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Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Filzstift »Swain« stand.
    Martin drehte den Kopf in Richtung der Frau und wandte Monica dabei sein Profil zu.
    Ach du Scheiße.
    Ihr wurde eisig kalt, und im nächsten Moment schoss eine Hitzewelle über ihre Haut.
    »Monica?« Erst als Luke sie am Arm packte, wurde ihr klar, dass sie ein paar Schritte zurückgewichen war.
    Martin … sie kannte ihn. Fünfzehn Jahre weniger, dafür ein paar Haare mehr, und man hatte …
    Einen jungen Deputy, der in der Hölle gelandet war. Der die Hand ausstreckte, um einem in der Dunkelheit gefangenen Opfer zu helfen.
    »Alles klar?«, flüsterte Luke.
    Sie entzog sich ihm. »Natürlich.« Sie war ganz ruhig. »Sheriff, hätten Sie ein Büro für uns, wo wir das Material in Ruhe durchgehen können?«
    Er lächelte. »Hier ist es überall ruhig. Ich bin seit zehn Monaten hier, und eins kann ich Ihnen versichern: In Gatlin ist nicht viel los.«
    Außer dann und wann mal ein Mord. Alle Jubeljahre konnte es passieren, dass jemand eine Frau an einen Baum fesselte und quälte. Konnte man da von ›nicht viel los‹ sprechen?
    ***
    Vier Stunden später stapften sie durch den Wald.
    Nicht gerade Monicas Lieblingsort. Sie konnte Saundra verstehen. Überall um sie herum zirpten Insekten, und Monica hatte das Gefühl, hier draußen sei es noch mal ein paar Grad wärmer.
    Sie waren umgeben von hohen Nadelbäumen. Sie stiegen über Äste und arbeiteten sich tiefer in den Wald vor.
    »Willst du mir erzählen, was da vorhin im Polizeirevier los war?«
    Monica sah auf die Karten, die sie in der Hand hielt, dann richtete sie den Blick wieder auf den Weg, um nicht über eine Wurzel zu stolpern und hinzufallen. »Wovon sprichst du?«
    »Von Martin.« Er blieb stehen, sah sie an und stützte eine Hand in die Hüfte. »Du kennst ihn, nicht wahr?«
    Vorsicht , dachte Monica und entgegnete: »Falls ich ihn kenne, erinnere ich mich jedenfalls nicht an ihn.«
    »Aber er sich an dich.« Dieser wachsame Blick, mit dem er sie gemustert hatte. »Lass dir eins gesagt sein: Ein Allerweltsgesicht hast du wirklich nicht.«
    Was sollte das denn heißen?
    »Niemand sieht aus wie du«, fuhr er fort. »Niemand.«
    Sollte das ein Kompliment sein? Luke machte Frauen gern Komplimente, das hatte sie schon häufig beobachtet. Ihr hatte er allerdings nur Komplimente gemacht, wenn sie miteinander im Bett waren.
    Wieso interessierte sie das überhaupt? »Schau, ich weiß nicht, wovon der Typ sprach. Vielleicht sind wir uns mal bei einem Seminar oder so begegnet.« Sie ging weiter und wandte sich nach rechts. »Ich weiß es echt nicht. Darüber lasse ich mir jetzt aber keine grauen Haare wachsen, und … da.«
    Er eilte ihr hinterher.
    Monica musterte die dicke Kiefer, die einen Umfang von mindestens sieben Metern haben musste, ließ den Blick von den Wurzeln bis zu den obersten Zweigen wandern, die den strahlend blauen Himmel zu berühren schienen.
    Unter dem Baum lagen welke Blumen, vermutlich Rosen. Es gab jemanden, für den es eine Bedeutung hatte, dass Saundra hier draußen gestorben war.
    Möglicherweise ihre Eltern.
    Möglicherweise der Killer. Wäre nicht das erste Mal, dass ein Serienmörder zum Tatort zurückkehrte, um dem Opfer die letzte Ehre zu erweisen.
    »Es ist jetzt ein Jahr her«, sagte Luke. »Was hoffst du hier zu finden?«
    Das wusste sie selbst nicht, aber in der Akte hatte nichts gestanden, was ihnen weitergeholfen hätte. Vom Tatort und von Saundras aufgedunsener, gegen den Baum gesunkener Leiche gab es nur ein paar Schwarzweißfotos.
    In der gelblichen Schachtel war ein Tonband mit Zeugenaussagen von zwei Kolleginnen von Saundra gewesen, mit denen sie in einer Kneipe namens Gatorbait zusammengearbeitet hatte. Außerdem der Bericht eines Deputys über Saundras Familie und ihr Haus.
    An dem Seil, mit dem der Mörder Saundra gefesselt hatte, hatten sich keine Fingerabdrücke befunden. Die Techniker hatten keine Fasern oder Haare von der Person entdecken können, die sie am Baum festgebunden hatte, und obwohl der Rechtsmediziner zu dem Ergebnis gekommen war, dass die Bisse von Klapperschlangen stammten, fand man auch von ihnen am Tatort keine Spur.
    Allerdings hatte eine Woche später jemand vor einer Kirche zwei Klapperschlangen getötet. Dieser wichtige Hinweis hatte sich in der Akte befunden.
    Aber bei den vielen Bissen mussten es mehr als zwei Schlangen gewesen sein. Viel mehr.
    »Monica?«
    Beim Klang seiner Stimme zuckte sie zusammen, und ihr wurde klar, dass sie den Baum und die verwelkten Blumen

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