Uferpromenade und der sonntägliche Markt an der Promenade. Ferner in der Umgebung das Tal und die Schlucht des Torrente Cannobino, die Kirche Sant´Anna hoch über der Schlucht des Cannobino, die Kirche Sant´Agata mit Aussicht auf den Lago Maggiore und die Mineralwasserquelle Fonte Carlina.
Martin fragt sich zu dem Hotel durch, wo Melanie ihn erwartet. Sie sitzt auf der Terrasse und sieht ihn schon von weitem kommen. Sie winkt ihm strahlend zu. Er winkt zurück. Vergessen sind die verärgerten Töne, die er erst vor ein paar Stunden über sie ausgesprochen hat. Sie zeigt ihm das Zimmer. Sie hat zwei schöne Einzelzimmer gebucht. Die sind direkt nebeneinander und haben einen großen gemeinsamen Balkon, von dem sie einen herrlichen Blick auf den Lago genießen.
Er bringt sein Gepäck in sein Zimmer, das E-Bike in den Fahrradkeller. Die heiße Dusche tut ihm gut. Er leert noch eine Flasche Mineralwasser. Dann gehen sie aus und suchen ein schönes Restaurant am See. Nach der langen Tour ist Martin nicht nur körperlich erschöpft, sondern er hat Durst auf ein ordentliches Bier. Den Abend genießen sie bei einem romantischen Abendessen am Hafen und einem roten Wein aus Piemont.
Am nächsten Tag werden sie mit dem Dampfer zur Isole di Brissago fahren. Die Insel ist, wie der Name schon sagt, Brissago vorgelagert. Das Wasser des Lago Maggiore speichert im Sommer Wärme und strahlt diese im Winter ab. Gleichzeitig sind die Inseln durch die Alpenkette geschützt und mit viel Sonnenschein gesegnet. Es gibt kaum Frosttage. So kommt ein Klima mit subtropischen Effekten zustande, und auf der Insel gedeihen viele subtropische Pflanzen. Auf der Fahrt und bei der Besichtigung der Insel haben sie dann genug Zeit, einander in Ruhe ihre Geschichten zu erzählen.
Nach dem Abendessen machen sie noch einen Spaziergang an der Uferpromenade. Martin tut alles weh. Vorgestern, die Überquerung des Simplonpasses, das war schon sehr anstrengend und wirkt noch nach. Anschließend die Strecke von Masera nach Cannobio war auch kein Heimspiel und eigentlich ja nur bis Locarno geplant.
„Alles was ich jetzt noch brauche ist ein warmes Bett und ganz viel Schlaf“, so Martin. Vermutlich hätte Melanie die Nacht gerne noch mit Martin zusammen genossen. Aber die Natur verlangt nach
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