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EB1021____Creepers - David Morell

EB1021____Creepers - David Morell

Titel: EB1021____Creepers - David Morell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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Balenger,
    »dann versucht, Hilfe zu finden. Wenn es bis dahin nicht un‐
    gefährlich ist, da rauszukriechen, dann habe ich es nicht ge‐
    schafft, und es wird nie ungefährlich sein.«
    »Diane hatte Glück, dich zu haben.«
    »Hatte? Das verstehe ich nicht. Du hast mich immer noch.«
    Er wandte sich ab; auf irgendeine Art brachte er die Ent‐
    schlossenheit auf, in die Richtung zu gehen, aus der er ge‐
    kommen war – auf die Tunnelmündung zu. Die Trümmer. Die
    Ratten. Die mumifizierten Leichen. Der Regen spülte wirklich
    bereits Sand in die Fußabdrücke. Er nahm seinen ganzen Wil‐
    len zusammen und trat hinaus auf den Strand, auf die wilden
    Wellen zu. Ein Blitz krachte, aber er fuhr nicht mehr zusam‐
    men.
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    Ein paar Schritte von der Brandung entfernt drehte er sich um,
    das Gesicht der Promenade zugewandt. Jenseits von ihr bra‐
    chen Flammen aus den oberen Stockwerken des Paragon. Das
    Feuer und der Sturm kämpften gegeneinander an. In dieser
    verlassenen Gegend und zu dieser Stunde würde es lang
    dauern, bis die Feuerwehr oder die Polizei informiert war und
    eintraf, zumal der Sturm das Feuer vor dem Rest der Stadt
    verbarg. Balenger konnte sich nicht darauf verlassen, dass je‐
    mand ihm zu Hilfe kommen würde.
    Zu seiner Rechten beleuchteten die Blitze das Skelett des
    aufgelassenen Wohnblocks. Er hörte das Scheppern der Me‐
    tallplatte.
    Er nahm die Pistole aus dem Holster und steckte sie sich im
    Rücken unter den Gürtel. Dann breitete er die Arme aus,
    machte sich so sichtbar, wie er konnte. Die aggressive Stellung
    sagte alles. Komm raus, Ronnie. Versuch, es mit mir aufzu‐
    nehmen.
    Donner grollte, als Ronnie oben auf der Promenade er‐
    schien. Flammen umrahmten ihn und ließen es aussehen, als
    sei er aus der Hölle hervorgetreten. Er stand bei dem eingeb‐
    rochenen Geländer und starrte zur Brandung hinunter. Seine
    Nachtsichtbrille war wie eine Klappe über seiner Seele; sie ließ
    ihn monströs aussehen. Langsam und gleichmäßig kam er die
    Stufen herunter, sein Gewehr in den Händen.
    Der Donner erinnerte Balenger an die Schritte eines Riesen.
    Die mörderische Entschlossenheit verlieh dem langen, dün‐
    nen, siebenundfünfzigjährigen Ronnie die Statur eines Tita‐
    nen. Die Dunkelheit seiner kugelsicheren Weste schien emb‐
    lematisch für die entsetzliche Macht zu stehen, die er ver‐
    strömte. Er schritt unter dem Gewicht der geraubten Unschuld
    und einer verlorenen Kindheit, eines Lebens voller Kummer
    und Wut, voller Entsetzen und Tod.
    Als er sich Balenger näherte, vermittelte sein ausdrucksloses
    Gesicht eine Leere, die niemals gefüllt werden konnte.
    »Es tut mir leid für das, was dir angetan wurde, Ronnie!«
    Balenger wusste, dass Ronnie ihn im Sturm nicht hören konn‐
    te. Er wollte, dass Ronnie näher kam, wollte ihn neugierig ma‐
    chen auf das, was er schrie. »Ich hasse dich, aber es tut mir leid
    für den kleinen Jungen!«
    Ronnie kam näher, unnachgiebig, unerbittlich: ein Henker.
    »Ist das hier die Stelle, wo Carlisle gestorben ist?«, schrie
    Balenger, während der Regen auf ihn herabprasselte. Wahr‐
    scheinlich war Ronnie immer noch zu weit entfernt, um ihn
    hören zu können. Es kam nicht darauf an. Er wollte nur, dass
    Ronnie sah, wie seine Lippen sich bewegten, dass er sich frag‐
    te, was gesagt worden war, dass er näher kam.
    Komm näher!, dachte Balenger. Die meisten Schießereien
    fanden bei weniger als fünf Meter Abstand statt. Selbst dann
    noch machte das Adrenalin die Hand der Beteiligten unsicher
    und ließ sie oft das Ziel verfehlen. Balengers Hände zitterten
    und waren halb erstarrt vor Kälte. Er hatte keinerlei Aussicht,
    Ronnie aus der Entfernung zu erschießen. Dagegen konnte
    Ronnies Gewehr ihn auf vierzig Meter Entfernung erledigen.
    Näher!
    »Ist das die Stelle, wo der alte Mann sich das Hirn wegge‐
    schossen hat? Nachdem er rausgefunden hatte, was du alles
    getan hast, hatte er mehr Angst vor dir als davor, ins Freie zu
    gehen! Er ist aus dem Hotel geflohen! Hat er deine Schusswaf‐
    fe gefunden? Hat er sie mitgenommen? Hat er gehofft, sich am
    Strand damit schützen zu können? Aber als er zitternd hier
    gestanden hat, als er dich im Regen hat näher kommen sehen,
    hat er gemerkt, dass er verflucht war! Und deshalb hat er sich
    erschossen!«
    Als schwarze Silhouette vor den Blitzen kam Ronnie näher.
    »Das Gewehr in deiner Hand! Ist das die Waffe, die Carlisle
    genommen hat, um sich das Hirn

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