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_ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste

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Titel: _ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benutzer1
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Gärtner zu bitten, am nächsten Morgen herzukommen.
    „Ich habe über unsere finanzielle Lage nachgedacht“, sagte sie seufzend, sobald er verschwunden war. „Du erinnerst dich, Maria, dass wir übereingekommen waren, uns eine Zofe, einen Lakai und eine Köchin leisten zu können.“
    „Ja. Haben wir uns getäuscht? Haben wir weniger Geld als angenommen?“
    „Nein, unsere Kalkulationen stimmen. Aber wie können wir guten Gewissens perfekt ausgebildete Dienstboten aus London herbringen, wenn die Leute auf dem Besitz in einer solchen Notlage sind? Wir müssen das Geld für Aufwartefrauen und Gärtner und Männer ausgeben, die Reparaturen vornehmen. Dann haben wenigstens so viele einheimische Familien wie möglich durch den Lohn einen Nutzen. Wir selbst müssen uns um unsere Garderobe kümmern, die einfachen Putzarbeiten machen und kochen.“
    Nach diesem Ausbruch herrschte einen Moment lang Stille, in der Miss Donaldson den Kneifer abnahm und die Gläser putzte. „Ich billige deinen Standpunkt, meine Liebe, meine jedoch, dass du zumindest eine Zofe haben solltest, um dein Ansehen zu heben, und die auch zur Tür gehen kann, wenn Besucher kommen. Natürlich macht es das schwerer, Gäste zu empfangen, und was ein möglicher Verehrer denken wird …“
    „Er wird eine sehr genaue Vorstellung von der Lage bekommen, in der ich bin!“ unterbrach Antonia trocken. „In Anbetracht des Rufes, den mein Vater unter den Einheimischen hat, glaube ich kaum, dass die hiesigen besser gestellten Leute mir die Tür einrennen werden.“ Sie unterließ es zu äußern, dass sie in ihrem Alter und im Hinblick auf ihre finanzielle Lage sich damit abfinden müsse, eine alte Jungfer zu werden, und je eher sie das tat, desto besser.
    „Wie wahr!“ stimmte Maria zu. „Es ist so schade, dass Lord Allington nicht verheiratet ist. Seine Gattin wäre genau die richtige Person, um dich in die örtliche Gesellschaft einzuführen.“
    „Ich bin deiner Meinung. Ich bin auch überzeugt, dass er, hätte er eine Frau, entschieden umgänglicher wäre.“
    Miss Donaldson lag auf der Zunge zu sagen, sie fände ihn recht umgänglich, doch ein Blick auf Antonias grimmiges Gesicht reichte ihr, um zu wissen, dass sie die Bemerkung besser unterließ. „Ich glaube, wir sollten zu Bett gehen, meine Liebe. Wir haben morgen wieder einen langen Tag vor uns.“

KAPITEL 3
    „Zu was gehören die Schornsteine da hinten, Antonia?“ fragte Maria.
    „Welche Schornsteine?“ wunderte sich Antonia, ging zu der am Fenster eines der Schlafzimmer stehenden Freundin und schaute zu dem im Westen gelegenen Wäldchen hinüber. „Wie grün die Landschaft doch in den drei Wochen geworden ist, die wir jetzt hier sind! Endlich ist es richtig Frühling geworden! Jetzt kann man hoffnungsvoll in die Zukunft sehen.“
    „Ja, die Gegend ist hübsch. Siehst du die Schornsteine dort?“
    „Du liebe Güte! Das ist das Witwenhaus. Das hatte ich ganz vergessen! Früher lebte dort die betagte Cousine meines Vaters, doch nach einem langen Streit, den die beiden hatten, bin ich nicht mehr zu ihr gegangen. Inzwischen ist sie seit langem tot.“
    „Dann gehört dir das Haus, nicht wahr?“ wollte Maria wissen.
    „Nun, ja, es muss mir gehören, denn es steht auf dem Besitz.“ Antonia schaute die Freundin an und rief im gleichen Moment wie sie aus: „Möbel!“
    „Natürlich kann das Haus von deinem Vater nach dem Tod seiner Cousine leer geräumt und verkauft worden sein“, meinte Maria und bemühte sich, nicht zu enttäuscht zu wirken.
    „Vielleicht war das nicht der Fall“, entgegnete Antonia. „Sie hatten ein sehr schlechtes Verhältnis zueinander, und er war mit anderen Dingen befasst.“
    „Zum Beispiel seinem Weinkeller“, äußerte Maria spitz. „Nun, wir sollten zum Witwenhaus gehen und es uns ansehen, je eher, desto besser. Aber erst muss ich in die Küche. Witwe Brown putzt das Gemüse für das Mittagessen.“ In der Küche lagen gerupfte Tauben auf dem Tisch. Bald nach der Ankunft in Rye End Hall hatte Antonia den Pächtern die Erlaubnis gegeben, Wild zu fangen, das sich auf ihrem verwahrlosten Land stark vermehrt hatte. Sie hatte einen Handel mit ihnen abgeschlossen, der darin bestand, dass sie einen Teil des gefangenen Wildes für sich bekam und den anderen ihnen überließ, damit sie ihre Familien ernähren konnten.
    Allerdings hatte sie ihnen die strikte Anweisung erteilt, sich keinen Fußbreit auf das zu Brightshill oder einem anderen Nachbarn gehörende

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