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Earth Girl. Die Prüfung

Earth Girl. Die Prüfung

Titel: Earth Girl. Die Prüfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Edwards
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an!»
    Das brauchte ich erst gar nicht. Die Vorstellung, New York mit Teelöffeln auszugraben, erheiterte mich immer noch ungemein.
    «Wenn sieben Mägde ein halbes Jahr hier fegten tagaus, tagein, was glaubst du, fragte das Walross sanft, würde der Boden rein?» Es war Dalmoras Stimme, und ich hatte keine Ahnung, warum sie jetzt von Walrössern sprach.
    Noch erstaunter war ich, als Lolia antwortete: «Drauf schluchzte laut der Zimmermann und sprach: Ich fürchte, nein!»
    «Wie bitte?», fragte Playdon.
    «Das ist ein uraltes Gedicht», erklärte Dalmora.
    «Von Lewis Carroll», fügte Lolia hinzu. «Der ist total klasse. Ich habe mich in der Schule auf Sprachkunst spezialisiert.»
    «Verstehe.» Playdon klang kein bisschen klüger als ich. «Wir haben also keine Zeit für Teelöffel. Allein die Durchsuchung dieser einen Stadt ist eine ungeheure Aufgabe, und wir haben Tausende davon. Die Zeit läuft, was vergrabene Gegenstände betrifft. Selbst die Stasisboxen haben nur begrenzte Haltbarkeit, deshalb holen wir raus, was wir können und so schnell wir können, ehe es zu spät ist. Also lasst uns mit der Suche beginnen», schloss Playdon mit forschem Tonfall. «Fünf von Ihnen werden Aufgaben übernehmen, während der Rest auf den Transportschlitten sitzt und aufmerksam zusieht. Wer möchte gerne den gefährlichen Job des Taggers übernehmen?»
    Das war der Moment. Sofort schoss meine Hand in die Höhe. Ich blickte mich nach Konkurrenten um. Es gab keine. Niemand anderes hatte sich gemeldet, also konnte Playdon mich wohl kaum ignorieren, oder? Falls er es tat, dann war alles klar. Dann würde das Affenmädchen nie eine Chance bekommen, egal was passierte. Dann konnte ich genauso gut gleich meine Koffer packen und gehen.
    «In Ordnung.» Playdon klang nicht besonders begeistert. «Jarra macht den Tagger.»
    Juhu! Ich war Tagger!
    Playdon nahm eine Markierungspistole und einen Schwebegürtel aus einer der Equipment-Kisten und reichte sie mir. «Das hier ist eine Markierungspistole, Jarra. Sie brennt einen elektronischen Marker in die Steine. Versuchen Sie, die –»
    «Ich kenne mich damit aus, Sir», unterbrach ich ihn. Dann legte ich den Schwebegürtel um, überprüfte die Einstellungen an der Markierungspistole und befestigte sie am Gürtel.
    «Denken Sie daran, der Schwebegürtel hält Sie in einem bestimmten Abstand vom Boden, aber wenn sich der Untergrund bewegt –»
    «Ich weiß, Sir», sagte ich.
    «Sie müssen jetzt rüber zum Tagger-Support-Schlitten und warten, bis sich der Support an Ihrem –»
    «Tag Point angedockt hat. Ja, Sir.» Ich aktivierte meinen Schwebegürtel und sauste freudig zum Support-Schlitten hinüber.
    Einer der kleinen Vorteile des Taggers besteht darin, dass man einen Schwebegürtel bekommt und nicht mühsam auf dem Clearway herumlaufen muss. Als die Clearways eingerichtet wurden, hat man zwar den Schotter eingeebnet, aber das lässt sich nicht mit den perfekt verschmolzenen Oberflächen vergleichen, die wir aus den Siedlungen kennen. Das Gehen ist trotzdem ziemlich beschwerlich.
    Nachdem ich davongedüst war, stieß Playdon einen tiefen Seufzer aus und sprach dann weiter über den Teamkanal. «Hat irgendjemand von Ihnen Erfahrung mit Schwerlasthebern?»
    Der Auswahlprozess zog sich hin, während ich ungeduldig darauf wartete, endlich etwas zu tun. Es machte mich wahnsinnig, dem endlosen Gerede zuzuhören. Ich arbeitete seit meinem elften Lebensjahr im Randbezirk New York und hatte sieben lange Jahre darauf gewartet, eine Gelegenheit im Hauptbezirk zu bekommen. Jetzt war ich endlich hier und musste herumstehen und mir anhören, dass Dalmora eine Menge Vid-Equipment benutzt hatte, dass Fian geholfen hatte, die Geräte bei einer Solarwarte einzurichten, und wie Krath endlos vom Transportieren großer Müllcontainer faselte.
    Ich hätte sie am liebsten angebrüllt.
Hört zu, ihr beschränkten Norms, wir stehen hier auf einem Ausgrabungsgebiet. Also lasst uns endlich das Gequatsche beenden und mit der Arbeit anfangen.
Natürlich tat ich es nicht, denn ich wollte unbedingt den Job als Tagger behalten. Deshalb musste ich mich vorbildlich benehmen, damit ich einen guten Stand hatte. Ich wusste, wie das hier lief. Man stellte mich auf die Probe. Wenn ich Mist baute, würde Playdon mich gegen jemand anderes austauschen. Wenn ich meine Sache anständig machte, würde ich dauerhaft Taggerin bleiben.
    Normalerweise wäre ich zuversichtlich gewesen, schließlich hatte ich jede Menge Erfahrung

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