Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards

Vom Netzwerk:

Zeit auf diese Aktion vorbereiten.»
    «Aber, Sir … Was ist, wenn wir nichts finden? Wenn meine Theorie nicht stimmt oder wir an der falschen Stelle suchen, dann habe ich die Zeit aller Beteiligten verschwendet.»
    Leveque lachte. «Eine Verzögerung ist genau das, was wir jetzt brauchen, Jarra. Unser oberstes Gebot ist momentan, eine Panikwelle zu verhindern. Ihre Ausgrabung kann sowieso nicht beginnen, bevor die Portale nicht wieder funktionieren, und das wird hoffentlich noch mindestens einen ganzen Tag dauern. Wenn Sie eine Möglichkeit finden, die Kugel zu kontaktieren, dann ist das wunderbar. Wenn nicht, dann haben wir Zeit herausgeschunden, damit sich die Leute beruhigen und wir uns unseren nächsten Schachzug überlegen können. Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Sie müssen bloß zuversichtlich wirken und demonstrieren, dass das Militär aktiv an diesem Problem arbeitet.»
    «Ja, Sir.»
    «Und nun sprechen Sie bitte mit den Eden-Grabungsteams.» Er lächelte. «Aber vergessen Sie nicht, sich zuerst umzuziehen. Es freut mich sehr, dass Sie Fian markieren konnten, aber eine Militäruniform würde im Vid etwas überzeugender wirken.»
    Ich sah hastig an mir herab und errötete. «Ja, Sir.»
    Leveque beendete das Gespräch. Hilfesuchend sah ich Fian an. «Das ist …»
    «Ich weiß.»
    Wir eilten zu unserem Zimmer und zerrten unsere Uniformen aus den Taschen.
    «Du ziehst das schwarze Spitzenteil aus?», wollte Fian wissen.
    «Ja. Das ist schließlich nicht sehr militärisch.»
    «Du könntest es doch anlassen», schlug er vor. «Mir gefällt die Vorstellung, dass du deine offizielle Militäruniform trägst, während du darunter …»
    Ich kicherte. «Ich bin doch diejenige, die auf Uniformen steht, Fian, nicht umgekehrt.»
    «Ich glaube, du hast mich verdorben.»
    «Und ich glaube, du versuchst, mich zum Lachen zu bringen, damit ich keinen Panikanfall bekomme.»
    Wir legten unsere Uniformen an und befestigten unsere Militär-Lookups am Arm. In meinen Augen sah Fian beeindruckend professionell aus. Was mich selbst anging, war ich weniger überzeugt, aber ich hatte keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen.
    Auf dem Weg hinunter zu den anderen schaltete ich wieder die Earth Rolling News ein, die abwechselnd Colonel Torreks Rede und ein Militärvid zeigten. Darauf war zu sehen, wie die Militär-Fighter und die afrikanische Solaranlage die Kugel bewachten. Die geballte Präsenz wirkte sehr bedrohlich und ließ die Kugel klein und unbedeutend erscheinen. Ich hatte den Eindruck, dass die Menschen es ungemein beruhigend finden würden, zumindest bis ihnen einfiel, dass die Erde sich gerade mitten in einem Sonnensturm befand und die Fighter deshalb gar nicht wirklich dort oben sein konnten.
    Vor dem Eingang zur Haupthalle blieb ich kurz stehen. Meine Großmutter, Colonel Jarra Tell Morrath, hatte mehrere Planet-First-Teams unter sich gehabt. Da sie starb, bevor ich auf die Welt kam, hatte ich sie nie kennengelernt, aber jetzt stellte ich sie mir vor: genauso ruhig und souverän wie Colonel Torrek. Ich war ihr Ehrenkind, und ich würde es schaffen. Ich musste es schaffen.
    Mit Fian an meiner Seite betrat ich den Raum. Alle standen beisammen und hatten den Blick auf die Earth Rolling News gerichtet, die innerhalb der nächsten Stunde weitere Informationen des Militärs versprachen. Ich wusste, um welche Informationen es sich dabei handeln würde.
    Die meisten der Anwesenden bemerkten nicht, dass wir die Halle betraten. Playdon hingegen warf einen einzigen Blick auf unsere Uniformen, schnappte sich etwas aus dem Kistenstapel mit der Bandausrüstung und kam zu uns herüber.
    «Man hat uns angewiesen, die Grabungsteams von Eden um Mithilfe zu bitten», erklärte ich.
    Damit hatte Playdon offensichtlich nicht gerechnet. Er betrachtete das Objekt in seiner Hand. Es handelte sich um die Nachbildung eines Mikrophons, wie man es im zwanzigsten Jahrhundert verwendet hatte. «Ich dachte, die Leute würden Fragen stellen, sobald man Sie in Ihren Uniformen entdeckt, aber das hatte ich nicht erwartet.»
    Er schaltete das Mikrophon ein, sodass seine Stimme durch die Halle schallte. «Darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten?»
    Die Leute drehten sich überrascht um und betrachteten dann erstaunt unsere Uniformen.
    «Major Jarra Tell Morrath und Captain Fian Eklund haben im Auftrag des Militärs ein Anliegen vorzubringen.»
    Playdon reichte mir das Mikro und trat zurück. Mehrere hundert Leute warteten darauf, dass ich etwas