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Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst

Titel: Echo der Angst - Eden, C: Echo der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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schoss er noch irgendwie weiter.
    »Lassen Sie die Waffe fallen!«, brüllte Luke. »Fallen lassen! Lassen Sie sie fallen … «
    »Auf … mich!«, schrie der Schütze. »Auf … mich!« Monica hatte den Finger am Abzug, drückte aber nicht ab. »Das ist nicht unser Mann«, rief sie. »Luke, halt! Hörst du? Halt … «
    Wieder schoss der Mann, die Kugel streifte ihren linken Arm. Verdammter Mist. Ihr Arm begann, ekelhaft zu brennen.
    »Monica!« Luke schoss erneut. Wieder traf er den Mann.
    Der fiel auf den Rücken.
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf und rannte durch das hohe Gras auf den Mann zu.
    »Monica! Halt, er lebt noch. Das war kein Schuss ins Herz!«
    Der Mann hob erst den Kopf, dann die Waffe. Im Licht des Mondes konnte sie seine Augen sehen, in denen Angst stand, aber auch unbändige Wut.
    »Du H… Hure … wirst … mich nicht kriegen.« Blut troff ihm aus dem Mund.
    »Lassen Sie die Waffe fallen!«, befahl sie und hielt ihre eigene weiter auf ihn gerichtet. Den pochenden Schmerz in ihrem Arm ignorierte sie. »Los, lassen Sie sie einfach … «
    Doch er schüttelte den Kopf. »Nicht … wie … er … «
    Sie sah, dass seine Hand zitterte. Er krümmte den Finger am Abzug.
    Auf diese Distanz würde er ihr Herz nicht verfehlen. Er konnte es gar nicht. »Zwingen Sie mich nicht, Sie zu erschießen«, wisperte sie.
    »Monica! Verdammt, geh aus dem Weg. Aus der Schusslinie!« Lukes Stimme überschlug sich vor Zorn.
    Der Mann, der noch jung war und dünnes Haar und ein ovales Gesicht hatte, versuchte zu lächeln.
    »F… fick dich.« Die Waffe wackelte hin und her. »Ihn auch.«
    »Das ist Ihre letzte Gelegenheit«, antwortete sie ihm und hörte in der Ferne Sirenen. Das musste der heranrasende Sheriff sein. »Legen Sie einfach die … «
    »Auf m… meine Art.« Er riss die Waffe hoch.
    »Monica! Aus dem Weg, aus … «
    Der Kerl schoss.
    ***
    Das rotierende rote Licht des Krankenwagens ließ den Tatort abwechselnd grell aufleuchten und im Dunkeln versinken.
    Wieder ein Tatort. Wieder eine Leiche.
    »Echt klasse.« Der Sheriff klopfte Luke so fest auf den Rücken, dass er fast das Gleichgewicht verloren hätte. »Gut, dass wir Sie geholt haben. Sie haben ihn erwischt. Haben den Irren zur Strecke gebracht.«
    Davis war sicher, dass der Mann, der nur wenige Schritte entfernt in einer Blutlache lag, der gesuchte Serienmörder war.
    Luke sah zu Monica. Sie saß hinten im Krankenwagen. Ihr T-Shirt war zerrissen, der linke Ärmel verschwunden. Ein Mann in einem Overall mit der Aufschrift »Sanitäter« drückte eine weiße Bandage auf ihren Arm. Sie rührte sich nicht, blinzelte nicht einmal. Den Blick hielt sie starr auf die Leiche gerichtet.
    Der Typ hatte sich vor ihren Augen in den Kopf geschossen.
    »Manche Killer können den Gedanken nicht ertragen, ins Gefängnis zu wandern.« Wieder klopfte Davis ihm auf den Rücken und grinste von einem Ohr zum anderen.
    Normalerweise gerieten die Leute bei einem Selbstmord nicht so aus dem Häuschen. Aber dies war auch kein gewöhnlicher Fall.
    »Wenn man sich umbringt, muss man die Kontrolle nicht abgeben«, antwortete Luke. Das hatte er schon vor langer Zeit gelernt.
    Kontrolle . Für Serienmörder war sie das A und O. Wenn sie die Kontrolle verloren, war das Spiel verloren. Dann wurden sie unvorsichtig, und einen unvorsichtigen Killer konnte man kriegen. Oder umlegen.
    »Die Leute in der Stadt werden heute besser schlafen, das sage ich Ihnen.«
    Reifen quietschten. Der Ü-Wagen eines Fernsehsenders kam hinter dem rotierenden roten Licht zum Stehen.
    Ein Ü-Wagen? Das war das Letzte, was sie jetzt brauchen konnten.
    »Keine Sorge. Um die kümmere ich mich«, sagte Kenton, der mit dem Sheriff eingetroffen war, als Monica sich gerade über die Leiche beugte.
    Sie hatte den Mann geschüttelt, der versucht hatte, sie zu töten. Sie beide zu töten. »Sagen Sie es mir!«, hatte sie geschrien. »Nein, tun Sie das nicht! Sagen Sie es mir!«
    Aber der Kerl hatte ihr nichts mehr sagen können. Tote redeten nun mal nicht.
    »Lassen Sie nur, mein Sohn.« Sheriff Davis straffte die Schultern. »Das ist meine Stadt. Das sind meine Leute. Sie erwarten, dass ich sie beschütze, und ich werde sie wissen lassen, dass sie heute Nacht ruhig schlafen können.«
    Monica blinzelte, als erwache sie aus einem Traum. Dann schob sie den Sanitäter beiseite und lief auf Luke zu.
    »Der Killer wollte Sie in eine Falle locken, aber das hat ihn das Leben gekostet.« Davis schüttelte den Kopf.

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