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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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ein seltsames Gerät an meinen Bauch hielt. «Das zwickt jetzt kurz ein bisschen.»
    «Moment mal! Was machen Sie da?»
    «Eine genetische Gewebeprobe entnehmen.»
    «Ich will aber nicht … Aua!» Ich war ziemlich sauer. «Das hat echt weh getan!»
    Sie studierte kurz ihr Instrument und nickte. «Alles fertig. Sie können gehen.»
    Ich funkelte sie noch einmal böse an, ehe ich aus der Kabine trat. Fian wartete bereits auf mich. Er warf mir einen flehenden Blick zu, sammelte mit Hilfe seines Schlüsselanhängers stumm seine Schwebekoffer ein und spurtete auf die Tür zu. Mit meinem eigenen Gepäck im Schlepptau lief ich ihm hinterher.
    «Weshalb hast du’s denn so eilig?», fragte ich ihn, als wir draußen im Flur standen.
    «Ich wollte schnell weg da, bevor sie womöglich auf die Idee kommen, noch weitere Gewebeproben zu entnehmen.»
    Ich kicherte. «So schlimm war’s auch wieder nicht.»
    Er sah mich mit schmerzverzerrtem Gesicht an. «Du als Frau hast leicht reden.»
    «Was?» Plötzlich fielen mir die Worte der Ärztin wieder ein. «Oh. Wenn sie genetische Gewebeproben nehmen, bedeutet das …»
    «Ich will es einfach nur so schnell wie möglich wieder vergessen!», jammerte Fian.
    Also hielt ich den Mund und ging den Gang hinunter bis zur Tür mit der Nummer 7, klopfte und trat ein. Es handelte sich um einen kleineren Raum, in dem nur ein einzelner Captain saß. Auch er hatte einen Scanner, aber lediglich, um unseren genetischen Code zu überprüfen.
    «Jarra Tell Morrath und Fian Andrej Eklund», verkündete er. «Jarra, bitte heben Sie die rechte Hand und wiederholen Sie laut die Worte auf dieser Karte.»
    Ich nahm die Karte und überflog den Text, aber ich brachte keinen Ton heraus. Außerirdische waren öde im Vergleich zu diesem Stück weißem Plastik mit schwarzer Schrift. Fassungslos starrte ich darauf. Das hier war nicht der Verschwiegenheitseid, den zivile Berater und andere Leute mit Zugang zu geheimen Informationen ablegen mussten. Hierbei handelte es sich um den militärischen Diensteid. Ich sollte den vollen Militäreid schwören!
    Mein ganzes Weltbild geriet ins Wanken und brach um mich herum zusammen. Ich hatte stets gewusst, dass ich niemals dem Militär würde beitreten können, weil ich die Erde nicht verlassen konnte. Als das Alien-Kontakt-Programm mich einberufen hatte, war ich davon ausgegangen, ziviler Berater zu sein, aber wenn ich tatsächlich den vollständigen Militäreid leisten sollte, dann …
    Anfang dieses Jahres hatte ich so getan, als stamme ich aus einer Militärfamilie. Dann erfuhr ich von meinem echten militärischen Hintergrund und glaubte eine Weile sogar selbst an meine Phantasiegespinste. Das hier jedoch war kein Spiel und auch keine Phantasiewelt. Diesen Eid abzulegen, würde bedeuten, dass ich wirklich zum Militär gehörte. Es musste sich um einen Irrtum handeln.
    Schließlich gelang es mir zu sprechen. «Ist Ihnen klar, dass ich ein … ich meine, dass ich behindert bin. Ich kann die Erde nicht verlassen.»
    «Selbstverständlich», antwortete der Captain. Er wies mit dem Kopf auf die Karte.
    Ich holte tief Luft. Meine Großmutter hatte diesen Eid geschworen, ebenso meine Eltern, und nun war ich an der Reihe. Das Ablegen des militärischen Eids muss in den Akten vermerkt werden. Irgendwo in den Militärarchiven befindet sich also jetzt eine Aufzeichnung, wie ich mich krächzend durch die Worte kämpfte:
    «Ich, Jarra Tell Morrath, schwöre hiermit feierlich, die Ehre und das Vertrauen des Militärs aufrechtzuerhalten, der Menschheit zu dienen und sie zu schützen, sowie …»
    Irgendwie schaffte ich es bis zum Ende. Dann starrte ich einige Minuten lang eine tröstlich kahle Wand an, während ich an meine Eltern dachte. Mein Kopf spulte wieder jene unglaubliche Unterhaltung mit ihnen ab, bei der ich inmitten der Ruinen von New York stand und sie sich auf einem namenlosen Planeten im weit entfernten Kappa-Sektor befunden hatten. Ich hatte damals sowohl mit meinem Gefühlschaos als auch mit der Übertragungsverzögerung im Kommunikationsnetz gekämpft. Dann wanderten meine Gedanken unweigerlich weiter zum Anruf des Generals, der mir mitteilte …
    Nein, daran durfte ich jetzt nicht denken. Ich durfte mich nicht blamieren, indem ich hier wie ein Häufchen Elend zusammenbrach. Also konzentrierte ich mich stattdessen auf Fians Stimme, während dieser ebenfalls den Eid ablegte. Er klang eher verblüfft als ergriffen. Als er fertig war, ließ ich mir noch einen Moment

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