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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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Bedeutung
    mehr. Als das Chaos ihn vorwärts trieb, rammte er etwas,
    keuchte, atmete Wasser ein und wurde weitergerissen.
    Ich bin in einem Tunnel, dachte er. Die Tür ist aufgesprengt.
    Das Wasser fließt in… Das Chaos wirbelte und schleuderte ihn
    herum. Er wurde gegen eine Wand geworfen, atmete noch
    mehr Wasser ein und stellte fest, dass sein Gesicht wieder über
    der Wasseroberfläche war. Die grün gefärbte Decke des Tun‐
    nels jagte über ihm vorbei. Ratten umgaben ihn. Zwei davon
    saßen auf seiner Brust.
    Er sah eine schnell näher kommende Ecke. Seine Schuhe
    rammten sie. Die Flut riss ihn herum und in der neuen Rich‐
    tung den Tunnel entlang. Er war wieder unter Wasser, prallte
    gegen eine Wand und versuchte, nicht zu atmen. Schlagartig
    kehrte das Gefühl der Schwerelosigkeit zurück. Er wurde in
    einen leeren Raum hinausgeschleudert.
    Der Aufprall schüttelte ihn durch. Er rollte, kam auf dem
    Rücken zu liegen und kämpfte darum, Luft in die Lungen zu
    ziehen; Wasser sprühte hinter ihm hervor. Ratten kletterten
    über ihn hinweg. Bretter. Aus irgendeinem Grund waren Bret‐
    ter über ihm. Er lag auf nassem Sand. Neben sich sah er ein
    rostiges, zerbrochenes Gitter.
    Mein Gott, dachte er, das Wasser hat das Gitter von einer
    Flutröhre weggerissen. Es hat mich an den Strand gespült. Ich
    liege unter der Promenade.
    62
    Deng. Deng.
    Der Wind trug das Geräusch der Metallplatte von dem ver‐
    lassenen Appartementhaus herüber. Balenger erinnerte sich an
    das Unbehagen, das er empfunden hatte, als er das Geräusch
    vor sieben Stunden zum ersten Mal gehört hatte. Deng.
    Regen rann durch die Ritzen in der Promenade und fiel auf
    sein Gesicht. Er tastete nach der Pistole, die immer noch im
    Holster steckte. Aber die Dunkelheit war nicht mehr grün. Das
    Wasser hatte seine Nachtsichtbrille fortgerissen, und trotzdem
    konnte er sehen. Blitze. Die Flammen in den oberen Stockwer‐
    ken des Hotels. Balenger zwang sich dazu, sich aufzusetzen.
    Diane. Vinnie.
    Er suchte zwischen den Trümmern. Weitere Ratten husch‐
    ten davon. Die fünfbeinige Katze lag bewegungslos da; ihr
    Hals war in einem unnatürlichen Winkel verdreht. Eine Ge‐
    stalt lag dicht bei dem Wasser, das immer noch aus dem Tun‐
    nel strömte. Balenger grub Hände und Knie in den Sand und
    kroch näher, nur um entsetzt innezuhalten, als er sah, dass es
    eine mumifizierte Leiche war. Wieder schien etwas in seinem
    Geist zu kippen. Zu seiner Linken sah er zwei weitere in den
    Sand geschleuderte Gestalten. Eine davon war blond. Er fürch‐
    tete, dass auch dies eine Leiche sein würde, als er sich näherte.
    Die Gestalt bewegte sich. Er erreichte sie und drehte sie auf
    den Rücken. »Diane.«
    »Nein«, flüsterte die Gestalt.
    Vinnie lag bewegungslos neben ihr. Balenger überprüfte
    seinen Mund, um sicherzustellen, dass er nicht verstopft war.
    Er drehte Vinnie auf den Bauch, drückte auf seinen Rücken
    und versuchte, ihm das Wasser aus den Lungen zu pressen.
    Vinnie keuchte und spuckte Flüssigkeit. Balenger drückte
    weiter.
    »Diane, wir können nicht hier bleiben«, sagte er. »Aber ich
    bin nicht –«
    »Ronnie wird uns folgen. Wir müssen raus hier.« Balenger
    zerrte Vinnie auf die Füße. »Hilf mir, Diane.« Im Licht der
    Blitze manövrierten sie Vinnie zwischen sich. Sie taten ihr Be‐
    stes, um sich zu beeilen, aber Vinnies Schuhe schleiften im
    Sand. Balenger stolperte und sank auf ein Knie. Er brachte die
    Kraft auf, wieder aufzustehen. Zehn Schritte weiter stürzten
    sie alle drei. Balenger sah sich um. »Ronnie wird bald da sein.
    Müssen uns verstecken. Wir müssen… Diese Rinne da vorn im
    Sand. Diane, siehst du sie?« Keine Antwort.
    Regen strömte durch die Lücken in der Promenade. »Hilf
    mir, Vinnie hinzuziehen«, sagte Balenger. »Aber –«
    »Ich decke euch zu. Der Strand wird eben aussehen. Viel‐
    leicht sieht er euch nicht.«
    »Unsere Spuren.«
    »Der Regen spült schon Sand rein.«
    »Was ist mit dir?«
    »Ich kriege ihn dazu, dass er mir in eine andere Richtung
    folgt. Diane…«
    »Ich bin nicht Diane.«
    »Ich liebe dich.«
    »Ich wünschte, ich wäre Diane.« Sie küsste ihn auf die Wan‐
    ge.
    Er brachte sie dazu, sich in die Rinne zu legen, und bedeck‐
    te sie und Vinnie mit Sand – eben genug, um sie beide zu ver‐
    bergen, ein falsches Grab, um ein echtes zu verhindern.
    Er ließ ihre Gesichter frei. »Kalt«, sagte sie.
    »Ich locke ihn weg. Zählt bis dreihundert«, sagte

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