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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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Gepäckstücke, um sicherzugehen, dass wir keines verloren hatten, während ich die Anzeige unseres Bestimmungsortes studierte. «New Mexico», las ich vor. «Ich wette, wir sind unterwegs nach White Sands. Die Raumschiffe von den Solaranlagen haben während des Super-Sonnensturms versucht, dort zu landen.»
    Fian nickte. Regungslos starrten wir beide das Portal an. Schließlich riss ich mich zusammen. Wenn in Militärfamilien jemand im Einsatz ums Leben kam, dann trug das als Nächstes geborene Kind dessen Namen und Ehre durch die Generationen weiter. Ich war das Ehrenkind meiner Großmutter, Colonel Jarra Tell Morrath. Erst vor wenigen Monaten waren meine Eltern ebenfalls bei einem Planet-First-Einsatz ums Leben gekommen, durch den der Menschheit neue Welten erschlossen werden sollten. Ich war vielleicht nur ein Affenmädchen, aber ich war auch ein militärisches Ehrenkind, die Tochter und Enkelin von Helden, und ich würde mich allem stellen, sogar Außerirdischen.
    «Wir sollten das jetzt durchziehen.»
    Fian nickte zustimmend. Wir traten also durch das Portal und kamen in einem kleinen Zimmer wieder heraus. Ein Mann in Militäruniform erhob sich von seinem Stuhl und überprüfte uns mit einem Scanner. Ich sah, dass er die Abzeichen eines Captains trug.
    «Jarra Tell Morrath und Fian Andrej Eklund», verkündete er und reichte jedem von uns einen Militär-Lookup zur Befestigung am Unterarm. «Bitte gehen Sie weiter nach nebenan zum medizinischen Check und dann zu Zimmer 7 am Ende des Ganges.»
    «Äh, wo sind wir eigentlich?», wollte Fian wissen, während er das elektronische Gerät in seiner Hand verwirrt betrachtete.
    «Militärstützpunkt 79 Zulu», antwortete der Captain.
    «Aber … es gibt doch gar keinen Stützpunkt auf der Erde», wunderte ich mich.
    «Bis vor zwei Tagen nicht. Jetzt schon», erwiderte er. «Auf Ihren Lookups finden Sie eine Karte und weitere Informationen, aber bedenken Sie, dass wir immer noch mit Hochgeschwindigkeit bauen, deshalb ist die Karte nicht immer auf dem aktuellsten Stand.»
    Ich verließ den Raum, gefolgt von Fian.
    «Warum errichten sie auf der Erde einen …?»
    «Keine Ahnung», antwortete ich.
    Nebenan befand sich ein großer Raum mit vier Angestellten des militäreigenen Sanitätsdienstes. Zwei von ihnen stürzten gleich übereifrig mit ihren Scannern auf uns zu. Ich bekam die tüchtig wirkende junge Dame mit kurzem dunklem Haar ab, Fian einen älteren Herrn mit Bart.
    «Jarra Tell Morrath», verkündete die Frau.
    Ich war versucht anzumerken, dass ich meinen Namen bereits kannte, aber das hier war nicht der Zeitpunkt, sich so kindisch aufzuführen. Sie bestätigte meine Identität, weil das Alien-Kontakt-Programm höchster Geheimhaltungsstufe unterlag.
    In einer Kabine überprüfte die Frau meine Krankenakte. Sie scannte außerdem mein Bein, das während der Rettung von Solar 5 elektrische Verbrennungen erlitten hatte.
    «Ausgezeichnete Zellerneuerung», stellte sie fest, ehe sie meinen restlichen Körper scannte.
    Ich hasse medizinische Scans. Die Sitzungen mit meinem Therapeuten, die Hospital Earth mir zu Schulzeiten vorgeschrieben hatte, waren mir zuwider gewesen, weil ich nicht wollte, dass er in meinem Kopf herumstöberte. Genauso wenig mochte ich es, wenn Leute in meinem Körper herumstöberten, und es kam mir immer so vor, als würden Ärzte mich zweimal so lange scannen wie alle anderen.
    «Sie haben in Ihrem linken kleinen Finger nur 90 Prozent Funktion», erklärte die Frau.
    «Ich weiß.» Jedes Mal die gleiche Leier, wenn irgendein übereifriger Mediziner mich unter den Scanner bekam. «Unfall auf einer Grabungsstätte, als ich fünfzehn war. Man hat mir einen neuen Finger wachsen lassen, aber die Nervenverbindung war nicht ganz stabil, weil ich mich noch im Wachstum befand.»
    «Inzwischen sind Sie achtzehn. Man könnte den Finger entfernen und neu nachwachsen lassen, um eine perfekte Funktionsfähigkeit zu erreichen.»
    «Nein, vielen Dank», verteidigte ich nachdrücklich meinen Finger. «Er funktioniert gut genug.»
    Die Frau packte ihren Scanner weg. «Ihr jährlicher Impfschutz und die Empfängnisverhütung müssen in weniger als zwei Monaten erneuert werden. Wir würden die reguläre Impfung gerne vorziehen, in Kombination mit einigen zusätzlichen Schutzimpfungen. Möchten Sie die Empfängnisverhütung auch gleich, um im Takt zu bleiben?»
    «Ja, bitte.»
    Die Frau spritzte mir einige Präparate in den Arm, ehe sie mein Oberteil hochzog und

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