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_ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste

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Titel: _ebook - GER_ - Francesca Shaw - Allerliebste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benutzer1
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schwungvoll den Inhalt Lady Reed ins Gesicht.
    Mit einem Schrei setzte Ihre Ladyschaft sich auf und schnappte wütend nach Luft, während ihr das Wasser über das Gesicht rann. Ihre blonden Locken sahen plötzlich wie Rattenschwänze aus, und die so sorgsam aufgetragene schwarze Farbe lief ihr von den Wimpern über die Wangen.
    „Sie … Sie …“ stotterte sie und schaute giftig Antonia an.
    „Nein, danken Sie mir nicht. Ich bin heilfroh, dass Sie durch mein Verhalten wieder zu Bewusstsein gekommen sind!“ sagte Antonia hastig.
    Taktvoll wandten die Herren sich ab. Lady Meredith und Miss Donaldson halfen, unterstützt von der Zofe, Lady Reed auf die Beine und brachten sie zum Sofa. Maria sah Antonia an, und ihre Miene war halb belustigt, halb tadelnd.
    Lady Reed verlangte, sofort in ihr Zimmer gebracht zu werden. Am Arm der unglücklichen Zofe wankte sie, gefolgt von Lady Meredith, aus dem Raum.
    „Die Ärmste!“ murmelte Sir John Ollard mitfühlend. „Kein Wunder, dass sie ohnmächtig geworden ist. Die Luft ist so schwül. Sie haben sehr geistesgegenwärtig gehandelt, Miss Dane.“
    Sie errötete und schaute unbehaglich zu Marcus hinüber. Sein Gesicht war reglos, doch sie glaubte, ein leichtes Lächeln um seine Lippen zu erkennen.
    Der Butler näherte sich ihm und teilte ihm mit, der Arzt sei bereits gerufen worden und befände sich auf dem Weg nach Brightshill.
    „Verzeihen Sie, Mylord“, sagte Miss Donaldson. „Ich glaube, es ist an der Zeit, dass Miss Dane und ich jetzt zum Witwenhaus zurückkehren. Bitte, wünschen Sie Ihrer Schwester in unserem Namen eine angenehme Nacht.“
    „Ich glaube, ich höre eine Kutsche auf der Auffahrt“, erwiderte Marcus. „Erlauben Sie, Miss Dane, Miss Donaldson, dass ich Sie zur Haustür begleite.“ Derweil Miss Donaldson sich in eine Ecke des Wagens setzte, nutzte er den Moment und raunte Antonia zu: „Ich werde dich morgen Vormittag aufsuchen, meine Liebe.“ Bewegt drückte sie seine Hand und ließ sich von ihm in die Kutsche helfen. Als der Wagen in die Kurve der Allee einbog, hinderten nur die gute Erziehung und die Selbstbeherrschung Antonia daran, sich aus dem Fenster zu lehnen, um einen letzten Blick auf Marcus zu erhaschen.
    Maria war ungewöhnlich schweigsam. Antonia, die sich auf Fragen eingestellt hatte, konnte die Stille nicht ertragen und äußerte schließlich: „Ich frage mich, was mit Lady Reed los gewesen ist. Zugegeben, es war ein warmer Abend, aber man kann kaum behaupten, dass sie bis zum Hals zugeknöpft war.“ Im düsteren Wageninneren war Marias Miene schlecht zu erkennen. „Ich bezweifele, dass die Ohnmacht auf die Hitze zurückzuführen war“, erwiderte Maria trocken. Nach einem Moment fügte sie hinzu: „Du warst sehr lange mit Seiner Lordschaft auf der Terrasse, meine Liebe.“
    Antonia kannte ihre Gesellschafterin gut genug, um ihren Gedankengang erraten zu können. Die Versuchung, ihr zu erzählen, dass sie Marcus' Heiratsantrag angenommen hatte, war beinahe überwältigend, doch sie unterdrückte sie. Maria hätte ihr sonst eine Fülle von Fragen gestellt, von denen keine zu beantworten gewesen wäre. Nein, es war besser, mit dieser Ankündigung zu warten, bis Marcus am nächsten Tag zu Besuch kam. Dann konnte sie Maria die gute Neuigkeit anvertrauen und ihr auch das Datum für die Hochzeit nennen.
    „Die Luft war sehr angenehm und recht erfrischend“, erwiderte sie leichthin.
    „Ich habe mir Sorgen um dich gemacht“, sagte Maria streng, beugte sich vor und schaute in Antonias überschattetes Gesicht. „Es war ganz unerhört, Lady Reed Wasser ins Gesicht zu schütten!“
    „Es hat sie jedenfalls sehr wirksam belebt!“

    „Versuch nicht, mich hinters Licht zu führen, Antonia! Du bist für mich wie ein aufgeschlagenes Buch! Nein, nicht Lady Reeds Gesundheit hat dich beunruhigt. Das weißt du ganz genau!“
    „Glaubst du, dass sie Lord Allingtons Mätresse war?“ erkundigte Antonia sich kühn.
    Die unschickliche Frage hatte den gewünschten Effekt. Miss Donaldson wurde von der Szene, die sich im Salon abgespielt hatte, abgelenkt. „Antonia! Was für eine ungehörige Frage! Dergleichen dürftest du gar nicht wissen! Ich bin sicher, Seine Lordschaft würde …“
    „Er ist dreißig Jahre alt und hat bestimmt nicht wie ein Mönch gelebt. Lady Reed ist attraktiv, selbst wenn sie sich die Wimpern tuscht.“
    „Hör auf, Antonia! Solche Gedanken darfst du nicht haben! Nun, zumindest solltest du sie, wenn du sie schon hast,

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