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Earth Girl. Die Prüfung

Earth Girl. Die Prüfung

Titel: Earth Girl. Die Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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Wochenendhobby betreiben, ihre Ausgrabungen.
    Auf Exo-Schulen trifft man dort nicht. Es ist zu gefährlich, und außerdem wollen sie ja gar nicht auf den Affenplaneten kommen. Exo-Schulen bleiben zu Hause und unternehmen hübsche kleine Grabungen an Siedlungen, die nur ein paar hundert Jahre alt sind. Ab und zu begegnet man aber mal einer Gruppe von einer der Militärschulen oder sogar von der Militärakademie. Das ist für sie ein guter Ort, um das Tragen von Schutzanzügen und den Einsatz ihres Equipments zu üben, während sie gleichzeitig etwas Sinnvolles tun.
    Ich hatte beschlossen, dass es kein Problem sein dürfte, meine bisherigen Erfahrungen im Randbezirk den anderen gegenüber zu erwähnen, denn es war glaubhaft für eine Militärstochter, dort gewesen zu sein. Ein paar der Details würde ich allerdings für mich behalten müssen, wie zum Beispiel, dass ich dort letzten Sommer meinen Pilotenschein erworben hatte. Pilot zu sein war einfach zu ungewöhnlich. Vielleicht versteckte sich hinter all diesen Schwebeschlitten sogar ein Erkundungsflugzeug, aber solange ich so tat, als sei ich Jarra die Militärstochter, konnte ich nicht damit fliegen.
    Einen Moment lang ärgerte mich das, aber der New Yorker Hauptbezirk war dann doch zu aufregend, um Zeit mit schlechter Laune zu vergeuden. Im Vergleich dazu war der Randbezirk nichts als ein Kinderspielplatz. Ich hatte alle Informationen gelesen und alle Geschichten über das Zentrum von New York gehört. Dieser Bereich ist viel spannender als der Randbezirk, denn es gibt dort viel mehr Stasisboxen. Gleichzeitig ist er auch viel gefährlicher. Da lassen sie einen nicht rein, bevor man achtzehn ist, egal wie sehr man sich bemüht. Und ich habe es wirklich mit allen Mitteln versucht. Das ist nichts für Kinder und auch nichts für Anfänger. Der Hauptbezirk New York ist für die Profis. Darauf hatte ich seit Jahren gewartet, und jetzt war ich drin!
    «Wir folgen dem Clearway», verkündete Playdon. «Die Clearways sind, wie der Name schon sagt, freie Routen durch die Ausgrabungsstätte. Sie wurden vom ersten Grabungsteam vor hundertfünfzig Jahren angelegt. An diesen Stellen wurde der Schutt zerkleinert und teilweise miteinander verschmolzen. Der Boden darunter ist stabil und wurde auf Gefahrenquellen hin überprüft. Leuchtmarkierungen links und rechts vom Clearway weisen Ihnen den Weg. Denken Sie daran, dass Ihnen in einem Notfall die grünen Pfeile immer den kürzesten Weg vom Gelände weisen. Sie sind vor allem auch sehr nützlich, wenn es plötzlich Schnee oder Nebel gibt und die Sicht schlecht ist.»
    Alle betrachteten die Ruinen. Wir kamen an geschwärzten Hauswänden vorbei, manche davon nur mannshoch, andere immer noch aus mehreren Stockwerken bestehend. Die zerbrochenen Überreste der Zwischendecken ragten daraus hervor. Überall lagen gewaltige Betonbrocken herum, als hätte ein Riesenkind bei einem Wutanfall seine Spielzeugbausteine durch die Gegend geschleudert. An einer schwarzen Wand lehnte ein riesiger Trägerbalken, der vom Rost der Zeit schon ganz orange verfärbt war.
    «Hier halten wir an», erklärte Playdon über den Teamkanal, als wir eine flachere Gegend erreichten. «Parken Sie die Schlitten da am Rand des Clearways, für den Fall, dass andere Teams vorbeifahren wollen.»
    Ich schaute mich auf unserer Arbeitsstätte um. Das Team, das vor uns dort gewesen war, hatte offensichtlich alle gefährlichen Gebäude abgetragen. Wie schade. Mauern in die Luft sprengen macht nämlich Spaß. Ich glaubte zu ahnen, wo sie den Stasisbehälter gefunden hatten. Es gab eine hübsche, aufgeräumte Stelle, in deren Mitte sich eine Kuhle befand, genau wie ein guter Tagger eine Box ausgraben würde.
    «Also», fuhr Playdon fort, «in einem Ausgrabungsteam gibt es fünf verschiedene Rollen. Der Teamleiter trägt die allgemeine Verantwortung, und das bin natürlich ich. Die anderen sind Tagger, Tagger Support, Sensor und Lifter. Tagger machen einen gefährlichen Job, denn sie sind die Einzigen, die die Ausgrabungsstelle tatsächlich betreten. Sie koordinieren die Operation am Boden, entscheiden, wie der Schutt abgeräumt wird, setzen Marker auf Steine und dirigieren so die Lifter, die die Hebeeinrichtung bedienen.»
    Über Tagger wusste ich hinreichend Bescheid, denn ich war während meiner Schulzeit immer einer gewesen. Na gut, mit elf noch nicht, denn mein Geschichtslehrer weigerte sich strikt, eine Elfjährige mit dieser Aufgabe zu betrauen. Damals durfte ich nur

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