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_ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste

_ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste

Titel: _ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benutzer1
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Land zu wagen.
    Das Abkommen funktionierte gut. Die Pächter konnten sich besser ernähren, und sie war der Überzeugung, dass sie jetzt nicht mehr Gefahr liefen, gegen das Gesetz zu verstoßen und sich mit Lord Allingtons Jagdhütern anzulegen. Maria und sie bekamen Kaninchen, Fasane, Tauben und einmal sogar Wildbret auf den Tisch. Doch was vielleicht noch wichtiger war, begann durch diese Vereinbarung der zwischen ihrem Vater und den Pächtern entstandene Bruch zu heilen. Wann immer Antonia einen ihrer Pächter traf, war ihr dessen Dankbarkeit zu Herzen gegangen.
    Mit den Fischgründen im Fluss und im See hatte sie sich noch nicht befasst, weil ihr klar war, dass sie erst Unterricht im Angeln nehmen musste, ehe sie sich daran machte, Hechte und Flussbarsche zu fangen.
    „Ich werde Mrs. Brown helfen“, schlug Maria vor. „Geh ohne mich zum Witwenhaus, Antonia.“

    Antonia war froh, dass sie dem Gestank verbrannter Federn entrinnen konnte.
    Erleichtert verließ sie das Haus durch die Hintertür. Der Regen hatte aufgehört, und die Sonne schien wieder. Antonia musste jedoch auf den frisch bekiesten Wegen durch den ummauerten Küchengarten aufpassen, dass der Saum ihres Kleides nicht feucht wurde.
    Der alte Mr. Johnson und sein magerer Sohn arbeiteten emsig im Garten. Fröhlich winkte sie ihnen zu, verließ den Garten durch das Schwingtor und ging in den dahinter liegenden, noch immer vernachlässigten Park.
    Sie wich Brennnesseln und Brombeersträuchern aus und entsann sich betrübt des gepflegten Rasens und der sorgfältig beschnittenen Büsche, die früher das Bild des Parks bestimmt hatten. Die Mutter war gern in der Abendkühle durch den von ihr angelegten Rosengarten geschlendert. Jetzt konnte Antonia nicht einmal mehr erkennen, wo sie einst Arm in Arm mit ihr entlanggegangen war.
    Die Erinnerungen verursachten ihr einen beinahe körperlichen Schmerz, und sie schluckte schwer. Entschlossen ging sie auf die Bäume zu, die am Rand des Parkes standen und ihn von den Gärten des Witwenhauses sowie den dahinter liegenden Wiesen trennten.
    Es war hinter einer verwilderten, Antonia überragenden Hecke verborgen. Sie näherte sich ihm von der Rückseite her und gelangte zum Gartentor, das schief in einer Angel hing. Das Holz war verrottet und von grüner Flechte überzogen. Zaghaft hob sie das Tor an, schob es beiseite und betrat den gepflasterten Hof, in dessen Mitte ein Brunnen war.
    Das einstöckige Gebäude war einst das Gutshaus des Besitzes gewesen. Es war zur Zeit von James I. errichtet worden, aus dem einheimischen roten Backstein, und hatte zwei Seitenflügel.
    Der Platz, auf dem sie sich jetzt befand, war einmal der Hof des Gutes gewesen, doch als das Anwesen in den Witwensitz umgewandelt und der neue Bauernhof erbaut wurde, hatte man die Nebengebäude abgerissen und den Platz in den Park einbezogen.
    Die Fenster waren vollkommen verschmutzt. Bei der Hintertür hing ein Schlüssel an einem Pfosten der Überdachung. Er war restlos verrostet und gehörte, seiner Größe nach zu urteilen, offensichtlich nicht zum Schloss der Tür. Antonia drehte ihn zwischen den Fingern hin und her und machte sie sich dabei schmutzig. Vielleicht passte er in das Schloss der Eingangstür. Es war einen Versuch wert, das auszuprobieren. Antonia raffte die Röcke und lief über den Weg, der um das Haus zur Vorderseite führte.
    Sie steckte den Schlüssel in das Schloss und versuchte, sie zu öffnen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen schaffte sie es, die Eichentür aufzumachen. Das Entree mit seinen im Schatten liegenden Nischen und den dunklen Löchern offen stehender Türen war düster. Eine Hand auf den Türrahmen gelegt, blieb Antonia unschlüssig auf der Schwelle stehen, bereit, beim ersten unheilvollen Knarren die Flucht anzutreten.
    Dann kam ihr zu Bewusstsein, wie lächerlich ihr Verhalten war. Sie war eine erwachsene Frau, die im hellen Tageslicht ihr Haus betreten wollte. Was hätte sie Maria erzählen sollen? Dass sie sich zu sehr gefürchtet hatte, nach dringend benötigten Möbeln Ausschau zu halten. Kühn betrat sie das Vestibül, ließ die Eingangstür jedoch offen stehen.
    Sie ging durch die Räumlichkeiten und stellte zu ihrer Überraschung fest, dass sie in trockenem Zustand waren. Nirgendwo waren Schimmelflecke, und es roch auch nicht modrig. Überall lag Staub, und die Luft war abgestanden. Alles war noch genau so, wie zum Zeitpunkt des Todes der Cousine ihres Vaters vor neun Jahren. Offenbar hatte der Vater

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