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Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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schon viel zu lange anstarrte. »Ich bin nicht sicher, was wir finden werden, aber immerhin ist das hier der früheste Mord, von dem wir wissen.«
    »Wieso bist du dir so sicher, dass es sich um denselben Täter handelt?«
    »Weil es hier auch um Furcht geht.« Die einundzwanzigjährige Saundra hatte unbedingt aus Gatlin weggewollt. Sie hatte gearbeitet, Geld gespart und wollte weg, sobald sie fünftausend Dollar beisammen hatte.
    Den Wald und die Sümpfe hatte sie nie mehr wiedersehen wollen. Sie hatte den Wald gehasst und Schlangen auch, und ausgerechnet im Wald hatte sie sterben müssen.
    »Da stimmt einfach zu viel überein«, sagte Monica zu Recht. »Man hat sie an den Baum gefesselt. Der Killer hat die Schlangen hergebracht.« Der Transport war einfach, er musste nur wissen, wie man die Tiere fing. Am Tatort hatte er wahrscheinlich einen Schlangenhaken benutzt, um die Schlangen in Stellung zu bringen. In Stellung zum Angriff auf Saundra. Danach hatte er Schlangen und Zubehör höchstwahrscheinlich im Sumpf entsorgt. »Er wollte sie leiden sehen.« Ihre Furcht sehen.
    »Du weißt aber, dass in der Akte kein Hinweis auf einen Zettel mit einer Notiz war?«
    Wovor hast du Angst?
    »Das heißt nicht, dass es keinen gab.« Sie ging vor dem Baum in die Knie und runzelte die Stirn. »Vielleicht hat er dieses Detail aber auch erst später entwickelt.«
    »Als seine Handschrift quasi?«
    »Ja, so in etwa.« Sie erhob sich und breitete die Arme aus, um die Stellung einzunehmen, in der man Saundra gefunden hatte.
    »Mein Liebling, was zum Teufel tust du da?«
    Ihr Kopf schoss herum. Braves Mädchen … nicht wahr, mein Liebling? »Nenn mich nicht so«, fauchte sie.
    Er starrte auf sie hinab.
    Diese gottverdammten Grillen machten einen Höllenlärm.
    »Mein Fehler«, antwortete er steif. »Neuer Versuch … Monica, was zum Teufel tust du da?«
    Sie musste sich zusammenreißen, um nicht aus der Haut zu fahren. Es lag an diesem Wald, diesen Insekten, die sie in den Wahnsinn trieben und an dem Tod, den sie um sich herum spürte.
    Wieso mussten Erinnerungen immer wieder auftauchen?
    Monica zwang sich, langsam und ruhig zu atmen. »Tut mir leid«, flüsterte sie. »Es ist nur … nenn mich einfach nicht so, ja?«
    Er ging auf sie zu und verdeckte mit seinem Körper die Sonne, deren Strahlen durch die Bäume fielen. »Alles rein geschäftlich, nicht?«
    »Darum geht es nicht. Es ist nur … « Wie geht es meinem Liebling? Hübscher kleiner Liebling, ich werde dich brechen. Sie befeuchtete ihre Lippen. »Ich mag es nicht, wenn man mich so nennt. Liebling. Das passt nicht zu mir, verstehst du?« Wieso hatte sie sich nicht besser im Griff? Das lag nur an diesem Martin. Er hatte sie aus der Bahn geworfen. Er war der Auslöser dafür, dass die Erinnerungen wieder hochkamen.
    »Na gut. Trotzdem die Frage: Was zum Teufel tust du da?«
    Sie legte den Kopf in den Nacken und musterte die Umgebung. »Gehst du mal zur Seite? Etwas nach links?«
    Er bewegte sich.
    »Danke.« Sie musterte die Bäume, das dichte Gras und die Büsche. Dann sprang sie auf, rieb sich die Hände sauber und trat von dem Baum weg.
    Dort war Saundra gestorben. Wahrscheinlich hatte sie um Hilfe geschrien, und das Schwein, das sie gefesselt hatte, hat gelacht.
    Wieso liebte der Täter den seelischen Schmerz so?
    »Es muss einen Grund geben, warum er sie ausgerechnet hierher gebracht hat.« Sie blieb stehen und kniff die Augen zusammen. »Es gibt immer einen Grund.«
    »Tja – möglicherweise, weil dieser Ort hier völlig verlassen ist und niemand ihre Schreie hören konnte.«
    Monica schluckte, dann setzte sie sich in Bewegung. Dort. Die beiden ineinander verschlungenen Kiefern, die etwa drei Meter entfernt standen. Sie sahen aus wie ein Liebespaar, das sich umarmte. »Der Autounfall in Jasper – Sally Jenkins starb an der Stelle, an der ihr Mann gestorben war. Und das verlassene Haus – ich habe es von Sam überprüfen lassen. Wie sich herausstellte, hat Patricia Moffett dort als Kind gelebt.«
    Er stieß einen leisen Pfiff aus. »Wo ist die Verbindung zu Laura? Wieso hat er sie … «
    »Weiß nicht.« Sie blieb vor den sich umarmenden Kiefern stehen. »Aber dieser Ort ist bedeutsam.« Das spürte sie. »Der Killer hat diese Stelle ausgewählt. Hier hat er sie festgebunden, mit Blick nach Osten. Ich glaube, er wollte, dass sie etwas ganz Bestimmtes sah.«
    Was hatte Saundra vor ihrem Tod als Letztes gesehen?
    Diese Bäume. Warum genau diese?
    Sie ging um die Bäume

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