Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
_ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste

_ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste

Titel: _ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benutzer1
Vom Netzwerk:
den Befehl gegeben, das Haus zu versperren, und sich nie die Mühe gemacht, es zu betreten.
    Antonia wollte soeben in einen Raum gehen, der offensichtlich das Schlafzimmer der Verstorbenen gewesen war, als sie vom Entree her Dielen knarren hörte.
    Erschrocken presste sie die Hand auf das Herz und erstarrte. Furcht überkam sie und der unwiderstehliche Drang, ins Sonnenlicht zu rennen. Wer oder was immer sich im Vestibül befunden hatte, war jetzt auf der Treppe, deren Stufen knarrten.
    Es musste eine Hintertreppe geben. Antonia raffte die Röcke und lief auf Zehenspitzen den Korridor hinunter, hastete durch eine Tür und gelangte auf das Podest einer schmalen gewundenen Treppe. Sie eilte sie hinunter, und die Tatsache, dass sie floh, verstärkte noch ihre Angst. Sie kam um eine dunkle Kurve und stieß mit etwas Großem, Festem, sehr Lebendigem zusammen. Sie schrie auf.
    „Hab ich dich!“ Starke Hände ergriffen sie grob an den Schultern und schüttelten sie.
    Verzweifelt schrie sie auf. Im Dunklen konnte sie nichts erkennen. Der Mann, der sie festhielt, presste die Finger hart um ihre Oberarme. Der Schmerz trieb ihr die Tränen in die Augen, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
    Niemand war in Hörweite, der ihr hätte zu Hilfe kommen können. Sie hörte zu schreien auf und sparte sich die Kräfte, um sich zur Wehr setzen zu können. Heftig trat sie um sich, traf jedoch auf harte Lederstiefel. Plötzlich wurde sie losgelassen, torkelte zurück und prallte gegen die Wand. Ehe sie den Mund wieder öffnen konnte, hatte der Mann sie am Handgelenk gepackt, zerrte sie die letzten Stufen herunter und stieß sie in die Küche.
    „Lass mich dich bei Tageslicht betrachten, du Frauenzimmer. Warst wohl hier, weil du sehen wolltest, was du stehlen kannst, nicht wahr?“ Das durch die schmutzigen Fenster dringende Licht fiel auf Antonias staubiges Gesicht, und fluchend ließ der Mann sie los. „Zum Teufel! Schon wieder Sie!“
    Wütend und innerlich zitternd starrte sie Lord Allingtons verhärtete Miene an. „Wie können Sie es wagen, mich in meinem Haus anzugreifen?“ Wenngleich sie innerlich vor Wut tobte, zitterte sie vor Erleichterung, weil sie ihn vor sich hatte.
    „Ich dachte, Sie seien eine Einbrecherin. Die Eingangstür stand weit auf. Ich habe im ersten Stock jemanden herumgehen gehört. Was glauben Sie, was ich hätte tun sollen? Hätte ich weitergehen und das Haus ausrauben lassen sollen?“ Antonia rieb sich die brennenden Handgelenke. „Ich dachte, Sie … Ich dachte, Sie …“
    „Sie dachten, dass ich ein Vagabund bin, jemand, der Sie überfallen würde?“ Marcus näherte sich ihr einen Schritt, sah, wie weiß ihr staubiges Gesicht war, und bemerkte, dass sie Spinnweben am Haar hatte. Schuldbewusst stellte er fest, dass ihre Handgelenke gerötet waren, weil er so hart zugegriffen hatte.
    „Nein, ich dachte, Sie seien ein kopfloser Geist!“
    „Ein Geist! Wirklich, Miss Dane!“ Marcus lächelte, sah jedoch plötzlich die Tränen in ihren Augen. „Es tut mir Leid, Miss Dane. Kommen Sie her.“ Sacht wurde sie von ihm an die Brust gedrückt und festgehalten. Sie gab den Tränen der Angst nach und weinte, während er ihr über das Haar strich und sie leise tröstete. Es war sehr lange her, seit jemand sie so in den Armen gehalten und ihr Trost gespendet hatte. Miss Donaldsons Mitgefühl und verständnisvolle Freundschaft waren nicht damit zu vergleichen.

    Nach einigen Minuten versiegten die Tränen, doch Antonia verweilte im Schutz von Lord Allingtons Armen und schmiegte das Gesicht an seinen Reitrock. Es schien ihn sehr zufrieden zu stimmen, sie so zu halten und ihr über das Haar zu streichen.
    Als ihr die Situation bewusst wurde, löste sie sich von ihm, obwohl sie noch den Wunsch hatte, weiterhin von ihm in den Armen gehalten zu werden. Er hörte auf, ihr über das Haar zu streichen, streichelte sacht ihren Hals und bog mit der anderen Hand langsam ihren Kopf in den Nacken.
    „Lord Allington …“
    „Mit den Spinnweben am Haar sehen Sie entzückend aus, wie ein Kätzchen, das sich herumgetrieben hat“, sagte er in sprödem, amüsiertem Ton.
    „Ich denke nicht, dass …“ Sie hatte nicht die Kraft, sich aus seiner Umarmung zu lösen, obwohl sie wusste, dass ihr Verhalten weder klug noch schicklich war.
    „Dann denken Sie gar nicht“, murmelte er und gab ihr einen unglaublich zärtlichen Kuss. Sie klammerte sich an ihn, während er betörend die Lippen auf ihre drückte.
    Wie benommen

Weitere Kostenlose Bücher