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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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und … Im Grunde bin ich bloß neidisch, weil sie die Sterne haben und ich nicht.
    Die Eröffnungsparade war schon in vollem Gange. Gerade betrat eines der Militärteams die Arena, woraufhin sich die Menge erhob und wild applaudierte. Zuerst war ich ein bisschen verwirrt, denn die militärischen Teams bekommen sonst zwar auch anständig Beifall, aber das hier war übertrieben. Als ich jedoch die Fahne sah, fiel der Groschen. Traditionell treten die Militärteams unter der Fahne des Sektors an, in dem sie gerade stationiert sind. Dieses Team war winzig, es bestand nur aus zehn Leuten, aber die kamen dafür alle aus dem …
    «Zeta-Sektor», flüsterte Fian ehrfürchtig. «Wahnsinn! Dann ist das Militär jetzt dort draußen. Vermutlich mit Planet-First-Teams.»
    «Die Planet-First-Teams sind noch dabei, neue Planeten für den Kappa-Sektor zu erschließen.» Ich beugte mich vor und starrte auf das Vid. «Die erste Aufgabe für das Militär im Zeta-Sektor wird die Einrichtung des Portalnetzwerks und das Erstellen der ersten interstellaren Gutachten sein.»
    Ich grinste. «Unter den paar Leutchen, die das Militär dort draußen hat, werden wohl kaum tolle Athleten sein. Sie werden in allen Wettkämpfen Letzter werden, aber sie sind ja auch nicht hier, um Medaillen zu gewinnen. Das Militär hat sie geschickt, um zu signalisieren, dass die Menschheit jetzt Zeta betritt!»
    Die Fahne des neu gegründeten Zeta-Sektors drehte ihre Runde langsam durch die Arena, umringt von einem regelrechten Schwarm der kleinen runden Vid-Bienen, die um den besten Platz kämpften, um diesen historischen Moment aufzeichnen zu können. Zum Zeitpunkt meiner Geburt hatte die Menschheit in sechs Sektoren existiert, aber jetzt waren es sieben. Bis auf einem der Planeten im Zeta-Sektor Phase 1 des Planet-First-Programms begann, konnten gut noch zwanzig Jahre vergehen, beziehungsweise vierzig, ehe er Colony-Ten-Status erreichte und die ersten Kinder dort geboren wurden. Aber das Militär war jetzt dort draußen. Die Grenzlinie verschob sich von Kappa weiter nach Zeta.
    Fians Eltern verabschiedeten sich bald darauf. Nachdem sie gegangen waren, sah Fian mich an. «Ein neuer Sektor! Ein historischer Moment.»
    Ich nickte. «Und eine Vertrauenserklärung an den Beta-Sektor.»
    «Wieso?»
    «Die Kolonisierung des Zeta-Sektors wurde als Folge des Zweiten Römischen Reiches doch verzögert, weil Zeta und der Beta-Sektor so viel gemeinsame Grenze haben.» Ich machte eine Pause und wechselte dann das Thema. «Glaubst du, sie lassen uns jetzt raus aus dem Krankenhaus? Wir haben beide die obligatorischen Vierundzwanzigstundenchecks und -scans nach der Regenerierung hinter uns. Deine Organe waren schwer verletzt, deshalb würde ich kein Risiko eingehen wollen, aber …»
    «Wir können ja mal fragen.» Fian drückte den Rufknopf. Eine Ärztin erschien im Zimmer. «Wir möchten gerne wissen, ob wir bald gehen dürfen.»
    Sie zückte ihren unvermeidlichen Scanner. «Dann wollen wir mal sehen.»
    Wir ließen beide den mindestens zehnten Scan innerhalb von vierundzwanzig Stunden über uns ergehen. Sie betrachtete nachdenklich ihren Scanner. «Ja, ich kann Sie jetzt guten Gewissens entlassen, aber bitte denken Sie daran, dass die neue Haut noch einige Tage lang empfindlich sein wird.»
    Ich ging in mein Zimmer, um meine Sachen zu packen. Die Flagge von Zeta zum ersten Mal zu sehen, war ein toller Moment gewesen, aber jetzt kippte meine Hochstimmung direkt um ins depressive Tief. Wozu die ganze Begeisterung? Ich war behindert, also war der Zeta-Sektor bloß ein weiterer Ort, den ich nie würde erleben können. Auch die Sache mit dem Heiraten setzte mir zu. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Fian mich abweisen würde.
    Dann schüttelte ich den Kopf. Es war bescheuert, sich hier im Elend zu suhlen. Ich hatte eine Menge durchgemacht und nahm mir die Dinge wie so oft viel zu sehr zu Herzen. Fian wäre bei dem Versuch mich zu retten beinahe gestorben. Er wies mich nicht zurück, sondern war nur vernünftig.
    Das Krankenhaus war schuld. Die Tage hier, während der ich ständig von Ärzten gelöchert und gescannt worden war, hatten mich unnötig nervös und unsicher gemacht. Sobald Fian und ich zurück auf der Grabungsstätte Eden waren, würde alles wieder normal werden.

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    B ei unserer Rückkehr wurden wir von den anderen lautstark empfangen. Playdon hatte gerade seine Nachmittagsvorlesung beendet, deshalb waren alle im Saal damit

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