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Ebbe und Glut

Ebbe und Glut

Titel: Ebbe und Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Burkhardt
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befördern?
    Arthur nippte an seinem Kaffee. Die Luft zwischen ihm und Mia schien zu vibrieren. Er sah sie mit einem Ausdruck an, der sie verwunderte, weil er nicht wie sonst verschlossen und abweisend war, sondern eine Vielzahl von Empfindungen widerspiegelte. Überraschung. Neugier. Interesse.
    Vor allem aber wirkte er amüsiert.
    Wie immer senkte Mia den Blick zuerst, während Arthur Stärke demonstrierte. Er streckte den Arm aus und stieß seinen Kaffeebecher klirrend gegen ihren, als wolle er ihr zuprosten. Seine Augen leuchteten, seine Stimme klang spöttisch.
    »Nette Idee. Ich denke mal drüber nach.«
    Er wandte sich dem Sofa zu. »Aber jetzt sollten wir uns vielleicht doch erst mal setzen. Dann kann ich dir in aller Ruhe erzählen, worum es bei diesem Nebenjob eigentlich geht.«
    »Wie meinst du das? Worum soll es denn gehen? Sie blasen. Ich zahle. Ich dachte, das sei das Programm.«
    »Ich zahle und genieße.« Arthur setzte sich. »Das Genießen solltest du nicht vergessen. Es ist ganz wichtig.«
    »Ja, eben.« Mia blieb am Fenster stehen.
    Etwas stimmte nicht. Sie wollten doch nach ihren Regeln spielen. Warum nur beschlich sie der schreckliche Verdacht, dass Arthur den Spieß schon wieder umdrehte?
    »Das Programm lautet diesmal folgendermaßen: Du schreibst. Ich zahle und genieße.«
    Er machte sich eindeutig über sie lustig. Er saß da auf seinem riesigen Sofa und grinste unverschämt.
    » Schreiben ?« Sie war sprachlos. »Ich soll SCHREIBEN??? Es geht gar nicht um Sex?«
    »Nein. Davon war nie die Rede. Ich brauche jemanden, der die Texte für meinen neuen Webauftritt macht. Und da dachte ich an dich.«
    Eine glühende Feuerkugel schoss durch Mias ganzen Körper. Verzweifelt suchte sie nach einem Loch, in dem sie sich verstecken konnte.
    Sie hatte sich schon wieder total blamiert. Arthur bot ihr einen Job als Texterin an. Und sie redete lauter Unsinn. Von wegen, er würde sich für sie interessieren. Wie unfassbar peinlich.
    »Scheiße«, sagte sie. »Warum hast du das nicht gleich gesagt?«
    »Du hast nicht gefragt.«
    Sie hätte ihm am liebsten mitten hinein in sein vergnügtes Grinsen geschlagen. Er hatte sie auflaufen lassen. So ein blödes Arschloch.
    Dabei war sie bloß zu dämlich gewesen, die Signale richtig zu deuten. Wer trank schon Kaffee bei einem erotischen Stelldichein? Arthur jedenfalls nicht. Jetzt sah sie auch die Papiere mit grafischen Entwürfen auf dem Couchtisch liegen.
    Mia schnappte nach Luft und setzte sich auf dem Sofa so weit wie möglich von Arthur weg. Sie wusste nicht, was sie tun sollte.
    »Worum geht es also?«, fragte sie schließlich, bemüht, ihre Verlegenheit zu überspielen.
    »Um die Texte für meinen Internetauftritt«, erklärte Arthur so sachlich, als habe ihr Vorgeplänkel nie stattgefunden. »Ich möchte damit eine junge Zielgruppe ansprechen, Jungunternehmer, Existenzgründer, Leute, die ganz am Anfang stehen und mit frischen Ideen an den Markt gehen.« Er wirkte ruhig und konzentriert, als hätte er Mias Ansprache völlig vergessen.
    »Jungunternehmer? Existenzgründer? Ich dachte, du würdest in einer ganz anderen Liga spielen. Wieso steigst du plötzlich vom Olymp herab in die Niederungen des gemeinen Volkes?« Mia bemühte sich, mit Arthurs professionellem Auftreten mitzuhalten, aber sie fühlte sich heillos überfordert.
    Arthur zuckte mit den Schultern. »Vielleicht, weil da oben die Luft etwas zu trocken wurde.«
    Er beugte sich über die Papiere und rückte näher an Mia heran. Ruhig erläuterte er seine Ideen. Mia roch sein Aftershave und konnte seinen Worten nicht mehr folgen. Arthur nahm ein paar Ausdrucke, erste Entwürfe eines Grafikers, in die Hand. Als er sie Mia reichte, berührten sich ihre Finger leicht. Sie zuckte erschrocken zurück. Er beugte sich vor und sagte etwas. Sein Geruch wurde intensiver, sein Arm berührte fast Mias Arm. Sie wusste kaum noch, wo sie war.
    »Was denkst du?«, fragte Arthur und hob den Kopf. Aufmerksam sah er sie an. Sie verspürte plötzlich das unsinnige Verlangen, sein müdes Gesicht in ihre Hände zu nehmen und ihn einen Moment ausruhen zu lassen.
    »Ich … keine Ahnung«, stammelte sie wahrheitsgemäß. Wie hatte er seine Frage gemeint? Wollte er wissen, was sie über das Projekt dachte, oder über ihn? »Ich ...«, setzte sie erneut an und verlor sich wieder im Dickicht ihrer wirren Gedanken.
    »Ich glaube, das funktioniert nicht mit uns.«
    Endlich war es raus.
    »Warum nicht?«
    Er saß immer noch viel

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