E-Bike Tour de Suisse (German Edition)
nehme an, dass sie da aus eigener Erfahrung gesprochen hat. Sie hat mir eingeschärft, ausreichend Verhüterlis mitzunehmen, das sei in Rimini unverzichtbar. Damit war mir auch klar, was ihr passiert ist, als sie in Rimini war, und warum sie so gerne an diesen Ort zurück denkt. Das alles hat mich natürlich noch neugieriger auf Rimini gemacht. So konnte ich es kaum erwarten, in diesem Junggesellenparadies anzukommen.“
„Du machst es ja richtig spannend“, unterbrach ihn Melanie. „Du bist in Rimini angekommen und was ist dann passiert?“, fragt sie.
„Eigentlich gar nichts“, antwortet Martin. „Als ich ankam, war es schon Nacht. Ich war ein armer Penner, der kein Geld hat, um sich ein Zimmer zu mieten. Ich habe mich am Strand in meinem Schlafsack hingelegt. Ich war wahnsinnig müde und bin ganz schnell eingeschlafen. Was um mich herum vorging hat mich alles nicht mehr interessiert. Nur Schlafen war wichtig.“
„Plötzlich wache ich auf“, fährt Martin fort, „irgendjemand wirft mit kleinen Steinen auf mich. Wie soll man da denn schlafen können? Ich reibe mir den Schlafdreck aus den Augen, schaue auf und sehe mehrere Mädchen mit ein paar Jungen um mich herumstehen. Nachdem ich aufgewacht bin, stelle ich fest, dass es fünf Mädchen und vier Jungen sind. Einer scheint ihnen also noch zu fehlen, damit die Paare komplett sind. Dafür haben sie wohl mich auserkoren. ‚Wir wollen eine Party feiern‘, haben sie mir gesagt, ‚willst du mitkommen‘? Na ja, eigentlich war ich ja so müde und wollte schlafen, aber wenn denen noch ein Junge fehlt, dann komme ich auch gerne zu der Party mit. Ich ließ mich nicht zweimal bitten. Ich stand auf, packte meinen Schlafsack und folgte ihnen.“
„Und dann habt ihr Party gefeiert?“, ergreift Melanie wieder fragend das Wort.
„Nein“, antwortet Martin, „die Mädchen wollten zunächst ein Stripteaselokal aufsuchen. Sie haben gesagt, sie hätten noch nie einen Striptease gesehen und wüssten überhaupt nicht, wie man sich als Mädchen vor einem Jungen auszieht, um diesen richtig scharf zu machen. Dann sind wir alle zusammen in das Stripteaselokal gegangen, das die Mädchen ausgesucht hatten. Jeder bestellte sich einen Drink, wir haben uns auf die Zuschauerplätze gesetzt und gewartet, was denn da so angeboten wird.“
„War der Striptease gut?“, fragt Melanie weiter.
Martin antwortet. „Ich weiß es nicht. Zunächst kamen irgendwelche langweiligen Mädchen. Die gackerten wie Hühner und hüpften so herum, sie meinten wohl, das sei tanzen. Das hat sich ewig hingezogen. Immer wieder ein anderes Mädchen mit einem langweiligen Gehüpfe, aber so richtig zur Sache ist keine gekommen. Irgendwann bin ich dann eingeschlafen. Ich war ja so müde.“
„So richtig spannend war die Geschichte ja wohl nicht, die du dort erlebt hast“, ergreift Melanie wieder das Wort. „Wie ging es dann weiter?“
Darauf Martin: „Plötzlich sind alle aufgestanden und gegangen, ich natürlich mit. Die Mädchen fragten mich, wie mir der Striptease gefallen hat. ‚Haben die denn tatsächlich einen Striptease gemacht‘? habe ich sie gefragt. ‚Ich habe davon gar nichts gemerkt‘. Dann ist mir eingefallen, dass ich die ganze Zeit geschlafen habe. Das Beste habe ich offensichtlich versäumt. Die Mädchen schleiften uns dann auf eines ihrer Zimmer, wo sie schon alles für eine Party aufgebaut hatten. Es gab fünf kuschelige mit Matratzen und Kissen gepolsterte Schmuseplätze, einen Kassettenrekorder mit Musik und etwas Wein zum Trinken und Zeug zum Knabbern. Die Mädchen haben es offensichtlich schon im Vorfeld miteinander ausgemacht, welcher Junge für welches Mädchen bestimmt sein soll. Das Mädchen, das ich gerne gehabt hätte, war leider schon vergriffen. Jedes der Mädchen hat sich den für sie bestimmten Jungen geschnappt und auf die Tanzfläche geschleppt. Das Tanzen hat aber nur ein paar Minuten gedauert. Es diente nur dazu. Jedem einzelnen Jungen klar zu machen, um welches Mädchen er sich kümmern soll. Anschließend schleifte jede ihren Jungen zu ihrem Schmuseplatz.“
„Ich kann mir schon vorstellen, was da passiert ist. Hat es dir gefallen?“, fragt Melanie.
„Natürlich hat es mir gefallen“, beantwortet Martin ihre Frage, es ist aber ganz anders abgelaufen, als du es dir vorstellst.“
Darauf Melanie: „Da machst du mich aber wieder neugierig.“
Inzwischen hat sich der Nebel gelichtet. Die Sonne hat die Wolken vertrieben. Sie haben einen klaren Blick
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