Earth Girl. Die Begegnung
Unterhaltung mit Pereth als für die Earth Rolling News, deren aufgeregtes Geplapper noch immer im Hintergrund zu hören war.
«Dalmora, Krath, Amalie.» Ich benutzte das Mikrophon, weil ich sie nirgends entdecken konnte.
Drei ziemlich benommen wirkende Gestalten traten nach vorn.
«Ihr müsst für mich ein paar Vid-Bienen installieren. Das Militär bereitet eine ausführliche Bekanntmachung vor und möchte dafür Bilder von dem verwenden, was hier bei uns passiert. Dalmora, ich schicke dir die Infos, wie du deinen Vid-Feed mit dem Militär verlinken kannst.»
Dalmora zückte ihren Lookup und war auf einmal gar nicht mehr benommen, sondern ganz Profi. «Geht klar.» Sie blickte hinüber zum Tisch der Aufsichtsbehörde, über dem das Bild von Pereth schwebte, der sich intensiv mit einer Gruppe Teamleiter unterhielt. «Sollen wir irgendetwas Spezielles aufnehmen?»
«Wir wollen die Zuschauer einfach beruhigen, indem wir ihnen zeigen, wie intensiv und professionell wir an der Sache arbeiten.» Ich sah mich um und griff wieder nach dem Mikrophon. «Können die Leute mit albernen Partyhütchen diese bitte abnehmen oder außerhalb der Vid-Bienen-Reichweite bleiben? Wir werden in den Newzies auftauchen und wollen Vertrauen wecken, nicht Gelächter provozieren.»
Einige Leute düsten davon, um sich umzuziehen, darunter Rono, Playdon und Stephan. Ich war erleichtert. Dalmora sah aus wie ein Vid-Star, aber der Rest der Replays hatte nachgemachte historische Kostüme getragen. Es wäre ein bisschen unangenehm gewesen, meinem Dozenten erklären zu müssen, dass er unpassend gekleidet war.
Fian wirkte ziemlich nervös. «Muss ich mit in das Vid?»
«Auf jeden Fall», erwiderte ich. «Du stellst hier schließlich die Hälfte der Militärpräsenz dar.»
Die Vid-Bienen fingen an, in der Halle ihre Runden zu drehen. Die Anwesenden, die sich um den Tisch der Aufsichtsbehörde geschart hatten, beobachteten sie nervös und setzten ihre Diskussion etwas verhaltener fort. Während der nächsten zwanzig Minuten wurden Fian und ich jeweils von einer Vid-Biene verfolgt, bis Dalmora verkündete, das Militär verfüge nun über genug Bildmaterial, und die Aktion beendete.
Nachdem ich auf die Uhr gesehen hatte, griff ich wieder zum Mikrophon. «Alle Leute von Asgard 6 und Rono von Cassandra 2, wir müssen schnell eine Besprechung abhalten, am besten in …» Ich blickte zur Aufsichtsbehörde hinüber.
«Bereich 1 im Alpha-Korridor steht noch leer», meinte Ellen. «Wir dachten, so nahe bei der Haupthalle ist es vielleicht zu laut.»
«Perfekt.» Ich führte das Grüppchen in den Bereich 1. Dort angekommen brachte ich nur zwei Worte heraus: «Schutzanzug. Hilfe!»
«Wie bitte?», fragte Rono.
«Du weißt doch, dass Jarra und Fian vor kurzem einen schweren Unfall hatten», erklärte ihm Playdon. «Jarra leidet seither unter einer Schutzanzugsphobie.»
«Diese Grabung sollte eigentlich im Geheimen mit Hilfe von Experten auf der Stasis-Q-Liste stattfinden», fügte Fian hinzu. «Wir dachten …»
«Ach, tatsächlich?», staunte Playdon. «Wann sollte … Nein, das spielt jetzt keine Rolle. Entschuldigen Sie die Unterbrechung. Fahren Sie fort.»
«Wir dachten, wir könnten den Beteiligten einfach Jarras Problem schildern», erklärte Fian, «und sie könnte die Grabung von einem Kuppelbau aus leiten. Jeder auf der Stasis-Q-Liste hätte dafür Verständnis, aber jetzt …»
«Die Grabungsteams werden das auch verstehen», versicherte uns Rono.
«Ja, die schon», sagte ich, «aber was ist mit dem Rest der Menschheit? Gaius Devon hat die Leute zu Tode erschreckt, und um sie zu beruhigen, soll diese Operation mit riesigem Publicity-Aufwand ablaufen. Ich werde nicht sehr vertrauenswürdig wirken, wenn ich mich in einem Kuppelbau verstecke, weil ich Angst vor meinem eigenen Schutzanzug habe.»
Verzweifelt schüttelte ich den Kopf. «Ich muss einfach wieder einen Anzug tragen. Major Tar Cameron vom Kommando-Support hat auf meine Bitte hin schon Schutzanzüge und Skintights für Fian und mich hierhergeschickt. Irgendein armer Lieutenant wandert vermutlich gerade quer durch Arche, um sie uns zu bringen. Hat jemand einen Vorschlag, wie ich meine Angst überwinden könnte?» Ich sah Rono hoffnungsvoll an.
«Ich hatte dasselbe Problem, aber es hat zwei Monate gedauert, bevor ich wieder einen anziehen konnte.»
«Wenn ich das nicht alleine schaffe … Wäre es vielleicht möglich, mich gewaltsam in einen
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