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_ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste

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Titel: _ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benutzer1
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solle.
    „Wo?“ fragte Miss Donaldson ruhig. „Wir werden natürlich im Witwenhaus wohnen.“ KAPITEL 4
    Die wiederholt abgeriebenen und gebürsteten Glacéhandschuhe waren alles, was eine Dame sich wünschen konnte. Antonia stand vor der Aylesbury Branch Bank und wünschte sich, sie möge den Mut ebenso leicht wieder finden, wie sie die Handschuhe aufpoliert hatte. Für eine Dame schickte es sich einfach nicht, sich mit geschäftlichen Dingen zu befassen. Außerdem hatte sie keine Erfahrung in solchen Dingen.
    Durch den Schleier, den sie auf Marias Drängen hin am Hut angebracht hatte, starrte sie das blinkende Messingschild an, das trotz des trüben Tageslichts an der Tür glänzte. „Filiale der Praed Bank – James Pethybridge, Geschäftsführer“ stand darauf.
    Antonia war unschlüssig, ob sie die Bank betreten solle, doch unversehens schlug die Kirchenglocke elfmal an. Zu dieser Stunde war die ihr von Mr. Pethybridge auf ihr Schreiben hin gewährte Unterredung angesetzt worden. Sie schluckte schwer und betätigte den Türklopfer.
    Ein Angestellter geleitete sie höflich, aber sichtlich erstaunt darüber, dass sie ohne Begleitung war, in das innere Heiligtum der Bank. Sie schüttelte dem Bankier die Hand, setzte sich und war froh, dass seine Miene nur höfliche Neugier ausdrückte.
    Sie schilderte ihm ihre finanziellen Umstände und wurde zunehmend selbstsicherer.
    Schließlich kam sie auf ihr Anliegen zu sprechen. Zwanzig Minuten später verließ sie sehr niedergeschlagen das Büro, da Mr. Pethybridge ihre Bitte, ihr einen Kredit zu gewähren, abgelehnt hatte. Er begleitete sie zur Tür, bemerkte Lord Allington im Vorraum und begrüßte ihn beflissen.
    „Guten Morgen, Mylord. Ich bin gleich bei Ihnen.“
    „Guten Morgen, Mr. Pethybridge.“
    Antonia bereute, dass sie den Schleier nicht heruntergeschlagen hatte.
    „Guten Morgen, Miss Dane. Ich hoffe, es geht Ihnen gut? Darf ich mich erdreisten, Sie danach zu fragen, ob Ihre Geschäfte sich gut entwickelt haben?“ Antonio schluckte eine verbitterte Antwort herunter, reckte trotzig das Kinn und erwiderte: „Nein, sie haben sich nicht gut entwickelt. Es wird Sie zweifellos nicht überraschen, das zu hören, Mylord.“
    „Ach, wirklich? Es tut mir Leid, das zu hören.“ Marcus beachtete Miss Danes ungläubige Miene nicht und fuhr fort: „Vielleicht sollte ich Ihnen meine Unterstützung anbieten? Da Ihr Vermögensverwalter nicht bei Ihnen ist, haben Sie sich zweifellos in der misslichen Lage gesehen, Ihre Lebensumstände dem mit mir befreundeten Mr.
    Pethybridge hier richtig zu erläutern.“
    Mr. Pethybridge, der auf diese Weise diskret an das große Ausmaß seiner Geschäfte mit Seiner Lordschaft erinnert worden war, beeilte sich, Lord Allington und Miss Dane in sein Büro zu bitten. Er befasste sich noch einmal mit allen Angaben, die Antonia ihm gemacht hatte, und legte so zu ihrem größten Unbehagen alle Einzelheiten ihrer schlechten finanziellen Lage vor Seiner Lordschaft dar, der gelassen in einem Stuhl saß und über das, was er zu hören bekam, nicht sonderlich erstaunt zu sein schien.
    „Angesichts dieser Tatsachen sehe ich keinen Grund, Ihnen den von Ihnen erbetenen Kredit nicht sofort zu gewähren, Miss Dane.“

    Sie hatte dem Gespräch zwischen dem Bankier und Seiner Lordschaft nicht richtig zugehört und war nun über die von Mr. Pethybridge vollzogene Kehrtwendung derart verblüfft, dass sie Mühe hatte, die Fassung zu wahren. Sie bedankte sich höflich und überlegte, was Lord Allington zu ihm gesagt haben mochte, das diesen Sinneswandelt bewirkt hatte. Fragen konnte sie ihn jetzt jedoch nicht, weil sie dadurch zu erkennen gegeben hätte, dass sie der Unterredung keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Die Männer würden sie für sehr dumm halten!
    Der Bankier verabschiedete Lord Allington und sie unter vielen Verneigungen und betonte seine Bereitschaft, ihr in jeder Hinsicht behilflich zu sein.
    Auf der Straße angekommen, zog sie die Handschuhe an und schaute den neben ihr stehenden Baron an. „Was für ein Spiel treiben Sie, Mylord?“
    „Was meinen Sie damit, Miss Dane?“ fragte er verständnislos und reichte ihr den Arm. „Erlauben Sie mir, Sie zu Ihrer Kutsche zu bringen. Der Bürgersteig ist so glatt.“
    „Sie können mich zum ,King's Arms' begleiten. Dort wartet Jem mit dem Gig auf mich“, erwiderte Antonia spitz. „Außerdem können Sie sich denken, was ich meine.
    Mr. Pethybridge hatte nicht vor, mir die Anleihe zu

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