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Earth Girl. Die Begegnung

Earth Girl. Die Begegnung

Titel: Earth Girl. Die Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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Jahren hierher. Während dieser Zeit hatte ich in ganz verschiedenen Schwierigkeiten gesteckt, die ich meistens selbst verschuldet hatte, und Candace hatte immer zu mir gehalten.
    Jetzt war ich Major beim Militär, unfassbare Dinge geschahen, und ich konnte ihr nichts davon erzählen. Sowohl die militärischen Sicherheitsvorschriften als auch der gesunde Menschenverstand verboten es. Playdon war es gewohnt, mit gefährlichen Situationen auf Grabungsstätten umzugehen, aber selbst er war über die Nachricht von Außerirdischen zutiefst erschrocken. Die sanfte Candace mit ihrem ruhigen, beschaulichen Leben würde es noch viel beängstigender finden. Bereits in der Vergangenheit hatte ich bei mehreren Gelegenheiten Details aus meinem Leben zensiert, damit sie sich keine Sorgen machte. Das hier war nur ein etwas extremerer Fall.
    «Jarra!» Candaces erstaunter Tonfall riss mich aus meinen Gedanken zurück in die Realität. «Du trägst ja einen Ring!»
    Ich wandte mich wieder ihr zu. «Na ja, es war Fian eben wichtig.»
    «Ich bin beeindruckt», meinte sie. «Du hast also deine Phobie überwunden.»
    «Kann ich nicht behaupten. Manchmal vergesse ich den Ring total, aber sobald er mir wieder einfällt, bekomme ich Panik, dass er mir den Finger abklemmt.»
    «Jetzt bin ich noch mehr beeindruckt. Du trägst ihn, obwohl er dir Angst macht?»
    «Tja, wenn’s drauf ankäme, wäre Fian eben ein Fingeropfer wert.» Ich grinste. «Aber in Wirklichkeit kann Fließgold mir gar nichts anhaben. Wenn ich mir das immer wieder selber vorbete, wird mein Hirn vielleicht irgendwann daran glauben.»
    Candace beugte sich über meine Hand, um den Ring genauer zu betrachten. «Ich habe noch nie Fließgold gesehen. Es sieht gar nicht so richtig aus wie ein fester Ring, sondern scheint sich mit deinem Finger zu bewegen. Und offensichtlich ist es ein ganz schlichter Ring. Also kann man nichts eingravieren lassen wie bei normalen Paaringsringen?»
    Errötend wich ich ihrem Blick aus. «Kann man schon, aber das ist teuer. Ich habe das Ding ja nur gekauft, um Fian glücklich zu machen, also dachte ich, der Ring kann genauso gut schlicht bleiben.»
    «Und damit ist er zufrieden?»
    «Zufrieden? Er rennt seit Tagen völlig aufgedreht herum! So wie er sich benimmt, könnte man meinen, wir wären nach Epsilon durchgebrannt. Der Ring ohne Ablaufdatum. Das Symbol unbefristeter Bindung. Jede Menge schrumpfhirniges Romantikzeug.»
    «Und wie geht’s dir damit?»
    Ich sah einen interessanten Vogel in der Nähe auf einem Ast landen und drehte mich nach ihm um. «Na, es ist billiger, und er ist glücklich, was will man mehr?»
    Candace lachte. «Es fällt dir immer noch genauso schwer wie früher, über Dinge zu reden, die dir am Herzen liegen.»
    Ich zog eine Grimasse. Candace ist eine tolle ProMum, aber manchmal kennt sie mich einfach zu gut.
    «Was sind denn deine Pläne für die Arche-Evakuierung? Ich nehme an, eure Klasse wird die Erde verlassen? Bleibt Fian hier?»
    Der Themenwechsel war mir willkommen, auch wenn ich aufpassen musste, was ich sagte. «Fians Eltern haben vorgeschlagen, dass er sie und seine Freunde auf Herkules besuchen soll, aber er besteht darauf, bei mir zu bleiben. Ich bin mir noch nicht sicher, was genau wir machen werden. Issettes Kurs plant eine riesige Party in Arche, und sie hat uns dazu eingeladen, oder wir können uns unserem Dozenten Playdon und den anderen der Grabungsstätte Eden anschließen.»
    «Euer Dozent bleibt auf der Erde?»
    Ich nickte. «Er meint, er hat schon den Super-Sonnensturm verpasst, weil er auf Asgard war, also will er diesmal vor Ort bleiben. Schließlich ist es ein ziemlich historisches Ereignis.»
    Candace öffnete den Mund, doch bevor sie etwas sagen konnte, piepste mein Lookup wie wild. Ich starrte auf die blinkende Nachricht. Bevor ich mich am Militärstützpunkt abgemeldet hatte, um Candace zu treffen, hatte ich es so eingestellt, dass dringende militärische Mails automatisch auf meinen privaten Lookup weitergeleitet wurden. Das hier war auf jeden Fall dringend. Der Stützpunkt hatte den Kriegszustand ausgerufen!
    «Beim Atomschlag! Entschuldige. Ich muss los. Ein Unfall.»
    «Fian?», erkundigte sich Candace besorgt.
    «Nein, er ist in Sicherheit.» Das stimmte ja auch. In gewisser Weise. Fian war vermutlich so sicher wie alle auf diesem Planeten, aber wie sicher das wirklich war, wusste ich nicht. «Muss los.»
    Ich rannte aus dem Kuppelbau. Was war passiert, dass wir jetzt Krieg hatten? Auf

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